17.09.2016, 16:43 | #1 |
Gast
Beiträge: n/a
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Entscheidung
Entscheidung
Auf heißen Kohlen saß ich mitten im Brandherd die Suppe köchelte unbeeindruckt vor sich hin irgendjemand rief die Feuerwehr, Wasser brach sich Bahn frei |
17.09.2016, 19:54 | #2 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Liebe Koko,
ein Freies, ein Modernes! Es spricht an, ohne "lyrischen Fluss und Reim". Die einzelnen Verse erzeugen Bilder (Feuer, hilflose Person und eine unbeeindruckte köchelnde Suppe). In der Verbindung zum Titel entsand bei mir eine ganz eigene "Geschichte". Manchmal befindet man sich in einer "ausweglosen" Situation, in der man keine Entscheidung fällen kann, höchstens aufgeben, sich ergeben. Es fällt eine Entscheidung von außen: Jener Irgendjemand ruft die Feuerwehr (darin steckt wieder jemand, der mit "dem Problem" selbst nichts zu tun hat. Wasser bricht sich Bahnen und die Situation wird eine andere. Von da an kann man (wenn man will) wieder selbständig Entscheidungen treffen. Finde ich sehr spannend, trotz der Gefahr völlig daneben interpretiert zu haben. Liebe Grüße Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
18.09.2016, 12:13 | #3 |
Gast
Beiträge: n/a
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Liebe Koko :)
Deine reimlosen Zeilen erzählen von einem Leben, daß zu Ende ist und ein Neuanfang steht vor der Tür
Das lese ich aus deinen Worten. Gereimtes finde ich schöner. Aber das ist mein Geschmack, manchmal macht es ja auch Spaß etwas Neues auszuprobieren, und man ist auch nicht so festgelegt. Liebe Grüße sy |
18.09.2016, 13:17 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Liebe Koko,
ich bin ja für Satzzeichen, welche zu den Buchstaben gehören. Wer ohne Satzzeichen schreibt, sollte konsequenterweise auch ohne Buchstaben schreiben. Gott-sei-Dank bist du ja nicht so konsequent, du hast ein einziges Komma benutzt. Nun sitzte ich und sinne, und sinne, und sinne... Was ist wohl die Bedeutung dieses einen Kommas? oder Komas Vielleicht kommt ja die Feuerwehr mit einem Tank voller Satzzeichen und errettet mich. Liebe Grüße Thomas P.S.: Das "unbeeindruckt" würde ich streichen.
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
18.09.2016, 14:38 | #5 |
Gast
Beiträge: n/a
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Guten Morgen allerseits,
liebe sensible Dana, du hast es punktgenau erfasst. Ein Freies lebt ja nur von seinen Bildern, da soll Kopfkino entstehen und offenbar ist das bei dir auch so gewesen. Freut mich sehr und lieben Dank dir. Sich als Erste als Kommentator an ein Freies zu wagen, ist immer mutig, aber du hast es ja genau erwischt... Liebe Syrani, ein Freies lässt viele Interpretationen zu, das ist der Vorteil daran. Warum soll man immer nur Sonette schreiben, ich probiere auch gerne mal etwas anderes aus. Danke dir und liebe Grüße Lieber Thomas, das eine Komma habe ich gesetzt, weil hier eine Wende kommt, eine brachiale. Ich hätte es auch weglassen können. Bei Freien lasse ich mitten drin die Kommata weg, weil man es zeilenübergreifend lesen kann und soll, wenn keine Satzzeichen da sind. z.B. mitten im Brandherd köchelte die Suppe Ich saß mitten im Brandherd. So ein Stilmittel näht ein Freies zusammen, so sehe ich es jedenfalls. Es hat also seinen Grund. Bei Reimgedichten mache ich sowas nicht, natürlich nicht. Danke euch Dreien und ich feue mich, dass auch ein Freies hier seinen Platz und seine Leser findet. Grüße von Koko |
18.09.2016, 15:48 | #6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Liebe Koko,
Ambivalenz des Kunstwerks entspringt nur dem Werk als Ganzem, und reflektiert sich in jedem Teil, ist also z.B. im Torso noch erhalten, wenn es sich um ein großes Kunstwerk handelt. Die Zeilensprung-Akrobatik halte ich für einen Holzweg, den natürliche jeder gehen kann, der es will. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
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