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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches |
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#1 |
Gast
Beiträge: n/a
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Auf einen jung verstorbenen Dichter
Dein Zeichen auf dem Weg zum Wort entsagt dem zeitversehrten Laut und pflanzt im leiseren Verreisen sich durchs Vergessen weiter fort. Und was dem Bleiben anvertraut, wird sich als unzerstört erweisen vorm nie gehörten Klang der Welt, bis unsre Zeit den Atem hält und still zu Geist zerfällt. Geändert von Sufnus (11.03.2018 um 16:11 Uhr) |
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#2 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Sufnus!
Ich genieße wie immer deine gehobene Sprachhabung und die klangvolle Wortfindung. Zweierlei fiel mir unangenehm auf: 1) Die für mich unschön wirkende Wiederholung in S1Z2: "-lauten Laut". Und was soll dieses Adjektiv-Konglomerat "zeitlich-laut" überhaupt bedeuten? Klingt auch nicht gut. Ich würde dort ein anderes Wort einsetzen, zB. "aufgebauschten", "aufgeregten", "ungeschlachten" oder so. 2) Die zu unbetont dünne und phonetisch fleischlos ins Nichts verlaufende Schlußzeile mit nur drei Hebern. Wie wäre es dort mit: "und ebenfalls zu Geist zerfällt." ? Sehr gern gelesen! ![]() LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 17.11.2015
Ort: Oberpfalz
Beiträge: 539
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Hi Sufnus,
ein sehr schönes Gedicht! Gefällt mir richtig gut und ich hab's gern gelesen ![]() Ich verstehe unter zeitlich-laut einfach die Beschreibung unserer Zeit, die nunmal oft laut und schnelllebig ist. Der zeitlich-laute Laut klingt jedoch auch in meinen Ohren nicht wirklich gut. Mein Vorschlag wäre hier "zeitlich-schriller Laut". Aber das ist wirklich nur ein Vorschlag ![]() Für den letzten Vers sieht meine Meinung wie Erichs aus: Vier Heber fände ich besser, vor allem da der Vers aufgrund des Endreims eindeutig zu den beiden Versen davor gehört, und die Dreihebigkeit irgendwie zu einem Bruch führt. Gruß, Laie P.S.: Mich würde wirklich interessieren, wem hier die Ehre zuteilwird ![]() |
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#4 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hi Sufnuns,
Mit Genuss gelesen. Das ist eine Sprachmelodie die klingt. ![]() Auch ich möchte wissen, für wen diese Worte sind. ![]() Liebe Grüße sy ![]() ![]() ![]() |
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#5 |
Gast
Beiträge: n/a
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Vielen Dank, Ihr Lieben fürs Lesen, Reflektieren, Kommentieren!
![]() Der zeitlich-laute Laut ist wirklich etwas dick aufgetragen... könnt Ihr Euch vorstellen, wie ich mich in die Schlacht gestürzt hätte, wäre ich bei jemand anderem auf diese Formulierung gestoßen? ![]() ![]() ... aber der Dreiheber bleibt!!! ![]() ![]() .... Achso... und der Dichter: Grundsätzlich darf sich natürlich gerne jeder einen eigenen Besungenen auf das Gedicht reimen (Kalckreuth wäre sicher eine exzellente Wahl), weshalb auch extra kein Name genannt wurde. Aber in erster Linie habe ich persönlich an Walter Calé gedacht... |
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#6 | |
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.009
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![]() Hi Sufnus,
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. © auf alle meine Texte
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#7 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hi Sufnus,
bombenteil - bitte die Dreihebigkeit nicht ändern. Fügt sich perfekt. Vlg Ev |
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#8 |
Gast
Beiträge: n/a
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Merci vielmals, Chav & EV!!!
![]() Ich finde die Möglichkeit, zur selben Sache ganz unterschiedlicher ästhetischer Meinung zu sein, immer extrem anregend - und bin deshalb froh, dass eKy & Laie im Falle dieses Gedichts für ein regelmäßigeres Metrum plädieren und mir, syranie, Chavali & EV die Abweichung offenbar schlüssiger im Ohr klingt. Und natürlich haben alle Diskutanten recht, weshalb die ästhetische "Wahrheit" eben auch nicht per Mehrheitsentscheid zu finden ist; es gibt hier eben weitaus mehr Wahrheiten als Leser. ![]() |
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