01.06.2009, 01:25 | #1 |
ADäquat
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Der Ausflug
Am alten, schon fast zugewachsenen Heidesee steht an einer Stelle des Ufers eine halbzerfallene Bank.
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Geändert von Chavali (02.11.2009 um 06:58 Uhr) |
01.06.2009, 12:08 | #2 |
gesperrte Senorissima
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Liebe Chavali -
grausig! Da fehlen mir wirklich die Worte. Aus der Beschaulichkeit wird ekelhafte Klinikwirklichkeit, aus sinnierender Erkenntnis oder Frage eine bange Frage. Ich wollte mir schon eine Deutung einfallen lassen (Unterschied der Färbungen), dann traf mich d i e s wie ein Hammer. Es geht unter die Haut, ganz gleich, wie man es interpretiert. Grausig, aber wohl wahr. Schaudernden Gruß von cyparis |
01.06.2009, 14:14 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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liebe chavali,
ich habe sehr oft über diesen text nachgedacht und denke das er im hintergrund eine sehr, tragische, wenn nicht schlimme Geschichte trägt..fängt man von hinten an zu erzählen, so bedeutet dies die Realität, von vorne, also den Anfang betrachet bedeutet dies die Traumwelt, die jedoch Sequenzen der Wirklichkeit enthält, Warum die Realität so ist wie sie ist... wahrscheinlich handelt es sich um eine normale Frau, deren Eheleben aus den Fugen geraten ist (steht hier nicht) aber man könnte annehmen,dass aus irgendwelchen zwischenmenschlichen Tatsachen die Realität herrührt, sprich das Krankenhaus..die Traumszene an sich oder mitunter vllt eine wirkliche Flucht aus der Realität, spielt an einem See, wobei sich sehr sinnreiche Fragen gestellt werden, deren tiefe Lösung wahrscheinlich in den Fragen selbst liegt. hier finden vergleiche zur Tierwelt statt, in dem das Verhalten von Tieren mit dem Menschen verglichen wird und in der Frage endet, warum es so anders sei. ergo könnte man daraus schließen, dass dieser Schutzfaktor, nicht da war, in Situationen wo man ihn gebraucht hätte o.ä..... der Traum oder die Szene weist der Frau in dem Sinne die Antwort selbst, dass bei den Menschen andere Formen von Schutzfaktoren vorherrschen, die nicht erkannt werden und sie deshalb in dieser Situation, der eigentl. Realität steckt... diese Realität wird im letzten Abschnitt beschrieben und deutet darauf hin, das die Frau immer flüchtet, selbst vor jenen die ihr helfen wollen und sie demnach wieder gefangen ist. erst das erkennen, das es keinen schutz bedarf oder andere schutzmechanismen bei den menschen vorherrschen, erst dieses erkennen würde ihr wahrscheinlich weiterhelfen.. so habe ich jetzt mal den Text gelesen und bin auf alles weiter erst mal net eingegangen, und kann dies dann später immer nochmal tun gerne gelesen liebe grüße basse
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Geändert von ginTon (01.06.2009 um 14:16 Uhr) |
01.06.2009, 19:04 | #4 | |||
ADäquat
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Liebe cypi,
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01.06.2009, 19:13 | #5 |
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Hallo Chavali,
ich sagte ja mehrfach, dass ich bei Prosa nicht wirklich mitreden kann. Aber ich wollte wenigstens angemerkt haben, dass mir das gefallen hat. Ich habe es gerne gelesen und fand auch den Clou gelungen. Die Erzählweise ist relativ nüchtern, die Überlegungen aus dem Tierreich sind ebenso trivial, wie akzeptabel, denn da sitzt nun einmal diese Frau Baumann und denkt das so. Basse konnte ja sogar interpretatorisch damit etwas anfangen. Ich habe es einfach so weg gelesen, fühlte mich unterhalten und am Ende überrascht. Beste Grüße Oliver |
01.06.2009, 20:54 | #6 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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liebe chavali,
