Gedichte-Eiland

waterwoman · 13.07.2018, 18:24

Die Felder sind schon leer,
gerodet, kahl und stumm.
Der Sommer spät im Jahr
treibt schon die Herbstzeit um.

Ein Hauch von Wehmut streift
mein Herz und meine Hand.
Das Korn ist lang gereift,
dir bleibt mein Wort als Pfand.

Im Frühjahr komm ich heim
und lege neue Saat.
So stetig wächst der Keim
des Lebens neuer Pfad.

Erich Kykal · 14.07.2018, 20:35

Hi WW!

Wohlgelungenes Seufzergedicht als Abgesang an den sterbenden Sommer!

Einzig der betonte Auftakt in S1Z2 stört die Sprachmelodie, denn alle anderen Zeilen lassen sich unbetont anlesen, auch wenn bei zweien ebenfalls eine betone Lesart des Auftaktes möglich wäre (S1Z4 und S2Z4). Ich nenne das einen "indifferenten Auftakt", wenn beides möglich ist, ohne dass sich die Zeile wegen unnatürlicher Betonung bestimmter Silben im Hebungsschema "komisch" liest.

Aber hier in S1Z2 geht das eben nicht, hier geht es NUR mit betontem Auftakt, und das holpert! Vorschläge:

Entweder streiche "ab-", obwohl der Terminus dann nicht mehr exakt auf die Felder passt, oder: "geschnitten, kahl und stumm". (oder stattdessen ein entsprechend taktendes Wort). So läse es sich dann kedenfalls flüssig und adäquat.

Sehr gern gelesen!

LG, eKy

waterwoman · 15.07.2018, 10:21

Hallo Erich,

vielen Dank für deine positive Reaktion.

Das eine bekrittelte Wort in Strophe zwei, Zeile zwei, ist ausgetauscht.
An Stelle von abgeerntet XxXx steht jetzt gerodet xXx - obwohl das nicht so
hundertprozentig zu Weizenfeldern passt

Gruß
ww

***Chavali*** · 14.08.2018, 11:28

Hallo ww,

das hatte ich ja noch gar nicht gesehen!
Ein schönes Gedicht, das das Sommerende und den leisen Herbstbeginn zum Thema hat.

Die leichten Änderungen, von Erich initiiert, haben den Text wohl noch runder gemacht.
Am besten gefällt mir Strophe 2:

Zitat:

Ein Hauch von Wehmut streift
mein Herz und meine Hand.
Das Korn ist lang gereift,
dir bleibt mein Wort als Pfand.

Sehr gern gelesen!
LG Chavali

Laie · 14.08.2018, 12:51

Hi ww,

ein wirklich schönes Gedicht, wobei mir der Herbst eigentlich noch gern gestohlen bleiben kann

Aber deinen Text habe ich dank Chavali lesen dürfen.

Ich hab's genossen!

Beste Grüße,
Laie

waterwoman · 15.08.2018, 12:05

Hallo Laie,

durch die langanhaltende Dürre und Hitze sieht es schon vielerorts wie Herbst aus

Freut mich sehr, dass dir mein Gedicht dazu gefallen hat.
Danke für dein positives Echo!

Gruß
ww

13.07.2018, 18:24	#1
waterwoman Nixe, rotblond Registriert seit: 18.02.2018 Ort: in Meeresnähe Beiträge: 807	Die Felder sind schon leer Die Felder sind schon leer, gerodet, kahl und stumm. Der Sommer spät im Jahr treibt schon die Herbstzeit um. Ein Hauch von Wehmut streift mein Herz und meine Hand. Das Korn ist lang gereift, dir bleibt mein Wort als Pfand. Im Frühjahr komm ich heim und lege neue Saat. So stetig wächst der Keim des Lebens neuer Pfad. __________________ Was man ernst meint, sagt man am besten im Spaß. Wilhelm Busch Geändert von waterwoman (15.07.2018 um 10:16 Uhr)

14.07.2018, 20:35	#2
Erich Kykal TENEBRAE Registriert seit: 18.02.2009 Ort: Österreich Beiträge: 8.570	Hi WW! Wohlgelungenes Seufzergedicht als Abgesang an den sterbenden Sommer! Einzig der betonte Auftakt in S1Z2 stört die Sprachmelodie, denn alle anderen Zeilen lassen sich unbetont anlesen, auch wenn bei zweien ebenfalls eine betone Lesart des Auftaktes möglich wäre (S1Z4 und S2Z4). Ich nenne das einen "indifferenten Auftakt", wenn beides möglich ist, ohne dass sich die Zeile wegen unnatürlicher Betonung bestimmter Silben im Hebungsschema "komisch" liest. Aber hier in S1Z2 geht das eben nicht, hier geht es NUR mit betontem Auftakt, und das holpert! Vorschläge: Entweder streiche "ab-", obwohl der Terminus dann nicht mehr exakt auf die Felder passt, oder: "geschnitten, kahl und stumm". (oder stattdessen ein entsprechend taktendes Wort). So läse es sich dann kedenfalls flüssig und adäquat. Sehr gern gelesen! LG, eKy __________________ Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

15.07.2018, 10:21	#3
waterwoman Nixe, rotblond Registriert seit: 18.02.2018 Ort: in Meeresnähe Beiträge: 807	Hallo Erich, vielen Dank für deine positive Reaktion. Das eine bekrittelte Wort in Strophe zwei, Zeile zwei, ist ausgetauscht. An Stelle von abgeerntet XxXx steht jetzt gerodet xXx - obwohl das nicht so hundertprozentig zu Weizenfeldern passt Gruß ww __________________ Was man ernst meint, sagt man am besten im Spaß. Wilhelm Busch

14.08.2018, 12:51	#5
Laie Erfahrener Eiland-Dichter Registriert seit: 17.11.2015 Ort: Oberpfalz Beiträge: 539	Hi ww, ein wirklich schönes Gedicht, wobei mir der Herbst eigentlich noch gern gestohlen bleiben kann Aber deinen Text habe ich dank Chavali lesen dürfen. Ich hab's genossen! Beste Grüße, Laie __________________ Schreiben, wie Monet malte.

15.08.2018, 12:05	#6
waterwoman Nixe, rotblond Registriert seit: 18.02.2018 Ort: in Meeresnähe Beiträge: 807	Hallo Laie, durch die langanhaltende Dürre und Hitze sieht es schon vielerorts wie Herbst aus Freut mich sehr, dass dir mein Gedicht dazu gefallen hat. Danke für dein positives Echo! Gruß ww __________________ Was man ernst meint, sagt man am besten im Spaß. Wilhelm Busch

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