02.08.2018, 10:44 | #1 |
TENEBRAE
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Die Dienende
Er sprach ihr zu mit hundetreuen Augen,
erklärte ihr nach seiner Art das Leben, und dort muss sie ihm nun das Seine geben, als würde sie für anderes nicht taugen. Dort darf sie nun an seinen Lippen saugen, als könnte sie nichts anderes mehr heben als nur ihr fremdgesteuertes Bestreben, als Funktionierende sich auszulaugen. Noch immer werden Knaben so erzogen, dass sie mit allem Recht sich größer glauben als jedes Weib, das sie sich willig machen. Noch immer werden Mädchen angelogen, sodass sie später leichter zu berauben und unterwürfig sind, wenn sie erwachen.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (09.06.2019 um 19:08 Uhr) |
03.08.2018, 13:23 | #2 |
TENEBRAE
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Hi BR!
Viele besitzergreifende Männer heben die Frau gern auf ein Podest der Verehrung, betrachten sie als eine Art heiligen Besitz, auch wenn sie die absolute Verfügungsgewalt darüber haben, quasi als Ausgleich für's Gewissen, weil sie die Frauen so unterdrücken und entmündigen. Sie können durchaus sehr überzeugend und charmant sein, wenn sie die Frau dann manipulieren und in ihrem Sinne gehirnwaschen, deshalb der "hundetreue" Blick, auch wenn er im nächsten Moment womöglich brüllt und zuschlägt. Dieses "Du darfst nur mir gehören!", dieses eifersüchtige Isolieren von aller Welt ist im Grunde das Symptom eines innerlich schwachen Geistes, der Angst vor Verlust hat. Sehr verbreitet in Kulturen, wo die "Ehre" eines Mannes unter anderem daran gemessen wird, wieviel er besitzt (auch an Frauen) und wie perfekt oder gnadenlos er die Kontrolle darüber ausübt. Aus der Sicht derer, die damit aufwachsen und damit erzogen werden, ist es sozusagen die "natürliche Ordnung" der Dinge, oft nicht nur in ihrem Kulturerbe, sondern auch noch in ihren religiösen Ansichten zementiert. Wie pervers das ausarten kann, zeigen Regionen in Afghanistan: Dort werden die Männer mit einer derartigen Verachtung für Frauen aufgezogen, das sie sich teilweise schon vor ihnen ekeln und sich lieber mit minderjährigen "Tanzknaben" vergnügen - das hat dort Tradition. Die hauseigene "Sklavin" wird nur des Nachwuchses wegen bestiegen, ansonsten totgeschwiegen und wie Dreck behandelt - oder wie Vieh, mit dem geschachert wird. (Was bei ihnen seltsamerweise in keinem Widerspruch zu ihrer aufgesetzten Verehrungshaltung zu stehen scheint) Dort gibt es sogar "reinigende Gebete" für nach dem Beischlaf mit einer Frau, wenn man sich sozusagen als Mann an ihr "sexuell beschmutzt" hat ... - da kann man nur noch kopfschüttelnd daneben stehen! Das alles wird aber von den dortigen Menschen als "Kulturerbe" und "wahrer Glaube und göttlicher Wille" verteidigt. So weit kann's kommen ... Gramgebeugte Grüße, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (04.07.2019 um 23:55 Uhr) |
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