06.05.2019, 22:15 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Realität der Macht
Realität der Macht
Sein Blick und seine Züge; aus Stahl, gestochen und jede Geste Lüge; das Wort unausgesprochen schon gebrochen. Der Lohn war Macht; nur in der Nacht mit sich allein entstand die Pein, die keine Maske barg, kein Eigenlob behob und nicht der Sarg.
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
07.05.2019, 23:44 | #2 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Thomas!
Es reimt sich zwar, aber so richtig in Takt kommt man beim Lesen nicht, es holpert irgendwie energielos dahin, in Zeile fünf wechselt der Sprachrhythmus. Die letzte Zeile wirkt drangeklebt, ist grammatikalisch jedenfalls nicht logisch mit dem Satz davor verbunden, zumindest war für mich da nichts zu finden. Soll es heißen: "Es entstand die Pein ... und nicht der Sarg"? Das ist das einzige beziehungsfähige Verb, das ich finden konnte, aber das gibt so wenig Sinn. Särge "entstehen" nicht aus einem mit sich ringenden menschlichen Geist heraus. Möglich wäre auch noch "keine Eigenlob behob und nicht den Sarg." Aber da müsste man den Artikel vor "Sarg" ändern, und Sinn ergibt es auch keinen. Ein Sarg lässt sich nicht "beheben" wie ein Fehler. Ich glaube auch nicht, dass die meisten Machtmenschen nächtens Gewissensbisse schieben - höchstens Entmachtungsängste und Paranoia. Da solltest du nochmal drübergehen, es ist vielleicht etwas zu sehr minimiert und verdichtet. Ein paar hilfreich beschreibende Zeilen mehr über Protagonist, seine Umtriebe und und seine Seelenverfassung wären für ein deutlicheres Bild vielleicht nicht von Übel ... LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
08.05.2019, 20:55 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.04.2011
Beiträge: 3.375
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Lieber Erich,
da alles, was nicht harmonisch klingt schlecht ist, wie du meinst, kann das nicht gut sein. Wie du weißt, empfinde ich gewisse Dissonanzen durchaus erlaubt. Aber das Ding ist wirklich nicht besonders gut. as mit der Einsamkeit der Tyrannen siehst du jedoch meiner Meinung nah falsch. Liebe Grüße Thomas
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© Ralf Schauerhammer Alles, was der Dichter uns geben kann, ist seine Individualität. Diese seine Individualität so sehr als möglich zu veredeln, ist sein erstes und wichtigstes Geschäft. Friedrich Schiller |
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