21.06.2018, 20:49 | #1 |
TENEBRAE
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Greise Fragen
Was bliebe noch vom Täglichen zu sagen,
das nicht mit dunklen Abendflüssen rinnt, gefügig, eh das neue Licht beginnt, im Gestrigen versickert ohne Klagen? Was hielte unsre Hoffnungen am Leben, dass mehr sein müsste als bequem Gewusstes, wenn nicht Erahntes oder kaum Bewusstes, daraus wir tiefe Atemzüge heben? Was trägt, wenn endlich uns kein Trost mehr bindet, kein Händereichen mehr die Stunden heiligt, nur Schmerz uns keltert, kalt und unbeteiligt, bis selbst der letzte Lebenswille schwindet? Wer weiß die eine Antwort auf die Frage, wozu wir uns um einen Sinn bemühen, darin die Seelen kerzengleich erglühen vom ersten Jubel bis zum letzten Tage? Wer bist du, immer Tieferes zu graben, als alle seichten Lebensufer zeigen? Wer bist du, Reisender im letzten Schweigen? Du bist die Antwort, die wir alle haben.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
02.07.2018, 22:03 | #2 |
ADäquat
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Servus, Erich,
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03.07.2018, 00:10 | #3 |
TENEBRAE
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Hi Chavi!
Vielen Dank für den Kommi! Dieses Werk scheint irgendwie der Aufmerksamkeit aller Kommentierenden entgangen zu sein. Ist ja auch inhaltlich schwerer Tobak und sicher nicht ganz einfach lesbar. Das Gedicht beschreibt die Fragen, die man sich im Alter zuweilen vermehrt stellt, das kommt fast zwangsläufig, wenn sozusagen langsam die Ziellinie in Sicht kommt. Der Titel ist deshalb doppeldeutig: Die "greisen Fragen" sind einerseits uralt, andererseits werden sie zumeist von alten Menschen gestellt, meist sich selber. Die Conclusio verweist darauf, dass eben niemand etwas Genaues weiß und wissen KANN, denn von "drüben" ist eben noch keiner - BEWEISBAR - zurückgekommen! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (03.07.2018 um 20:32 Uhr) |
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