du hast Recht, ich hatte zwei gedachte Varianten im Hinterkopf und habe mich dann zunächst für die zweitere entschieden, die erste hingegen ging in eine andere Richtung..diese entspricht inhaltlich in etwa dem, was dort steht und man sich zweierlei Fragen stellt... 1. Warum die Frau an einem See in aller Seelenruhe sitzt, ja schon fast meditativ und sie sich banale Fragen stellt, die mitunter auch gar nicht erklärbar wären, da uns gewisse Sequenzen und Verhaltensweisen von den meisten Tieren unterscheidet, nimmt man zumindest an...es handelt sich eigentlich um keine in dem Sinne wichtigen Fragen, die zB den eigenen Werdegang oder Erfolg beeinflussen können oder sagen wir den eigenen Weg...und nun zur Frage 2 2. Was jedoch auffällt ist die sozusagen schnelle Beantwortung der Frage des Vertrauens, welches sich anscheinend nur, an der älteren Frau (müssen sozusagen lieb sein) und einem Auto manifestieren, welches schon einmal als schön empfunden wurde... der zweispalt liegt in den lebenswichtigen Fragen oder den das Überleben sichernden Fragen, die heir leider zugunsten der belanglosen Fragen entschieden werden... mitunter weiß die Frau sogar, das sie einen Beschützer braucht, da sie sich ansonsten nicht aus solcherlei Situationen befreien könnte, es würde dann fast wie eine art Gutgläubigkeit wirken...die Frage die sich daraus ergibt wäre natürlich jene, nicht immer kann jemand beschützt werden, es wäre somit eine hoffnungslose Situation und dieses Wissen müsste angewendet werden, um diese Frau davon zu befreien und vor allem auch selbstschützend zu agieren...sich zu wehren... dies ist meine zweite interpretation und war eigentlich vor der erstgenannten...nun gut mal schauen, was du dazu sagst liebe grüße basse
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01.06.2009, 22:37 | #7 |
Gast
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Liebe Chavali, diese Geschichte, und "wunderbar" erdrückend, aus deiner Feder findet meine besondere Aufmerksamkeit. Auch wenn sich hier nicht allzu viele Interpretationsmöglichkeiten ergeben, ich hatte meine promt parat.
Kurz geschildert: Eine Frau, gedankenversunken, verweilt an einem schönen See, auf dem Enten spazieren schwimmen. Sie denkt so über das Eine oder Andere nach, doch ihre Welt ist an sich in Ordnung. Dann der Break, die plötzlich auftauchende Frau beantwortet das unschuldige Lächeln der vermeintlich vertrauten Frau (Anrede Frau Baumann) mit einem bösen Blick. Die vormalige Vertrautheit zwischen ihnen wird jäh zerrissen, dadurch, dass sie halb freiwillig (ihr Schweigen ist gleich einer Zustimmung) in ein Krankhaus verbracht wird. Besonders dramatisch die Szene, wo sie angeschnallt und ihrem Schicksal überlassen wird. Mir lief es zum Schluss eiskalt den Rücken runter, denn mich beschäftigte im Nachhinein die gleiche Frage, wie das LyI, was geschieht nun weiter? Obwohl ich schon einige derart gruselige Filme gesehen habe, können mich Bücher oder Texte um ein vielfaches stärker erreichen. Respekt. alles liebe, Helene Geändert von Helene Harding (01.06.2009 um 23:58 Uhr) |
04.06.2009, 09:59 | #8 | |||
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Hallo oliver (du liest doch noch mit?)
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31.10.2009, 11:03 | #9 | ||||
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Morgen Chavali,
bin erst heute in diesem Forum angekommen, beschäftige mich seit Jahren mit Kurzgeschichten und fand schließlich die deinige. Eine alte Frau sitzt an einem See und lässt die Umgebung auf sich einwirken. Deine bildhafte Beschreibung des Stimmungsbildes hat mir gefallen. Die Gedankengänge der Frau kann ich im Wesentlichen nachvollziehen. Aber: Zitat:
Zitat:
Zitat:
Im zweiten Teil deines Textes wurde mir dann klar, dass die Protagonisten aus einem Heim entwichen ist. Sie ahnt, dass sie die Frau (Altenpflegerin oder Krankenschwester) schon einmal gesehen hat, auch das Auto erscheint ihr bekannt, an ihren Namen erinnert sie sich nicht. Das entspricht der Realität. Ich kannte einen Mann, der täglich seine Frau in einem Altersheim besuchte, sie erkannte ihn nicht mehr. Was in Heimen, was alten, hilflosen Menschen passiert, ist unglaublich. Ich habe mich damit beschäftigt und die Praxis gesehen. Deine Geschichte käme auch ohne Brutalitäten aus. (Mit dem Stock schlagen, in einem dunklen Raum an ein Bett binden) So offensichtlich wird im Allgemeinen nicht vorgegangen. Zitat:
Deine Geschichte hat mich getroffen. Gruß Pedro |
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02.11.2009, 06:48 | #10 |
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Hallo Pedro,
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