15.06.2009, 19:23 | #1 |
Perlensammlerin
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zeit für eisvögel - Pantum
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zeit für eisvögel - Pantum wünsch dir was im federland ruf die musik in die stadt nimm den pinsel in die hand poesie mag's farbensatt ruf die musik in die stadt gib den worten schwingen poesie mag's farbensatt um ganz durchzudringen gib den worten schwingen tintenreim und meeresblick um ganz durchzudringen zauber steckt im schlick tintenreim und meeresblick wünsch dir was im federland zauber steckt im schlick nimm den pinsel in die hand veredit©09 Geändert von veredit (22.07.2009 um 15:24 Uhr) |
16.06.2009, 11:47 | #2 |
gesperrte Senorissima
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Oh, veredit!
Wie gekonnt ist das! Es sieht so leicht aus, so unangestrengt. Und ist doch eine schwere Kunst, in diese Form einen Sinn zu legen. Zeit für Eisvögel: Das ist für mich die halkyonische Zeit, die Zeit der Windstille, der Ruhe, des Glückes. Des Beieinanderseins (in der mythologischen Sage von Alkyone und Ceix festgehalten). Großes Kompliment und lieben Gruß von cyparis Geändert von Leier (17.06.2009 um 00:10 Uhr) |
16.06.2009, 20:38 | #3 |
Perlensammlerin
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Liebe cyparis, ach Du weißt ja, wie wohl solch Lob aus profundem Munde tut und Deine Sichtweise auf den Text ist einfach zauberhaft. danke Dir von Herzen veredit |
17.06.2009, 22:32 | #4 |
Lyrische Emotion
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Liebe veredit,
ich muss sagen, daß mir dein Gedicht auch sehr gut gefällt. Aber bei "Pantum" musste ich erst einmal nachgoogeln, da mir diese Versform bisher gänzlich unbekannt war. Wie man sieht, lernt man nie aus. Auf jeden Fall hast du dem Vogel des Jahres 2009 mit diesem Gedicht ein schönes Denkmal gesetzt. Allerdings sehe ich hier noch eine zweite Bedeutungsebene. Wie cyparis schon ausführte, sind mit dem Eisvogel die sogenannten halkyonischen Tage untrennbar verbunden. Alkyone, die in einen Eisvogel verwandelt wurde, nutzte diese ruhige Zeit, um ein Nest zu bauen, so daß man diese Zeit (für Eisvögel) auch als kurze Pause zwischen überstandenen Stürmen betrachten kann. Und diese, unsere Zeit ist ja momentan sehr stürmisch, wenn man sich die Lage dieser Welt betrachtet. Augenblicklich ist etwas Ruhe eingekehrt und aus dieser sollten die Künstler Muße für neue Kunstwerke schöpfen. Sehr schönes Gedicht. Da ich mich mit der Strophenform "Pantun" nicht so sonderlich genau auskenne, muss ich jetzt mal etwas nachfragen. Du verwendest hier einen Trochäus. Bei den männlichen Kadenzen einen 4-hebigen, bei den weiblichen einen 3-hebigen. Leider hast du das in den letzten beiden Strophen nicht konsequent durchgehalten, was mir schon beim ersten Lesen auffiel, so daß ich an diesen Stellen leicht ins Stolpern geriet. Vielleicht darf ich einen Vorschlag machen? wünsch dir was im federland ruf die musik in die stadt nimm den pinsel in die hand poesie mag's farbensatt (ok) ruf die musik in die stadt gib den worten schwingen poesie mag's farbensatt um ganz durchzudringen (ok) gib den worten schwingen tintenreim und meer(es)blick um ganz durchzudringen zauber steckt im (braunen) schlick tintenreim und meer(es)blick wünsch dir was im federland zauber steckt im (braunen) schlick nimm den pinsel in die hand Ansonsten ein sehr schönes Gedicht, welches ich gerne gelesen und kommentiert habe... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
18.06.2009, 13:07 | #5 |
Gesperrt
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Liebe Veredit,
Faldi hat ein paar schöne Vorschläge gemacht, ich glaube, so klänge Dein Pantum noch runder. Ich bin beim ersten Lesen auch über diese Stellen gestolpert. Wieder eines Deiner wunderschönen Gedichte, damit kannst Du mich wirklich fesseln! Mich begeistert immer wieder Deine Sprache, die trotz ihrer Leichtigkeit kraftvoll und bildreich ist. Nun zum Pantum: Es ist schon lange her, dass ich mich damit beschäftigte, eines geschrieben habe ich noch nicht. Ich hab mal in meinen Unterlagen gekramt und Folgendes heraus gefunden: Vorgegeben sind 8 - 12 Silben pro Vers im Kreuzreim, das stimmt bei Dir nicht nicht ganz, Deine Zeilen sind alle kürzer; dafür klingen sie aber sehr schön ! Einen Fehler könntest Du, glaube ich weg kriegen: Denn die erste Zeile des Gesamtwerkes bildet den Schlussvers (so stehts in meinen Aufzeichnungen ). Ich mag Dein Gedicht auch so sehr gern! Herzliche Grüße, Medusa. Geändert von Medusa (18.06.2009 um 13:08 Uhr) |
