19.07.2016, 11:38 | #1 |
TENEBRAE
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Gedanken am Teichrand
Der Fisch, er schwimmt in seiner trüben Brühe
und weiß von Wäldern oder Wiesen kaum, ja selbst der Himmel bleibt ein ferner Traum, von oben schimmernd und nicht wert der Mühe. Sein schaler Tümpel hat genug zu fressen, ist was er einzig kennt und sicher weiß, wenn kalt im Winter und im Sommer heiß die flachen Wasser seine Welt bemessen. Wie muss der Mensch von je dem Fische gleichen, der nicht erkennen mag, wie klein sein Leben im Pfuhle bleiben muss, und nie gewinnen wird er die Weite dessen, was den Sinnen sich nicht erschließen kann, und sein Bestreben verliert sich in der engen Welt von Teichen.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (20.07.2016 um 01:22 Uhr) |
19.07.2016, 19:12 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Lieber Erich,
ich finde es gut, wie in den Terzinen eine neue Ebene erscheint. Das "seiner" in der ersten Zeile deutet es schon sehr früh an. "Der Fisch schwimmt kreisend in der trüben Bühne" oder ähnlich, würde auch noch das Mertums-er wegbekommen. Was denkst du? Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
19.07.2016, 19:43 | #3 |
TENEBRAE
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Hi Thomas!
Das "er" ist hier eigentlich bewusst gewählt, weil es vorwurfsvoll klingt, sozusagen der Einstieg zu einem Vergleich negativer Eigenschaften. Auch finde ich den Hinweis - gerade im Vergleich mit dem ach so besitzergreifenden Menschen - wichtig, dass es "seine" Brühe ist. Bei deiner Version stoßen zudem zwei "sch" zusammen (Fisch schwimmt), was auch Zungenakrobatik erfordert. Aber lyrisch wie satztechnisch eleganter wäre zweifelsohne deine Variante! Vielen Dank für deine Gedanken! LG, eKy
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23.07.2016, 20:19 | #4 | |
Slawische Seele
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Lieber eKy,
ja, jetzt erkenne ich den Fisch im Menschen. Ein sehr philosophisches Sonett und besonders gut gefällt mir die 2. Strophe. Zitat:
Das Sonett besteht aus nur drei Sätzen in gekonnt lyrischer Sprachführung. Gefällt mir sehr. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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23.07.2016, 20:32 | #5 |
TENEBRAE
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Hi Dana!
Ja, das war der doppelt gemoppelte Text - beim Kopieren hatte ich wohl vergessen, das aktuelle Gedicht aufzunehmen, also kopierte der Computer automatisch den Text davor erneut, ohne dass es mir auffiel. - Peinlich! Es freut mich immer wieder, wie sehr ich dich offenbar mit meinen Werken begeistern kann! LG, eKy
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