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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte |
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25.01.2019, 19:15 | #1 |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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Strandgang auf Borkum im Januar
Strandgang auf Borkum
Ich stapfe durch den Schnee am breiten Strand. Die Zeit zwingt mich zu einer harten Wende. Denn ginge ich die Spur bis an ihr Ende, Ich endete im grauen Unbekannt. Der Wind vereist mir meine klammen Hände Und hängt mir harte Zapfen an den Bart. Die Eisschicht unter meinen Stiefeln knarrt. Mein Blick durchsucht als Leuchtturm das Gelände. Der Griesel rast in Schlieren hin zur See. Wenn ich dem Wind in seine Augen seh, Wird’s mir ums Mütchen richtig kalt und matt. Die Brise ist nicht steif, sie ist bloß fies, Da sicher Petrus seine Backen blies, Weil ihm der Herr den Marsch geblasen hat.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt Geändert von Walther (26.01.2019 um 18:50 Uhr) |
25.01.2019, 20:32 | #2 | |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Walther!
Zitat:
Feines Sonett mit kleinen Schwächen: S2Z1,2,4 sowie S3Z3 sind nur vierhebig. S1Z4 - Sprachlich schöner wäre natürlich hier "im Unbekannten", wiewohl es auch zum Kadenzenschema der entsprechenden Zeilen der 2. Str. passen würde. Könnte man erreichen, wenn man Z1 so umbaut: " ... an breiten Stranden." S1Z2 würde ich mit einem Komma beenden, um den folgenden Satz nicht mit "Denn" beginnen zu lassen, das ist stilistisch besser so. S3Z3 - das Einstiegswort "Wird's" wirkt hier sprachlich wie wortmalerisch unnötig verkomplizierend, und bei "ums" ist kein Apostroph mehr notwendig. S4Z3 - Die Wiederholung von "Weil" am Beginn zweier Zeilen hintereinander sollte man vermeiden. Ein Glättungsversuch: Ich stapfe durch den Schnee am breiten Stranden. Die Zeit zwingt mich zu einer harten Wende, Denn ginge ich die Spur bis an ihr Ende, Ich endete im grauen Unbekannt. Der Wind vereist mir meine kalten Hände Und hängt mir weiße Zapfen an den Bart. Die Eisschicht unter meinen Stiefeln knarrt. Mein Blick durchsucht beflissen das Gelände. Der Griesel rast in Schlieren hin zur See. Wenn ich dem Wind in seine Augen seh, Wird mir ums Mütchen eisig kalt und matt. Die Brise ist nicht steif, sie ist bloß fies, Weil sicher Petrus seine Backen blies, Da ihm der Herr den Marsch geblasen hat. Sehr gern gelesen und bearbeitet. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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25.01.2019, 20:51 | #3 |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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Hi eKy,
danke für die tollen tipps. ich habe sie etwas abgewandelt oben weitgehend umgesetzt!!! lg W.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt |
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