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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches |
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07.02.2017, 11:54 | #1 |
Gast
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Von Wörtern und vom Schweigen
Von Wörtern und vom Schweigen Geändert von juli (24.03.2017 um 11:18 Uhr) |
08.02.2017, 21:48 | #2 |
Gast
Beiträge: n/a
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die Aussage, liebe Syranie, ist klug und ein guter Rat. Man muss immer gut überlegen,ob es sich lohnt, in einen Disput zu gehen, wenn der Andere es eigentlich nur als Provokation einsetzt. Mir gelingt das nicht immer, aber immer öfter im Alter, aber manchmal funkt mir meine Emotionalität dann doch dazwischen.
Was auch in deinem Werk steht, ist das "gemeinsame Schweigen", was auf großer Vertrautheit basiert. Ich habe mal einen Apho geschrieben: "Nur mit wem man wirklich reden kann, mit dem kann man auch gemeinsam schweigen.". Paar Kleinigkeiten sind mir aufgefallen: Aneinanderneigen würde ich eher Zueinanderneigen sehen "Der Srand des Lebens ist manchmal sehr eigen" hier holpert bei manchmal die Metrik.Ich würde da schreiben: Manchmal ist der Strand des Lebens eigen Strand als Bild ist zwar ungewöhnlich, aber letztlich ist es ja auch der Strand, an dem die Wellen anlanden, also als Bild für den Menschen, bei dem die Worte anlanden. Da aber sonst nichts Maritimes im Werk vorkommt, könnte man hier auch noch einmal ein anderes Bild in Erwägung ziehen. Gerne gelesen mit lG von Koko |
09.02.2017, 14:27 | #3 |
Gast
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Liebe Koko,
Hier habe ich wenig Bilder gewählt. Nur Eines, das ist der „Strand“. Ich wollte ein Gedicht schreiben, das gleich verstanden wird. Aber ich muß gestehen, das es nicht in meine Kiste der Guten kommt, weil es mir zu klug geworden ist. Mir war danach warum auch immer.... Dennoch bin ich froh über deine Aussage, Sie zeigt mir das es mir gelungen ist ein ernstes Thema sofort verständlich zu bedichten. Es fehlt leider die Würze. Der Titel hätte auch heißen können: Einfach mal die Klappe halten! ( ich nehme mich selbst auf die Schippe) Ich sage das nicht ganz ohne Ironie, denn im Laufe des Lebens habe ich gelernt, wann man schweigen sollte. Auch meine Emotionalität hat so manches Mal ein verfünftiges Gespräch zerdeppert. Aber Frau wird ja auch klüger. Und Frauen reden manchmal auch einfach zu viel, aber wir können halt nicht aus unserer Haut Ja, es gibt nur sehr wenige Menschen mit denen man friedlich in aller Ruhe still sein kann. Darum ging es mir in dem Gedicht. Dein Apho finde ich super! Ich habe deinen Denkanstoß ernst genommen und „ Zueinanderneigen“ genommen. Und ich habe mich für: „Manchmal ist das Land des Lebens eigen“ entschlossen. Ein Land hat mehr Fläche, mehr Heimat, mehr Leben mehr Identität als nur ein kleiner Strand. Danke für deinen Besuch und für die Verfeinerungen Liebe Grüße sy |
09.02.2017, 15:44 | #4 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Sy!
Stille Weisheit in Sonettform! Schön das! :Blum Tipps: Am besten ist es einfach mal zu schweigen, Komma nach "es". dann werden Augenblicke Sonnenlicht, Schönes Bild! die Düsternis verschwindet Schicht für Schicht, und es ist Zeit zum Zueinanderneigen. Schöner: "und es bleibt Zeit .." Manchmal ist das Land des Lebens eigen, Betonter Auftakt - im Sonett daneben. Altern.: "Zuweilen ist ..". denn jeder Mensch hat seine eigne Sicht Komma am Zeilenende. und wenn die Meinung nur die Andre sticht "Andre" klein, Komma am Zeilenende. Stilistisch besser: "und wenn die eine nur die andre sticht," verlieren alle, Schwärze kann sich zeigen. "Dunkel" erscheint mir hier poetischer als "Schwärze". Die falschen Worte reichen zum Verdummen, Runder: ".. lassen uns verdummen,". sie dienen nur dem Gott der Eitelkeiten und führen zur Verletzung, zum Verstummen. Schöner: "führen zu Verletzung, ..". Mit Einvernehmen lässt es sich gestalten: Schöner: ".. lässt sich viel gestalten:". Gemeinsam kann man Dimensionen weiten Komma am Zeilenende. und nur im Frieden können wir uns halten. Schön gesagt! Sehr gern gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
10.02.2017, 11:48 | #5 |
Gast
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Hallo eKy,
Danke für dein Lob, und für deine Gedanken. Ich habe die Kommata, und deine Ideen übernommen, bis auf "Dunkel". "Schwärze" ist kratziger und mir ist danach, das Wort möchte ich behalten. Ansonsten ist das Gedicht ja in eher ruhigeren "Tönen" geschrieben. friedliche Grüße sy |
21.03.2017, 19:34 | #6 | |
heimkehrerin
Registriert seit: 19.02.2017
Ort: im schönen Österreich
Beiträge: 389
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Ein sehr gelungenes Gedicht mit einer Aussage, der ich aus ganzem Herzen zustimme, liebe syranie!
