Innerer Dialog

[Medusa]

Innerer Dialog


Ja, kannst Du meine Sorgen nicht verstehen?
Dass ich nicht einen Vers zu Stande bringe?
Willst du denn meine Nöte gar nicht sehen?

Was muss um Himmelswillen denn geschehen?
Gereicht zum Trost mir nur die blanke Klinge?
Ja, kannst Du meine Sorgen nicht verstehen?

Bin ich denn blind? Will heute nichts mehr gehen?
Gelingt es mir, wenn ich mich dazu zwinge?
Willst Du denn meine Nöte gar nicht sehen?

Kein Satz lässt sich zum schönen Vers verdrehen,
es sitzt die Hand mir wie in einer Schlinge.
Ja, kannst Du meine Sorgen nicht verstehen?

Mein Herz scheint stumm, gar still zu stehen,
bin tief verzweifelt, wie in einer Zwinge.
Willst du denn meine Nöte gar nicht sehen?

Hörst Du denn nicht mein Bitten und mein Flehen?
Ich winde mich, ich drehe mich und ringe.
Ja, kannst Du meine Sorgen nicht verstehen?
Willst Du denn meine Nöte gar nicht sehen?

[a.c.larin]

arme medusa,
soviel schreibzwang - und nichts geschriebenes?
nimms mal locker : einfälle FALLEN ein , und wenn das hirn nicht will , dann will es nicht .
und wer ist das verständnislose DU , das du ansprichst ? ( ehgespons- meist vom reimen genervt , weltenschöpfer - meist in sachen erlösung anderweitig unterwegs , der dichter selbst - dessen hirn umsoweniger will, je mehr der schreiber will?)
ach ,krampf ohne ende!
oder mit anderen worten: die lage ist hoffnungslos- aber nicht ernst!

liebe grüße
larin

[Klatschmohn]

Liebe Medusa,
dies ist also Deine Verzweiflungsvillanelle?
Wen sprichst Du denn hier an? ich vermute mal die zuständige Muse - die Dir allerdings gar nicht den Rücken gekehrt hat sondern Dich einmal einen anderen Weg geführt hat.
Den Zustand kennen wir alle, aber Du kannst ihn mit Hilfe der Technik einfach aushebeln.

Liebe Grüße,
klatschmohn

[Medusa]

Liebe Larin,

mit dem verständnislosen DU ist mein innerer Schweinehund gemeint, der mir meine Schreibblockaden beschert!

Nö, NOCH ist die Lage nicht ernst .

Ich danke Dir herzlich für Deine tröstenden Worte und schicke Dir liebe Grüße,
Medusa.




Liebe Klatschmohn,

Dein Kommentar und meine Antwort an Larin haben sich überschnitten. WEN ich anspreche, habe ich oben schon erklärt. Es scheint so, als käme es nicht so gut rüber.

Glaub mir, DAS war eine schweeeere Geburt! Ich sollte mich besser auf den Kreuzreim beschränken. Wer war das doch gleich der da sagte: "Keine Experimente" ????.

Ganz liebe Gutenachtgrüße,
Medusa.

[a.c.larin]

hallo medusa,
doch doch, es kommt schon gut rüber - aber man könnte solche "inneren monologe" ja auch laut gedacht haben - dann gehen sie auch ein wenig an die adresse des lebensbegleiters - gerade kommt meiner ins zimmer , sieht mich schief an und meint :aha, du machst also zum muttertag mal was "ganz anderes?" ( wir schreiberlige sind für den rest der welt eben doch nicht ganz richtig im kopf!)
zum glück findet sich immer ein dreh, dem ungemach zu entkommen... schönen muttertag auch dir!

larin

[Leier]

Liebe Medusa,


eine sehr geglückte Villanelle!
Der Titel macht deutlich, an wen die Worte gerichtet sind.
Und wer selbst so einen inneren Schweinehund hat, der weiß, was Du leidest!
Sehr gelungen!

Lieben Gruß
von
cyparis

[Feirefiz]

Liebe Medusa!

Bin soeben vom Nicht-Schreiben-Können auferstanden.
Wochenlang kein Tintenklecks!

Aber es macht mich nicht so fertig wie dich,
das muss ich sagen!

Aber trotzdem eine sehr schöne vani...vinave...valle...

Was auch immer

Veireviz

[Medusa]

Liebe Larin,
der Muttertag ist vorbei, aber ich wünsche Dir einen schönen solchen verbracht zu haben. Herzlichen Dank für Deine Grüße.
Gute Nacht,
Medusa.


Liebe Cyparis,
nur wer Blockaden kennt weiß, was ich leide........
Ich danke Dir für Deinen mitfühlenden Kommentar.
Herzliche Gutenachtgrüße,
Medusa.



Lieber Feirefiz,
schweeeeere Zeiten, da müssen wir durch. Wie ich sehe, hast Du sie überstanden, das freut mich sehr! Mich nimmt es in der Tat heftig mit, wenn ich keinen Vers gebacken kriege.
Schön, dass Dir meine Villanelle gefällt, das baut auf!
Gute Nacht und träum was Hübsches,
Medusa.

[fee]

servus medusa,



eine wunderschöne sanft-wehmütige villanelle mit einer schwermütigen melodie und einem hauch an flehen.

ich hab es auch larin schon geschrieben: angesichts einer schreib-blockade sollte man gar nicht in panik verfallen. vom kreativitäts-psychologischen aspekt aus ist sie lediglich zeichen dafür, dass der innere speicher, aus dem man seine ideen schöpft, neu befüllt werden muss, weil das "alte" dem ICH nicht mehr genügt. also fortschritts-denken, das das unterbewusstsein ganz von allein im auge behält...

und das wiederum heißt: neue eindrücke, neue ausdrücke, neue wege.
man steigt niemals in denselben fluss.

ohne dieses (erzwungen scheinende) innehalten kein neustart und womöglich weniger neue bewegung und weiterentwicklung.
ich beschäftige mich in der zeit dann auch mit "fingerübungen" - ganz ohne den willen, etwas "besonderes" zu schaffen. meist kommt dann von ganz allein ein neuer impuls dabei heraus.

manchmal rascher als gedacht, manchmal später. zwingen lässt sich die kunst samt ihrer musen ohnehin nicht.


gern gelesen und die sorgen nur zu gut verstanden.

lieber gruß,

fee

[Medusa]

Liebe Fee,

ich danke Dir ganz herzlich für Deine Gedanken zu meiner Villanelle. Glücklicher Weise sind meine Blockaden selten von längerer Dauer.

Ob nun das Hirn oder der Körper Ruhe anfordert, es ist genau das Richtige, die Signale ernst zu nehmen. Da stimme ich Dir zu.

Vielen lieben Dank auch für Deinen positiven Kommentar.
Herzliche Grüße,
Medusa.