31.01.2017, 21:46 | #1 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Spätes Glück
Du fielst wie Sonnenlicht in meine alten Tage,
ein lichtes Lächeln für mein Land der Stille, und wie erneut geboren stieg mein Wille aus deiner Zuversicht und stellte nichts in Frage. Erlöst aus dem gewohnten Kreisen um die Klage erfuhr mein Geist sich neu in deinen Scherzen und drückte sie an sich, sie treu zu herzen wie wundervolle Weisheit mancher alten Sage. In deines Frohsinns, deiner Leichtigkeit Destille verlor sich alle uferlose Schwere! Oh bleib mir ewiglich Gefährte und erfülle die Dunkelheit in mir mit deiner Freude Kerzen. Erweise, zweiter Frühling, mir die Ehre: Verleugne meinen greisen Geist und seine Schmerzen!
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (29.03.2018 um 20:16 Uhr) |
01.02.2017, 11:15 | #2 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo eKy,
Das macht gute Laune! Wenn man schon über die Mittellinie ( wer weiß schon wann die Mittellinie beginnt. Deshalb kurz nach der Geburt anfangen)des Alters hinüber ist, dann ist gute Laune ein Jungbrunnen. Quatschmachen und mit Menschen zusammensein, die auch ihre kleinen und großen Zimperleien vor sich verleugnen macht Glücklich. Prost Kaffee! Bei dir steht TENEBRAE, gerade deswegen finde ich das Gedicht um charmanter. Sehr weise, sonnig und auch mit Herzen. Nun starte ich gutgelaunt in den Tag. Liebe Grüße sy |
01.02.2017, 13:35 | #3 |
TENEBRAE
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Hi Sy!
Das Sonett ist ein Experiment: Die umarmenden Zeilen der Quartette und Terzette sind alle sechshebig, die umarmten fünfhebig. Zudem: Die umarmten Reime der Quartette wiederholen sind in den umarmenden Reimen der Terzette, sodass das Sonett (wenn es denn noch eins ist) mit vier Reimen auskommt, aber das nur nebenbei. Ich wollte vor allem wissen, wie sich der Rhythmus dieser Heber-Konstellation auf den Duktus der Sprache und die stilistische Wirkung auf den Leser auswirkt. Da du nichts davon bemerkt zu haben scheinst, könnte der Versuch gelungen sein. Es freut mich, dass dich der Inhalt heiter stimmen konnte, zumal augenzwinkernde Lyrik bei mir eher selten ist! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
04.02.2017, 12:44 | #4 |
Eiland-Dichter
Registriert seit: 17.01.2017
Beiträge: 54
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also, mein lieber eky,
habe Dein Gedicht mehrmals durchgelesen und mich in vielen Dingen wiedererkannt... Ich kommentiere aus dem Bauch heraus, d.h., erwarte also keine ausschweifenden Bemerkungern, die ich Dir nicht geben kann. Mir gefällt das Gedicht, es liest sich flüssig, ist sinnvoll und verständlich. Es bleibt mir nur noch Dir ein schönes Wochenende zu wünschen, LG von mir...Taxi... (Ich beneide Dich um Deine wunderschöne Heimat) |
04.02.2017, 16:39 | #5 |
TENEBRAE
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Hi Taxi!
