22.06.2017, 13:15 | #1 |
Wortgespielin
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Sprachhochkultur
Nur richtig gewichtig ist reimvolles Dichten,
das wissen die Reimer uns oft zu berichten. Nur richtig gelenkig sei taktvolles Denken! Ein Wortästhet will sich so gern uns verschenken. ,,Die Sau mit IQ“, schreibt er, ,, steht dort am Weiher. Viel Tee trinkt das Entlein von Tharau zur Feier“. Das floss aus der Feder, spontan, so wie immer, doch kann er viel mehr noch, vor allem viel schlimmer. Für Kuh gibt' s im Duden ein Sinn- Synonym Die Reime- Maschine lässt Wiesen erblüh'n. Ihm hilft sein Thesaurus beim Orthogravieren . Der Taurus sieht rot, soll mit Versfuß parieren. Solch Wortspiel schenkt Glück mit viel Schweiß und Gefühlen, von ganz kühnen Kühen und kühlen Kalkülen. Das braucht, dabei braucht man jetzt nicht übertreiben, viel Übung. Man gibt sich am besten bescheiden. Er dichtet früh morgens bis spat, nachts im Wahn. Sehr dicht wird sein Alltag, der Friede und Hahn. Ein Daktylus Finger der Sprachhochkulturen, bricht sich ihm im Halse und hinterlässt Spuren. Da muss er bei Lyrik sehr wohl überlegen, wobei sich auch Kühe schon mal übergeben. Das Metrum fließt lässig, mal streng autonom, und das, was da tickt ist ein Tick Metronom. Besorgt sind die Nachbarn, die Freunde und Erben. Es fließt und es läuft, diese Kuh muss bald sterben. So lichtet der Sinn sich, und unterbelichtet, verdichtet er weiter und dichtet und dichtet. Geändert von AAAAAZ (22.06.2017 um 14:26 Uhr) |
22.06.2017, 15:14 | #2 |
Gelegenheitsdichter
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Beiträge: 3.210
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Moin,
ich fühl mich glänzend ertappt, es waren aber keine kühe, sondern (frucht)filegen. lg W.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt |
22.06.2017, 15:38 | #3 |
Gast
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habs mir anders überlegt und die Parodie rausgenommen. Find dich jetzt toll!!! Küsschen von Koko
Geändert von Kokochanel (22.06.2017 um 18:44 Uhr) |
22.06.2017, 18:13 | #4 |
TENEBRAE
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Hi Kampfhähne und Hendln!
Gut gegeben, Az! Letztlich bleibt es eine Geschmacksfrage, welchen Stil man präferiert. Man liest und man schreibt, was einem gefällt und wohlgesetzt erscheint. In diesem Zusammenhang nur zur Richtigstellung: Nein, ich habe nicht viel Mühe beim Schreiben, und lang dauert es auch nie. Kaum ein Sonett kostet mich mehr als 20 Minuten. Es ist einfach ein Talent, Reime zu finden und eine gute Spracherziehung - das genügt schon, um damit Spass zu haben. Auch ist mir die Struktur Herausforderung und nicht Hindernis: wie kann ich, was ich ausdrücken will, in den Rahmen von Takt und Reim fügen, ohen dass die Sprache strapaziert und gedrechselt klingt? Wie transportiere ich die Emotion durch klangvolle Wortwahl? Es verbirgt sich schon mehr dahinter als bloß "geschwollenes Geschwafel", wie manche militanten Modernschreiber unterstellen. Und es ist eben die Art Lyrik, die ich auch gern selber lese: Schöne Sprache in vollendeter Form, in perfekter Gratwanderung zwischen Nüchternheit und Pathos. Apropos Thesaurus: Sollte dein "Orthogravieren" ein Wortspiel mit "Gravur" werden - oder wusstest du schlicht nicht, dass man das "Orthographie" schreibt? LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
22.06.2017, 18:42 | #5 |
Gast
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Ich habe die Parodie rausgenommen, denn ich kapituliere! .
Nicht vor dem Gedicht, dem kann man wohl nicht mit Esprit begegnen, sondern entsetzt vor dem " Gut gegeben" von Erich. Hier ist nichts gut gegeben. Hier ist auch nichts Spaß oder feine Satire, an der man ja als Dichtender noch Freude haben könnte. Hier ist Beleidigung ( Kuh,Sau)und undifferenziertes Unterstellen von Unsinn( jeder Reimer bemüht die Reimmaschine, braucht stundenlang für ein Gedicht ect. ect.). Warum rechtfertigst du dich Erich und willst den Quatsch widerlegen, schaffst ihr die Bühne, die sie will? Es geht ihr doch gar nicht um differenzierte Diskussion, sondern um Streit. Ich bedaure, dass ich mich mit dem Gewürge überhaupt befasst habe. Gruß Koko |
22.06.2017, 23:11 | #6 |
TENEBRAE
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Hi koko!
