12.01.2018, 19:54 | #1 |
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Zwiegespräche - Opus 1
I (Abschied) Zwiegespräch - Winter Sonne
Oh! Liebste Sonne, alles ist doch gut; gefüllt bin ich mit so viel Lebensmut. Drum lass uns keiner lauen Träne lauschen, lass jedes Weh und Ach in Frieden rauschen und so geschwind ist der Moment vergangen, der Jahr um Jahr vergehend seine Wende kennt. Wie arm und einsam ward ihm jener Mantel umgehangen nun friere, ich, der Winter, der bald in der Sonne brennt. Und ich, mit roten Wangen, einem lichten Willen, der jede Träne, jedes Tauen nicht verhindern kann stand einsam da, wie leer, erstarrt gestrenger Stillen, verbannt bin ich, mein Puls ist tot, hab Wintersnot. So senkt sich dieser Mond in bittrem Leiden; weil alle Fröste schon von mir geschieden sind. Aus den Augen der Sonne strahlt Ergriffenheit, ein Pathos, zu einer Amphore geformt. Wasserjuwele perlen das Lied vom Wind. Ein Luftzug über Häute, die von der Sonne beflutet sind. Aus ihr brechen Gerüche süß und bitter wie eine Mandel - sie wirken Vollendung farbumflort. II (Ahnen) - Die Wärme wächst in warmen Ringen Hörst du, wie die Amseln singen und die Blümlein blühn! Erfühle von Apoll gesandte Heilung, jeder Farbe sanfte Kühle, die sich um des Herzens tiefster Wandlung wie ein Engel, küssend, um Dich legt. Sieh, ein Morgenahnen schleicht sich heimlich zwischen Baum und Rain. Sanft und doch so schön, bekunde ich, "Seltsam ist mir dieser Hain": "Seltsam, ist es hier zu sein!" Die Dämmerung vertropft im Wind hinter einer Wiese und Lichtwasser flutet schwungvoll weiße Dünen, und immergrüne Wälder, die, in einem aufwölbenden Abend sich ihrer Farben entwinden. Ich verliere mich in streuender Sehnsucht. Aus dem Lichte brechen Worte und ein Verstehen: "Leb wohl, es war sehr winterlich". III (Wachsamkeit) - Die Natur schläft in Worten Lass uns wachsam lauschen, jenem leichten Ton, der den Abend ruft, ihn langsam wachsen lässt. Schau doch wie die Vögel ziehn, es ist ihr Lohn, sie durch jeder Ferne, die die Weite küsst, friedvoll durch das Dämmern fliehn. Wer dem Wandel der Zeit und der Natur einen Irrtum unterstellt, macht sich nicht nur zum Narren, sondern auch zum Irrtum selbst. IV (Appell) - Der Schönheit Schluss, ist ein Beginn Komm und reiche mir, so wie du willst, die zarte Hand. Jedes Glück, das mich durchdringt, ist unser eigen. Wie der letzte Wimpernschluss, ein Gruß, ein heilig Band; diese Schönheit der Natur in Weisheit immerdar zu neigen. Natur stirbt,
wenn ihr die Betrachtung durch einen Dritten abhanden kommt. 12.01.2018, EV Geändert von Eisenvorhang (12.01.2018 um 20:03 Uhr) |
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