Heimat ist dort, wo das Herz daheim ist ... - aber danke, ich werd's der Gegend ausrichten! Scherz beiseite - auch ich liebe meine Hügel und Wälder, Berge und Seen! Und die "Bauchkommentare" sind stets willkommen! Auch sie sind ein wertvolles Feedback zum eigenen Schaffen, und wenn positiv, dann umso lieber! LG, eKy
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06.02.2017, 20:51 | #6 |
Lyrische Emotion
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Beiträge: 9.913
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Servus Erich,
interessanter Aufbau mit den verschiedenen Zeilenlängen und den zum Teil unerwartet zurückkehrenden Reimen. Beides ist mir beim ersten Lesen gar nicht aufgefallen, so dass ich sagen muss, es ist gut gelungen, denn es liest sich leicht und flüssig. So ein spätes Glück kann ganz schön motivierend sein. Der Rollator kommt wieder in den Keller, die Pornovideos werden von der Festplatte gelöscht, man muss wieder jeden Tag duschen und sich rasieren, Schuhe putzen nicht vergessen, sofern Haare vorhanden regelmäßig zum Friseur, man blüht richtig auf, eben wie im zweiten Frühling. Was sind da schon ein wenig Knochenschwund und Muskelschmerzen? Hauptsache die Durchblutung funktioniert ordentlich, dann kann man alles andere getrost vergessen. Ich wünsche deinem Protagonisten alles Gute, auf dass er sagen kann: Der Lenz ist wieder da! Erich Kykal in der Humorabteilung! Wer hätte das gedacht? Daraus ist mal wieder ersichtlich, was so ein zweiter Frühling alles bewirken kann. Brennnesseltee und frische Löwenzahnstängel sollen Wunder wirken... Gern gelesen, geschmunzelt und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
06.02.2017, 21:15 | #7 |
TENEBRAE
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Hi Faldi!
Vielen Dank für das erfreuliche Lob! Allerdings ergeht es wirklich nur meinem Protagonisten so - ich selbst war nach Weihnachten 4 Wochen krank, und jetzt liege ich schon wieder mit einem grippalen Infekt flach! Zudem quält mich ein zäher Husten seit Weihnachten! (Leider kein Kotzsmiley! ) Aber ich gönn's der alten Socke! LG, eKy
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06.02.2017, 21:28 | #8 |
Lyrische Emotion
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Da kannst du einem ja leid tun
Ich rate dir zu Brennnesseltee, Schwedenkräuter und für den Husten Thymiantee mit Honig. Damit machst du nichts verkehrt. Und im Frühling zur Prophylaxe frische Löwenzahnstengel, nur von blühenden oder knospenden Pflanzen. Wenn sie dir zu bitter sind, kleinschneiden und unter den Salat geben. Und hier dein Kotzsmiley: Liebe Grüße Falderwald
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06.02.2017, 21:31 | #9 |
Slawische Seele
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Beiträge: 5.637
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Lieber eKy,
ich wusste nach dem ersten Lesen, dass hier ein lyrischer Protagonist komponiert hat und keine "Glückwünsche" entgegen nimmt. Dennoch! Wie kann es sein, dass man fern der Realität so schreibt. Vielleicht bist Du ein Sprachrohr für die Fühlenden, denen immer die Worte fehlen. Ich lese hier etwas ganz Seltenes - einen Reim auf Herz - Scherz. Was Du an Sy schriebst ist total gelungen!!! Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
06.02.2017, 22:34 | #10 |
TENEBRAE
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Hi Faldi!
Toll, der kotzt sogar aus den Augen! Schade, dass wir den nicht behalten! Wenn das ginge: Wir bräuchten auch einen Achselzucksmiley, einen Teufelsmiley, einen Unschuldssmiley(Engel?), einen tobenden Wutschnaubsmiley, einen Beifallsmiley, einen zynisch grinsenden Smiley, einen gelangweilten Smiley usw... Medikamente hab ich genug, bloß mit Kamillentee und ähnlichen Geschmacksverirrungen wurde ich als Kind bei der kleinsten Verkühlung so nachhaltig gefoltert, dass mir dieses Getränk seither gründlich verleidet ist! Da trinke ich lieber heißes Wasser als irgend so ein Gesöff mit Urinoptik! Hi Dana! Danke für deine wohlwollenden Worte! Wie man so schreiben kann? Als junger Mensch konnte ich noch lieben, wenn auch immer hoffnungslos. Die Erinnerung an dieses Gefühl brauche ich heute nur zu extrapolieren, wenn es um dieses Thema geht. LG, eKy
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