27.05.2017, 14:55 | #1 |
TENEBRAE
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Das Gartenfest (Humorversion)
Gelöstes Plaudern überfliegt die Runde,
die Gabeln klimpern und die Gläser klingen. Beseeltes Lächeln geht von Mund zu Munde, und manche möchten gar ihr Wohlsein singen. Gespräche schwingen heiter hin und wieder, man lernt sich besser kennen und berauschen; bei vollen Tellern und dem Klang der Lieder sich anzufreunden und sich auszutauschen. Der Abend schwelgt, man hört das lichte Lachen der Gäste weit und noch für viele Stunden, und mancher Nachbar muss mit jenen wachen, die Laune haben, doch nicht heimgefunden.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (28.05.2017 um 11:41 Uhr) |
28.05.2017, 10:51 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Lieber Erich,
du fängst sehr schön die Stimmung eines Gartenfestes ein. Die beiden Schlusszeilen würde ich nochmals überdenken. Der Nachbar lenkt nach außen und dadurch dass er "muss" kommt eine negative Note in die schöne Stimmung. Könnte man nicht ganz in der feiernden Runde bleiben und z.B. an den nächste Morgen denken, an dem die letzten Zecher fröhlich heimfinden? oder ähnlich. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
28.05.2017, 11:39 | #3 |
TENEBRAE
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Hi Thomas!
Du vergisst die Rubrik, unter der es steht - Spaß! Diese beiden konterkarierenden Schlusszeilen sind meine Art von Humor! Zuerst soll man das Fest ganz aus der (positiven) Sicht der Feiernden sehen und begreifen - nur um dann die "andere" Seite um die Ohren gehauen zu bekommen. Die Moral soll sein, dass eben alles mindestens zwei Seiten hat, je nachdem, wo man steht - oder von wo aus man zusieht. Aber extra für dich diese Conclusio: Der Abend schwelgt, man hört das lichte Lachen der Gäste weit und noch für viele Stunden, die sie erleben und gemeinsam wachen, in Freundschaft und Begeisterung verbunden. Weißt du was? Ich stelle das Gedicht mit diesem stimmungskonformen Ende ebenfalls ein - in eine andere Rubrik. Bin gespannt, ob das durchgeht ... Jedenfalls wird es interessant werden zu sehen, welches davon mehr Zuspruch bekommt. Der Fairness halber solltest du also auch die andere Version kurz kommentieren, damit beide gleichauf sind. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (28.05.2017 um 11:44 Uhr) |
28.05.2017, 11:43 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 3.375
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Lieber Erich,
da habe ich trotz Rubrik deinen feinen Humor nicht erkannt. Aber das neue Ende würde auch passen. Liebe Grüße Thomas
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28.05.2017, 14:18 | #5 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hier ein Humorgedicht, das ich zu diesem Thema vor ca 10 Jahren mal schrieb…
Laue Sommernächte Jetzt naht die Zeit der lauen Nächte, wo Sterne hell am Himmel stehen und der Natur gegebnen Mächte. Sie lassen Wunderdüfte wehen, wenn Müllers, Meiers und auch Schmitzen sich sammeln um des Feuers Brunst und Muster in die Würstchen ritzen wohl nutzend jener Stunde Gunst. Dein Ohr träumt im frohlockend’ Lauschen. Da gellt ein Ton- ist das ein Gecko? (Hängt sich in Tannens friedlich Rauschen.) Nein- Ute nur, nach fünf Prosecco. Ihr Schäferhund hat tierisch Wut, die Häuserwand bricht still sein Kläffen. Da schmort die Wurst- das ist nicht gut! Er würd’ so gerne auf sie treffen. Oh, selge Stille- ein Gewitter zieht auf- es grollt, es brüllt der Laut! Dein Dackel hat es längst gewittert - die ersten Würstchen sind verdaut. Jetzt naht die Zeit der lauen Nächte, dein Sehnsuchtsblick zieht zu den Sternen. Auf Erden treiben böse Mächte und du wünscht dich in hehre Fernen. |
28.05.2017, 15:14 | #6 |
TENEBRAE
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Hi Koko!
