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Alt Gestern, 10:48   #1
Taxi5013
Eiland-Dichter
 
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Standard Zwischen Himmel und Erde

Zwischen Himmel und Erde

Nach einer langen, schweren Bergbegehung, stehe ich endlich am Gipfelkreuz.
Erst einmal verschnaufen, drei anstrengende Stunden liegen hinter mir, aber der Weg hat sich gelohnt, weit schweift mein Blick über die vor mir liegende Bergwelt.
Der aus den Tälern aufsteigende Dunst, verwandelt das Land in eine Zauberlandschaft.
Eine aufregende Stille umgibt mich, ein leichter, aufkommender Wind summt in meinen Ohren, die Luft in fast zweitausendsiebenhundert Metern Höhe, ist schon bemerkbar dünn.
So, endlich komme ich etwas zur Ruhe, öffne meinen Rucksack und trinke einen großen Schluck, vom noch gut warmen Kaffee, danach schneide ich ein Stück Hartwurst ab und kaue langsam und bedächtig am trockenem Brot herum.
Die Fernsicht ist aufregend, der im Tal gelegene Dunst hat sich verzogen und so kann ich gut durch mein Fernglas erkennen, dass es doch noch ein paar Bergsteiger gibt, die hier heraufkommen werden.
Wir haben es hier noch gut, in Nepal findet ja jährlich ein wahrer Ansturm auf die höchsten Berge der Welt statt, ein richtiger Bergtourismus und die Hinterlassenschaften dieser “Bergsteiger”, lassen sich kaum noch bewältigen.

Mein Großvater hatte gern erzählt, wie er einmal eine Nacht am Gipfelkreuz verbringen musste.
Er hatte sich verschätzt und der Abstieg würde in der aufkommenden Dunkelheit nicht machbar sein.
So versuchte er, sich möglichst geschützt, am Kreuz einzurichten.
Es sei die schönste Nacht seines Lebens gewesen.
Sterne, fast greifbar, zogen über ihn hinweg, auch der Mond hatte ein Einsehen und tauchte die Bergwelt in sein schwach goldenes Licht.
Winzige Lichter am Boden zeigten, dort unter lebten Menschen, die nichts von seiner wunderschönen Einsamkeit wussten.
Schon ganz früh am Morgen sah er, wie sich ein feiner, rotgoldener Schimmer, am Himmel bemerkbar machte.
Fasziniert von dieser einmaligen Wahrnehmung, wurde er Zeuge, wie ein neuer Tag geboren wurde.
Er hatte uns immer wieder und sehr gern davon erzählt.

So, eine kleine Gruppe Bergsteiger sind jetzt angekommen, es sind drei Männer und eine Frau.
Ich bewundere ja Frauen, die sich es nicht nehmen lassen, hohe Berge zu erklimmen.
Nach dem Austauschen von einigen Erfahrungen begebe ich mich wieder an den Abstieg.
Umgeben von einigen Bergdohlen, die mir ihre Flugkünste zeigten, erreiche ich wieder festen Boden unter den Füßen.
Ja, dieser wunderschöne Tag hat sich für mich gelohnt.
Jetzt führt mich der Weg auf einen schmalen Pfad durch eine weite Blumenwiese, vor mir liegt noch ein Waldweg um mich danach zu einen Hof zu Führen.
Die Bäuerin kommt mir etwas entgegen, “Na Toni, warst wieder droben?”
“Ja Marie, kennst mich doch, ohne auf dem Berg gewesen zu sein, ist doch das Leben sinnlos!”
“Komm setzt dich Toni, ich bring dir gleich eine Milch und einen Käs, zur Stärkung!”

So geht es jedes Mal, wenn ich wieder zurück komm.

Schön ist es, von hoch droben auf meine Heimat zu schauen, aber schön ist es auch, hier zu sitzen, diese wunderbare Luft zu Atmen und sagen zu können …ja, hier bin ich Daheim.

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