18.06.2009, 17:20 | #6 | ||
Perlensammlerin
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Hallo Ihr Lieben,
danke für die netten und intensiven Kommentare und das schöne Lob natürlich. Da Ihr beide ja über quasi die selben Dinge gesprochen habt, möchte ich es auch so gemeinschaftlich beantworten : Also ganz ehrlich, ich stolpere an den besagten Stellen nicht und mir ist gerade dieser kurze Klang hier sehr wichtig. Ich bitte darum, mir nicht böse zu sein, denn das erscheint mir gerade bei der Textarbeit immer am schwierigsten. Selbstverständlich finde ich es gut, wenn ich Vorschläge bekomme, zeigen diese mir doch, dass außer einer hohen kollegialen Einstellung auch eine kompetente Auseinandersetzung mit dem Text stattgefunden hat und auch für diese Rückmeldungen bin ich dankbar, auch wenn ich sie nicht immer übernehme... Bei meiner Beschäftigung mit der Gedichtform Pantum bin ich auf Oskar Pastior gestoßen und durch das Lesen seiner Werke, bekomme ich immer wieder starke Impulse für die meinen. Ich schreibe sie ja schon etwas länger und die Regeln sind da doch recht unterschiedlich in der Darstellung und Handhabung. Bei meinen Gedichten in dieser Form richte ich mich mach der Vorgabe der Wiederholungen, die auch Pastior meistens verwendet hat: 1,2,3,4, 2,5,4,6 5,7,6,8, 7,9,8,10, 9,11,10,12, 11,1,12,3. Aus der Reihung solcher Zeilenpaare in gewissem Abstand sollte ein überraschender Effekt entstehen; ein kunstvolles Flechtwerk zwischen Gedanken und Gefühlen. Der Reim steht hierbei eher im Hintergrund, wird mehr oder weniger streng gehandhabt oder fällt gänzlich weg Die Klangmelodie - die mir bei meinem so gefällt, da sie der von mir angestrebten Intention näher kommt als Falderwalds Vorschläge (dennoch vielen Dank und bei jeder anderen Form würde ich ihm auch völlig Recht geben!) ist wichtiger, besonders aber die Sinnverwandelung. Zitat:
Zitat:
herzlichen Dank noch einmal Euch beiden für die Arbeit und auch für die schönen Kommentare bis bald veredit |
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18.06.2009, 17:59 | #7 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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liebe veredit,
ich lasse mich gerne von deinen versen verzaubern und davon tragen - sogar zu einer antwort verleiten sie mich, obwohl ich im augenblick ziemlich müde und denkfaul bin. jeder satz ist mir schon fast zuviel! aber hier begegnet mir geheimnisvolles: mich fasziniert das mystische, beschwörende an deinen zeilen - fast so, als wollte ein magier hier seiner umgreifenden macht rätselhafte gestalt verleihen..... das durchdringt selbst meinen umnebelten zustand und entlockt ihm worte... liebe grüße larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
23.06.2009, 13:14 | #8 |
Flaschenpost
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Beiträge: 574
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hallo veredit,
dein Gedicht im Kreuzreim gefällt mir gut. Leider habe ich keine Ahnung was ein Pantum ist. Aber die bildreiche Beschreibung in deinem Gedicht finde ich gelungen. Dein Gedicht liest sich für mich, wahrscheinlich aufgrund der wiederkehrenden Zeilen, wie ein Lied. Gern gelesen. Viele Grüße ruhelos
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Schreiben ist leicht. Man muss nur die falschen Wörter weglassen. (Mark Twain) |
23.06.2009, 15:19 | #9 |
Perlensammlerin
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Liebe larin, Liebe ruhelos,
vielen Dank für Euer intensives Lesen und das Kommentieren. Es ist immer wieder schön, so eine tiefe Rückmeldung zu bekommen und daraus Rückschlüsse auf die eigene Arbeit ziehen zu können. es ist eben dieser beschriebene "Zauber" der in der Form des Pantums steckt, der mich so sehr für eben diese einnimmt. herzlichst veredit |
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