Witzig - die sommerlichen Grillorgien! Das wäre ohne Alk wesentlich erträglicher! Jaja, die Enthemmung ... Zum Glück sind viele meiner Nachbarn Senioren - oder grillen leise! Gartenfeste wie die von uns beschriebenen gibt es bei mir eigentlich nie. (Puh - Erleichterungsseufzer!) LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
29.05.2017, 02:57 | #7 |
Wortgespielin
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Beiträge: 664
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Hi eKy,
nur aus der angedeuteten Kehrseite der Medaille ergibt mEa. noch längst kein Witz, oder eine Humorversion, du kannst das besser. Natürlich hat alles seine zwei Seiten. Selbst für einen hintergründigen oder leisen Humor dürfte mit dem Unerwarteten oder den Gegensätzen schon ein wenig mehr gespielt werden. Wie hier am Beispiel von Kokochanels Gedicht lässt sich durch einen Hund, Gecko oder Gewitter eine scharfe Kontrapunktierung mit den entsprechenden Bildern erzeugen. Das läd zum Schmunzeln ein. Aus dem Gegensatz des nüchternen Blickwinkels heraus lassen sich sowieso unendlich viele Grotesken erdenken. Andere Stilmittel könnten Übertreibungen sein z.B. durch unangemessene Reaktionen des Nachbarn, irgendwelche unerwarteten Gemeinheiten, die kleine Rache eines Gestörten, oder lass die Feier durch einen unerwarteten Gast in ein jähes Stimmungstief abrutschen. Auf eine knackige Pointe darf in dieser Rubrik schon hingearbeitet werden, damit es eine Humorversion wird. L.G.A. |
29.05.2017, 20:16 | #8 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
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Hi Az!
Dies war die ursprüngliche Version. Ich gebe zu, ein Brüllwitz ist diese Conclusio nicht - eher die Sorte "feine Andeutung". Ich finde sie letztlich (die letzte Zeile) auch sprachlich nicht ganz so gelungen. Wie man dazu steht, kommt auf die jeweilige Auffassung von "Humor" an, die der Leser mitbringt. Du Az, bist - so weit ich das nach deinen Arbeiten und Kommis beurteilen kann - wohl eher die Sorte "grober Knochen": Je deftiger und deutlicher, desto besser (siehe "Orale Befriedigung" (- auch im Titel beginnt man vorne groß ...)). Ich erlaube mir hier halt mit einem zierlichen Florett zu pieksen, wo andere gern mit dem schweren Säbel dreinhauen! Darum passt sie durchaus in die Humorrubrik - muss ja nicht immer der Vorschlaghammerhumor sein ... Aber grundsätzlich gebe ich dir recht: sonderlich gelungen ist der Scherz nicht. Darum bin ich auch Thomas' Rat gefolgt und habe eine stimmungskonforme Conclusio geschrieben. Aus einer Laune heraus habe ich das Gedciht mit dem anderen, "ernsten" Ende in einer anderen Rubrik ebenfalls eingestellt, um zu sehen, welche Variante mehr Gefallen erregt. Ein Experiment. Einmalig, keine Sorge ... LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (30.05.2017 um 00:43 Uhr) |
30.05.2017, 12:26 | #9 |
Wortgespielin
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Beiträge: 664
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Lieber eky,
bei einem Sonett bin ich sofort dein Fan. Bei einem humoristisch angehauchten Gartenfest im Freien ist noch ganz ganz viel Luft nach oben. Für kleine Fische wie mich oder gar für das Ortografische weiß ich dein bescheidenes, pieksendes Florett zu schätzen. Und du weißt sogar, wo die orale Befriedigung groß geschrieben wird. Darin könnte ich vermutlich jederzeit Unterstützung erfahren. In wieweit nur sollte man den stolzen Besitzer eines solchen Floretts in dem Glauben lassen, dass es als Allround- Instrument in allen Belangen von professioneller Qualität ist? Aber ich denke, du kennst die Grenzen am besten. Für einen ordentlichen Schüttelreim, für die lyrische Mülltrennung oder für einen differenzierten Blick gäbe es bestimmt auch wieder Fachleute wie dich, die du dann wiederum für einen ordentlichen Witz zu Rate ziehen könntest. Für ganz plumpe und grobschlechtige Versionen kann ich dir aber gerne mal meinen schweren Säbel oder Vorschlaghammer zur Verfügung stellen. Deine Einschätzung für grobe Knochen mag teilweise stimmen. Manchmal mag ich es wirklich deftig und überzogen und manchmal ganz, ganz leise. Dann müsstest du mich aber wieder mit differenziertem Blick aus deiner Schublade herausholen. bis zum nächsten Gartenfest, lieben Gruß, AZ |
30.05.2017, 20:39 | #10 |
TENEBRAE
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So sei es.
LG, eKy
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