19.09.2016, 18:18 | #1 |
TENEBRAE
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Rom
Du alte Stadt, die sich aus Untergang erneute,
du tiefer Brückenschlag der Zeit aus blondem Stein! Cäsarenlettern deiner Flanken scheint bis heute ein wie aus Weltenkern geschnitzter Widerschein in den Verlauf der schrittpolierten Marmorgassen, wie ein Gewicht, das aus Erinnern und Zerfall wir Nachgeborenen in uns entgleiten lassen wie Tagesglut in überstirntes Weltenall. Du Stadt des Märchenmöglichen, was du berührtest in großen Seelen, es verwob sich dem Gefühl mediterraner Nachmitage, und du führtest ihr sinnenschweres Schauen an dein Brunnenspiel, aus dessen Tropfenklang sich leicht und immer lichter ihr Blick in sommerwarme Abendhimmel schwang, wenn die das Äthergold bespiegelnden Gesichter sich lächelnd öffneten zu deinem Lobgesang! (Frühes Werk, ca. 9 Jahre alt, leicht überarbeitet)
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
19.09.2016, 18:48 | #2 |
ADäquat
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Servus Erich,
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19.09.2016, 19:06 | #3 |
TENEBRAE
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Hi Chavi!
Ich habe eher spät "wieder" angefangen, so um 2005. Als Teen hatte ich schon gedichtet, damals aber ohne jede Ahnung von Regeln und ziemlich naiv bis besserwisserisch - wie junge Leute eben sind ... Dann hat man es mir "ausgeredet" - mich überzeugt, dass das "alte, verstaubte Reimzeux", das ich präferierte, ohnehin keiner mehr lesen würde. Der neumodische Kram war aber nie meins, also hörte ich gleich ganz auf - über 20 Jahre lang! Wenn ich "früh" sage, beziehe ich mich immer auf diesen Zeitpunkt, als ich wieder anfing zu schreiben, denn erst ab da entsprach das Ergebnis in etwa meinen lyrischen Vorstellungen. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
20.09.2016, 10:29 | #4 |
Gast
Beiträge: n/a
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Moin Moin Erich :)
Das ist ein schönes Gedicht!
Ich war mit meinem Mann in Rom, und deine Zeilen lassen Bilder vor meinem Inneren entstehen. Wir sind 3 Wochen durch die Stadt gewandert, und wenn man um eine Ecke kam, sah man Ruinen, Wasserbrunnen, Alt und Neu. Die Stadt ist ein Sehnsuchtsort und hat viele Überraschungen für Spaziergänger. Mir gefallen die langen Zeilen, und Chavali hat es schon gesagt, auch das Zeilenübergreifende. Gerne mitgewandert sy |
20.09.2016, 17:48 | #5 |
TENEBRAE
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Hi Sy!
Ein sog. "oida Hadern", wie man hierzulande sagt. Im Original metrisch noch hier und da unwuchtig, nun überarbeitet und in Gleichtakt gebracht. Es freut mich, dass es dir so gut gefällt. Ich war nur einmal für einen Tag in Rom, aber was ich dort verinnerlicht habe, strömte in dieses Gedicht. LG, eKy
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