Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Liebesträume

Liebesträume Liebe und Romantik

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 15.09.2016, 12:54   #1
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Thomas
 
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
Standard Shakespeare Sonett 98 - Übertragung

Shakespeare Sonett 98 - Übertragung

Entfernt war ich von dir zur Frühlingszeit,
als der April, so bunt und stolz geschmückt,
der Jugend Geist verstreute weit und breit,
und selbst Saturnus sprang und sang beglückt;
doch konnten weder Vogellied und -singen,
noch Blumenduft, noch prächtges Farbenspiel
mir einen Hauch von Sommerfreude bringen,
noch fand zu pflücken ich, was mir gefiel.
Kein Weiß der Lilie konnte mich berücken,
der Rose Rot hat nicht wie sonst gestrahlt,
sie waren nur so süß, nur zum Entzücken,
weil sie nach deinem Muster abgemalt.
_____Noch schien es Winter, und du fern von mir,
_____war alles nur ein Schattenspiel von dir.




Sonnet XCVIII - Original

From you have I been absent in the Spring,
When proud-pied April, dressed in all his trim,
Hath put a spirit of youth in everything,
That heavy Saturn laught and leaped with him;
Yet nor the lays of birds, nor the sweet smell
Of different flowers in odor and in hue,
Could make me any Summer's story tell,
Or from their proud lap pluck them where they grew:
Nor did I wonder at the lily's white,
Nor praise the deep vermilion in the rose;
They were but sweet, but figures of delight,
Drawn after you, you pattern of all those.
_____Yet seemed it Winter still, and, you away,
_____As with your shadow I with these did play.
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller

Geändert von Thomas (15.09.2016 um 20:01 Uhr)
Thomas ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.09.2016, 18:15   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
Benutzerbild von Erich Kykal
 
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi Thomas!

Ich halte diese Übertragung für sehr gelungen und wunderbar lyrisch.

Am Ende von Z4 fehlt ein "t".

Sehr gern gelesen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.09.2016, 20:03   #3
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Thomas
 
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
Standard

Lieber Erich,

herzlichen Dank, vor allem für die leider wieder einmal notwendige Korrektur. Diesen Text habe ich nun so oft gelesen, ich sehe es einfach nicht. Es ist zum...

Liebe Grüße
Thomas
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
Thomas ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.09.2016, 12:02   #4
juli
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Hallo Thomas:)

Ich bin auf deine Übersetzung angewiesen, und folge nur deinem Wortlaut.

Es ist sehr lyrisch, und die Stimmung des Liebenden, der mit Sehnsucht an seine Angebetete denkt, kommt sehr gut rüber.

Liebe Grüße sy

  Mit Zitat antworten
Alt 18.09.2016, 13:10   #5
Thomas
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Thomas
 
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
Standard

Liebe syranie,

es macht mir große Freude, wenn du das so empfindest.

Shakespeare hat da ein geniales Sonett geschrieben und ich bemühe mich in aller Demut seine deutsche Stimme zu sein. Manchmal sehne ich mich genauso nach ihm, wie es in dem Gedicht beschrieben ist und dann freue ich mich, dass er noch in den von ihm überlieferten Werken lebt.

Liebe Grüße
Thomas
__________________
© Ralf Schauerhammer

Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller
Thomas ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Shakespeare Sonett 66 - Übertragung Thomas Liebesträume 5 17.10.2016 12:24
Shakespeare Sonett 100 - Übertragung Thomas Liebesträume 8 15.09.2016 22:50
Shakespeare Sonett 116 Thomas Liebesträume 1 22.10.2014 21:46
Ausgeleuchtet - Sonett Shakespeare-Art Walther Denkerklause 0 01.07.2014 13:34
Weihnachtliches Shakespeare Sonett Lena Denkerklause 7 21.12.2009 18:46


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 20:40 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg