05.07.2018, 14:09 | #1 |
TENEBRAE
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Dreifaltigkeit
Drei Dinge brauchen wir für wahres Leben:
Die Liebe, die Vernunft sowie das Wissen. Wer diese fügt, wird keine Wohltat missen, und was ihm zugemessen, vielfach geben. Wir brauchen keine Herren, um zu dienen, Altäre nicht, sie darauf anzubeten, und keine Losung, die ein Um-sich-Treten ermächtigt mit erbarmungslosen Mienen. Die Wahrheit nicht, denn sie verkauft sich billig, die Freiheit nicht, die jeder anders achtet und keinen Gott, der nach Verehrung trachtet und herrscht, ob zornig oder segenswillig. Drei Dinge brauchen wir für wahres Leben: Die Liebe, die Vernunft sowie das Wissen. Auf diese Pfeiler gründe dein Gewissen und mündige dein Werden und Bestreben.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
05.07.2018, 21:57 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Lieber Erich,
wo Liebe und Vernunft ist, da ist das nötige Wissen sicherlich auch vorhanden, weshalb es sich eher um eine Zweifaltigkeit handelt. Wenn man, wie du es im Gedicht tust, auch noch sieht, dass die "Wahrheit" nicht das Höchste ist, weil wir nur meinen und glauben können, dann verschiebt sich die Dreieinigkeit in folgende Richtung: "Und wenn ich alle Geheimnissewüßte und alle Erkenntnis hätte und allen Glauben, so daß ich Berge versetzen könnte, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts. Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen." Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
06.07.2018, 01:25 | #3 |
TENEBRAE
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Hi Thomas!
Glaube gilt nicht, weil der genauso beliebig ist wie die Wahrheit: Jeder hat da sein eigenes Zielfoto im Kopf ... Und er versetzt keine Berge - das macht die Plattentektonik. Hoffnung ist der einzige aktive Gedanke der Passiven ... - so bleibt die Lebensuntüchtigkeit selbsterhaltend. Und Liebe und Vernunft bleiben ohne Wissen ein bestenfalls subregionales Vorkommnis ... LG, eKy
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06.07.2018, 10:28 | #4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Lieber Erich,
seit der Mensch nicht mehr allein nach Instinkten handelt, muss er mit der Hoffnung (und ihrer dunklem Schwester Sorge) leben, tüchtig oder untüchtig. Unser Wissen ist, wie ich glaube, eine Form von Glauben. Überspitzt gesagt, ein Resultat des Aufklärungsglaubens an die Objektivierbarkeit der Erkenntnis. Das mit dem "Berge versetzen" empfinde ich als eine schöne poetische Metapher, die nicht nach geologischen Erklärungen sucht. Das ist aber nicht so wichtig. Das wesentliche Problem ist die Überschrift, da du von 3 Dingen sprichst und nicht von einer (sich in 3 notwendig miteinander verbundenen Dinge entfaltenden) Einheit. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
06.07.2018, 12:20 | #5 |
ADäquat
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Beiträge: 13.004
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Hi Erich,
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06.07.2018, 17:38 | #6 |
TENEBRAE
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Hi Thomas!
Du argumentierst philosophisch, ich naturwissenschaftlich. Das sind unterschiedliche Präliminarien. Hi Chavi! "Dreifaltigkeit" ist auch ein Begriff für dreifach Vorhandenes oder etwas aus drei Teilen Bestehendes. Höchstens mit einem Umlaut kann man spielen: zB.: "Ein Triptychon ist dreifältig gestaffelt." Wir hören den Begriff bloß ständig nur im religiösen Kontext als Bezeichnung für die (genau genommen) "Dreieinigkeit" von Gott Vater, Sohn und den heiligen Geist (ziemlich schizo, wenn man mich fragt, aber das hatten wir ja auch schon beim Persönlichkeitswandel Gottes vom alten zum neuen Testament ... ), deshalb wird er weitestgehend nur so interpretiert. Aber das passt mir durchaus, denn mit "Glaube" kann ich nichts anfangen und mit "Hoffnung" eher wenig. Somit fallen zwei der drei religiösen Begriffe für mich schon mal durch den Raster. Sogar "Liebe" habe ich mir persönlich mittlerweile abgewöhnt - allerdings kann ich mich erinnern, daher gestehe ich diesem Teil seinen Wert für die Menschheit an sich zu. LG, eKy
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08.07.2018, 01:25 | #7 |
Gast
Beiträge: n/a
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In der Mathematik und in der Logik versteht man unter Dreifaltigkeit auch den Terminus der „Komplexen Systeme“.
Im Grunde geht es um Bedingungen, die sich einander ergänzen und so ein eigenes Ökosystem bilden. Das hat man im Leben ganz oft bzw. basiert vieles darauf. Eben auch unser Leben - die Zahl drei ist besonders interessant. (weils sie als Prim im Leben oft vorkommt) Nur als Ergänzung. vlg EV |
08.07.2018, 14:31 | #8 |
TENEBRAE
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Hi EV!
Danke für diese neue Facette! Ja, die zahl drei war immer schon "magisch", die Trinität spielte überall eine große Rolle. Sei es die Grundform der Familie - Vater, Mutter, Kind oder Triviales wie die "Drei Musketiere", die diese Vorstellung beständig verstärken. Auch gilt das Dreieck als die stabilste geometrische Form ... Troika, Triumvirat, Dreifaltigkeit - die 3 ist überall im Forum der Macht! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
10.07.2018, 18:49 | #9 |
TENEBRAE
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Hi, BR!
Vielen Dank für die freundlichen Argumente! Aber ein Glaube sollte es mit Vernunft und Wissen ja gerade NICHT werden. Reden wir da also lieber von einer Lebensprämisse oder so... LG, eKy
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