Ich bin da einfach entspannter und demokratischer, denke ich. Wenn ICH mir das Recht herausnehme, anderer Werke in deren Stil zu karikieren oder zu verreißen, so stünde es mir schlecht an, dieses Recht nicht auch anderen zuzugestehen, wenn sie über mich - oder wie hier meine Art zu schreiben - auf dieselbe Weise herziehen. Ich hab ein dickes Fell, das hält was aus. Gleiches Recht für alle. (Achselzuck) Zudem ist es immer meine Entscheidung, was ich persönlich nehme und was nicht. Ich fühlte mich ehrlich gesagt nicht persönlich angesprochen von Sau und Kuh - und selbst wenn es kränkend gemeint gewesen sein sollte: Es schert mich nicht! Und noch was: Gerade in diesem beschränkten Medium kann ich leicht dafür sorgen, dass niemand mitbekommt, wie er mich auf die Palme bringt. Wenn ich aber so emotional bin und es offen und wütend hinschreibe, damit es auch jeder mitbekommt, muss ich mich nicht wundern, wenn dann irgendwer, dem ich querstehe, ständig und tüchtig an den richtigen Fäden zieht, um mich zu manipulieren oder zu vergraulen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (22.06.2017 um 23:18 Uhr) |
22.06.2017, 23:39 | #7 |
Gast
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es gibt keine Fäden, die mich manipulieren könnten, lieber Erich. Die müssten noch erfunden werden.
Das heißt aber nicht, dass ich nicht meine Meinung sage und auch dabei bleibe. Die so genannte Satire hier ist so schlecht recherchiert, um mal wieder aufs Thema zu kommen, dass sie MICH wohl nicht meinen kann. Insofern.... Das aber wiederum heißt nicht, dass es mich nicht grundsätzlich aufregt, wenn ein undifferenzierter Mensch seine klischeehaften Dummheiten über eine Gruppe ergießt ( in diesem Falle Reimer) um sich damit eine Bühne zu schaffen, die er sonst aufgrund seiner Qualität ( in diesem Falle Schreiberqualität) nicht bekäme. Sowas hat mich auch im Arbeitsleben geärgert, in Vereinen oder sonstwo. Es ist immer derselbe Typus Mensch. Und warum sollte man da da zurückrudern? Nö. Psychoanalytische Grüße von Koko |
22.06.2017, 23:56 | #8 |
TENEBRAE
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Ungefähr so, wie Az sich "grundsätzlich aufgeregt" hat, als wir uns über moderne Lyrik lustig gemacht haben, also quasi auf undifferenzierte Weise Klischees über eine Gruppe ergossen (in diesem Fall Nichtreimer)!?
Da könnte man uns doch ebenfalls glatt unlautere Motive unterstellen ... Aus der Sicht dessen, der sich auf der richtigen Seite glaubt, sieht die andere eben immer falsch aus. Und dass Az mit feinen Andeutungen nichts am Hut hat, wissen wir ja schon. Zurückgerudert habe ich übrigens nicht. Ich bin ja gar nicht erst rausgefahren ... LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
23.06.2017, 00:13 | #9 |
Wortgespielin
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Hi Walther,
Ja, die Fruchtfliege gehört selbstverständlich zum Repertoire eines seriösen Dichters. Zum Erhalt unserer Hochkultur wird diese am besten mit Anapest und Cholera in einem ordentlichen Schüttelreim verarbeitet. AZ Hi Koko, Mit Kuh, Sau und undifferenzierter Unterstellung sollte dieses Gedicht nicht im Geringsten beleidigen, und dich schon mal gar nicht. Es sollte nur allgemein an der Fassade des sinnfreien Tuns kratzen. Die Frage dahinter könnte lauten, was macht ein Dichter hier? Begreift er sich lediglich als sprachlicher Gralshüter? Will er sprachliche Traditionen aufrechterhalten, oder seine lyrische Schulzeit verlängern ? Hätte er vielleicht inhaltlich etwas Neues der Welt zu sagen, oder plappert er nur das nach, was längst in tausendfachen Variationen gesagt worden ist? Ist es nur eitles wohlfeiles Getue für einen schicken Ledereinband? Oder traut sich da auch mal jemand auf neue unausgetretene Pfade, um der Welt neue Einsichten zu schenken? Es hat mit deinem Gedicht jetzt nicht direkt etwas zu tun, wäre aber unter dem Gesichtspunkt der inhaltlichen Trashfrage auch nicht ganz uninteressant. Liebe Grüße, und Danke für dein Feedback, AZ Lieber eKy, ich blöde Kuh wusste schlichtweg nicht, wie man Ortogravieh schreibt. Bei solchen Details fehlt mir leider die solide sprachliche Basis eines entsprechenden Elternhauses. Die haben mich von Anfang an mich in arrhythmisierter neumodischer Dadakacka erzogen. Aber was heißt neumodisch, ist ja auch schon alt. Und an solch peinlichen Stellen kommt das manchmal durch und bricht sich bahn. Aber danke, dass du dich mit diesem Gedicht so stark in Beziehung gesetzt hast. Es war zwar jetzt auch nicht direkt auf dich gemünzt, oder wie Koko sofort vermutet hatte, um hier einen Streit vom Zaune zu brechen, trotzdem danke für deine Antwort. lieben Gruß, AZ |
23.06.2017, 17:18 | #10 |
TENEBRAE
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Hi Az!
Gern geschehen! Ich sehe mich übrigens sehr gern als Gralshüter der exakten und schönen Deutschen Sprache, aber nicht, weil ich mich hervorheben und wichtig machen möchte, und auch nicht um andern straffrei und in diebischer Freude eins vor den Latz knallen zu können - sondern einfach nur, weil ich diese schöne, elegante und stilvolle Sprache ausdermaßen liebe und hochschätze. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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