15.05.2009, 10:34 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Du, mein Lied
Wär ich ein Baum in deinem Landschaftsmeer,
ich säumte nicht, im Wogen deiner Wellen der wackre Mast zu sein, der jeden Sturm erträgt. Nie ließe ich das Boot an schroffem Riff zerschellen, gleich, welche Strömung es im Grund bewegt, ich führe tief ins Land, flussaufwärts zu den Quellen, wo sich der Nebel kühl und bergend um uns legt, und leichthin trüge ich, was dir zu schwer. Wär ich ein Ton in deinem Seelenlied, ich säumte nicht, im Wechsel der Gesänge der Widerhall zu sein, der alles klärend fügt. Nie bliebe ungelöst die Dimension der Klänge, stets modulierend ein Motiv, dass es sich schmiegt, den Bogen spannend, bis das Werk gelänge und dich und mich zusammenschließend wiegt - solang, bis alles Dunkle endlich flieht. Denn du bist Meer, zu dem ich rauschend dränge, bist Quelle mir, bist Ursprung meinem Baum, unendlich will der Keim aus seiner Enge und ruft nach dir, mein Lied, in seinem Traum.....
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
15.05.2009, 10:47 | #2 |
TENEBRAE
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Sehr schön! Interessantes Reimschema, lyrisch weiche, blumige Sprache, schmiegsame Bilder und seelensüßes Stimmungsdräuen!
Toll auch die weite Reimklammer von 1. und letzter Zeile in jeder Str.. "ich glitte tief ins Land,..." statt "führe", das klingt mir harmonischer, der Stimmung entsprechender. Sehr gern gelesen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
15.05.2009, 11:01 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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lieber erich,
danke für deinen komm! aber , kann man flussaufwärts wirklich "gleiten" ? da muss man doch ganz schön gegen die strömung ankämpfen, denke ich ! von alleine geht das sicher nicht, es sei denn, jemand "fährt" und steuert sehr bewusst.( weil er weiß, wo er hin will) mein schifflein "fährt" tief ins land - dass du lieber gleiten möchtest, kann ich aber gut verstehen.... larin
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16.05.2009, 21:26 | #4 |
Gast
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Liebe larin, ich verharre...seltsam, angenehm, verträumt. Schöne panoramische Sprachbilder, pastell-weich, wie es auch eky empfindet.
Hier, ähnlich einem sanftem Harfenspiel: Wär ich ein Ton in deinem Seelenlied, ich säumte nicht, im Wechsel der Gesänge der Widerhall zu sein, der alles klärend fügt. Der Romantizismus findet hierin seine Offenbarung: Denn du bist Meer, zu dem ich rauschend dränge Die Kadenz ist für mich als Betrachterin von besonderem Wert, da diese mir für lange Zeit im Gedächtnis bleiben wird. Sehr gern gelesen. alles liebe, budina |
28.05.2009, 14:48 | #5 |
Flaschenpost
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hallo larin,
ich hoffe, du bist nicht böse, wenn mir zu diesem bewegenden Gedicht nur einen kurzen Kommentar schreibe. Ich bin nämlich nahezu sprachlos. Dein Gedicht ist wahre Poesie. Ein wirklich stimmungsvolles Liebesgedicht, ist dir hier gelungen. Sowohl sprachlich als auch durch die zahlreichen Metaphern ist dein Gedicht sehr ansprechend. Den Bezug zum Meer und auch zu den Klängen findet mein Gefallen. Beides passt, denn auch das Meer mit seinem Rauschen und seinem Wellenspiel klingt wie Musik. Dein Gedicht liest sich flüssig und hinterläßt den Leser tief bewegt zurück. Dafür, dass es nichts zu bemängeln, sondern nur zu loben gibt, ist der Kommentar wohl nicht zu kurz. Viele Grüße ruhelos
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Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain) Geändert von ruhelos (28.05.2009 um 14:53 Uhr) |
28.05.2009, 15:40 | #6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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liebe budina, liebe ruhelos,
ich reim ja oft ganz unbekümmert und ohne großen kunstverstand. wenns publikum vor lachen wimmert, dann freuts mich auch schon - allerhand! die sache wirklich ernst zu nehmen braucht leider auch noch disziplin: zum denken muss man sich bequemen, sonst kritzelt man nur blasen hin. die suche nach den dichten bildern, die fordert ruhe und verstand, die sprache hegen statt zu wildern: schön, dass ich gleichgesinnte fand! danke fürs mit lesen und mitträumen! larin ps: seht euch mal fees foto im faden : andere kunst in wort und bild an.... (dieses foto ließ mich so schwingen!)
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! Geändert von a.c.larin (28.05.2009 um 15:42 Uhr) |
02.06.2009, 08:57 | #7 |
Perlensammlerin
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Liebe Larin, es ist eigentlich schon alles gesagt zu Deinem wirklich sehr poetischen Lied. Jedoch Du weißt, das Meer zieht mich halt magisch an und sie sind einfach so bewegend und so durch und durch gelungen Deine Verse... da schleicht sich mir beim Lesen ein kleiner Kloß in den Hals... es wird der kalte Wind gestern abend gewesen sein... vielen Dank fürs Teilenlassen... liebe Grüße veredit |
02.06.2009, 09:19 | #8 |
ADäquat
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Liebe larin,
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06.06.2009, 16:29 | #9 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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liebe veredit, liebe chavali;
seht euch bitte auch das wünderschöne baum-foto von fee im faden "andere kunst" an - es war der ausgangspunkt für mein gedicht- in manche bilder kann ich mich wirklich hineinträumen , und hier auf dieser insel, gibt es so vieles, was mich dazu anregt..! freu mich, wieder hier zu sein larin
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