Gestern, 23:19
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Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 12.735
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WOLFSBERG
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Worte zur Kunst: Zeitgenössisch
WOLFSBERG (Blankosonett)
auch dort, wo du nicht bist, ist alles du
im Mondlicht Widerschein, in einem Baum
der Sprache, die ich wiederfinden will
und Schauer auf dem Regen deiner Haut
bemalt mit Nachtschwarz, schwarzgelacktem Weg
sodass ich fast Erfüllung darin finde
ahuuuu, das Tier in mir wund anzuschreien
um es dem Wind und All zu übergeben
hier, Saat: der Schwebebrücken aus Papier
und dort der Silbentaucher, Wörtersee
in einem Lichthauch der Ariadnefäden
ich sage dir, der Wolfsberg ist in mir
und meine Nächte dieses laute Schweigen
im Mohnstaub, der aus allen Zweigen bricht…
Anmerkung: Viele dieser Zeilen sind meinem beiden lieben Dichterfreunden Horst Samson und Hellmut Seiler verbunden, von deren Werken ich in den letzten Tagen begeistert wurde. Während sich das Zitat »Schwebebrücken aus Papier«, auf den gleichnamigen Buchtitel einer herausgebrachten Anthologie bezieht, siehe: hier, die mir sozusagen die Augen öffnete und inspirierte, war es bei Horst sein Essay Der Diskurs des Dichters. Eine Meditation über die Kunst des hohen C, siehe: hier den ich denke ich auch bei den Literaturtagen in Teilen vernahm und dem die Metaphern »Silbentaucher, Wörtersee etc.« entnommen sind.
*Text zum Bild: Bastian Kienitz Wolfsberg Decagon Galerie
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© Bilder by ginton
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Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)
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