Und ich finde darin so herrliche Alliterations-Wortklangzuckerl und schöne Rhythmen, die durch Wiederholungen erzeugt werden wie Zitat:
Sehr gerne gelesen! Liebe Grüße, fee |
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22.03.2017, 11:49 | #7 |
Gast
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Liebe Fee,
Du hast dich mit meinem Gedicht ausführlich auseinander gesetzt. Der Alliterations-Wortklangzuckerl ist mir nicht bewußt eingefallen, hier hat meine Intuition das Ganze geleistet. Ich freue mich über dein Lob, vor allen Dingen darüber, dass dir die friedliche Aussage gefällt. Und das du zustimmst. Es ist gut in diesen Zeiten, wo Einige meinen zu wissen was für Andere gut ist und was nicht. Das Miteinanderreden und das in Ruhe über das Gesagte nachdenken wird in diesen Zeiten wichtiger denn je. Leider kann man große Politiker nicht eine Runde um den Block schicken. Aber ich möchte das Gedicht nicht nur auf die Politik münzen. Es gilt ja für alle Lebensbereiche: In der Ruhe liegt die Kraft. ( mir fehlt sie auch manchmal ) friedliche Grüße sy |
22.03.2017, 14:21 | #8 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Sy!
Wie schon gesagt: Ein schönes Sonett ist dir da gelungen! Wenn ich darf, noch ein paar Tipps, es vielleicht ein wenig noch zu glätten: Am besten ist es, einfach mal zu schweigen, dann werden Augenblicke Sonnenlicht, die Düsternis verschwindet Schicht für Schicht, Schöner: "um" statt "zu". und es bleibt Zeit zum Zueinanderneigen. Viermal "Z" direkt hintereinander (mit S2Z1) klingt vielleicht schon zu zischelnd, Alliteration hin oder her. Altern: "wo wir uns freundlich zueinander neigen.". Zuweilen ist das Land des Lebens eigen, denn jeder Mensch hat seine eigne Sicht, und wenn die eine nur die andre sticht Komma am Zeilenende. verlieren alle, Schwärze kann sich zeigen. Wäre "Dunkel" nicht poetischer und sprachlich runder? Die falschen Worte lassen uns verdummen, sie dienen nur dem Gott der Eitelkeiten und führen zu Verletzung, zum Verstummen. "zu/zum" klingt wieder zischelnd. Ersetze "zum" und das Komma durch "und". Mit Einvernehmen lässt sich viel gestalten: Gemeinsam kann man Dimensionen weiten Komma am Zeilenende. Es kommt zwar ein "und", aber das setzt einen neuen Satzteil fort. und nur im Frieden können wir uns halten. Nimm, was dir brauchbar erscheint. Sehr gern gelesen und geglättet! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
24.03.2017, 11:25 | #9 |
Gast
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Lieber Erich,
Ich habe das Gezischel ausgemerzt. Zwar mußt ich eine "Runde um den Block" gehen, weil mir die von fee aufgezeigte Alliteration gefällt. Ich habe sie unbewußt gemacht und war von mir begeistert Aber ich habe mein Gedicht nicht lange genug laut gelesen. Und da kommst du! Du hast mit deinen Vorschlägen dem Gedicht einen weicheren Klang gegeben, dem ich voll und ganz zustimmen kann. Danke, du warst ja noch mal hier Ich freue mich über deine Denke und überlege immer wenn du mir schreibst. Liebe Grüße sy |
24.03.2017, 18:50 | #10 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Sy!
Wenn ich schreibe, habe ich immer zugleich schon den Klang im Ohr, ich stelle mir den Text sozusagen parallel im Vortrage vor. Da merke ich gleich, wo es stockt oder zischelt, unrund eiert oder rumpelt. Meine Erfahrung: Vermeide zu viele "i"-Worte, die schrill wirken, bevorzuge "dunkle", lange Vokale: a, o, u. Die Anzahl der "e" ist egal, da relativ mittig dazwischen. Vermeide Konsonantenhäufungen, viele Verschluss- und Zischlaute zu kurz hintereinander. Wähle, wenn möglich, Worte, die "im Fluss" der Sprachmelodie bleiben, obstruktionsfrei den Satz befördern. Vermeide Phrasen, in denen Lautfolgen vorkommen, die in kurzer Zeit viel "Mundarbeit" erfordern, sprich beim sauberen Artikulieren viel Umstellungsarbeit im Mund benötigen. Beachte dies, und deine lyrische Sprache wird weich, harmonisch und angenehm zu hören sein. Außer natürlich, du schreibst ein Gedicht, dessen Inhalt oder Impetus etwas anderes verlangt - manchmal SOLL es ja möglichst hart klingen, um bestimmte Ergebnisse beim Hörer zu erzielen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (24.03.2017 um 20:30 Uhr) |
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