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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 04.07.2009, 17:02   #1
Blaugold
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 23.02.2009
Ort: BadenWürttemberg
Beiträge: 526
Standard Was weiß ich schon?

Was weiß ich schon von mir bis heut?
Vom Gestern blieben Eindrücke
aus Jahren; sie wirken strukturell, latent hinaus.

Aus Niederlagen vorsichtig,
aus Siegen mitfühlend herausgeschlichen.
Verspielt im pflichtbefreiten Tag.

Kann leben, leben lassen und auch sterben.
Begehre noch so viele Regenbögen.
Das Sicherste ist mir die Unbeständigkeit,

in der ich kurze Weile lange will.
Ich lerne, noch zu lieben,
indem ich darin nicht erst mich abwäge.

Je mehr ich fange, halte, kultiviere,
daraus ein Kapital zu machen,
desto mehr stellen die Dinge diese Frage:
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Alt 05.07.2009, 23:05   #2
Dana
Slawische Seele
 
Benutzerbild von Dana
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Lieber Blaugold,
ein Hinterfragen und Resümieren, das mir sehr gefällt.
Ich stimme dir vollends darin zu, dass wir, je mehr und tiefer wir nachdenken, bedenken, nur eines lernen: Die Dinge immer in Frage zu stellen.
Du hast es aber nicht "depressiv" verdichtet, weil du alles zuläßt und sogar "freundlich" betrachtest.
Die Dinge sind, wie sie sind - niemals so, wie wir sie betrachten. Darüber kann man dann auch nicht mehr streiten, aber es macht Spaß darüber nachzudenken.

Das Beste für mich:

Zitat:
Zitat von Blaugold
Das Sicherste ist mir die Unbeständigkeit,

in der ich kurze Weile lange will.
Ich lerne, noch zu lieben,
indem ich darin nicht erst mich abwäge.
Liebe Grüße
Dana
__________________
Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 08.07.2009, 19:27   #3
Blaugold
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 23.02.2009
Ort: BadenWürttemberg
Beiträge: 526
Standard

Hallo Dana

Ich denke, so ein Resümieren könnte jeder in ähnlicher Form verfassen. Nicht ganz gleich in Stil oder Ausführung, aber vielleicht inhaltlich. Denn wir alle machen ja mehr oder weniger die selben Lebensschritte, -abschnitte und -erfahrungen im Laufe der Jahre. Hier sind wir Menschen nur in Nuancen different, denke ich. Die Persönlichkeit mag in gewisser Weise ein Individuum ausmachen, in der Art des Erinnerns sind wir nicht von jedem anderen Mensch getrennt. Deshalb macht es auch die menschliche, geistige Welt aus, dass sie von allen aufrecht erhalten wird und Änderungen in der Art des Denkens, Wünschens und Erwartens nur mit dem Einzelnen als Katalysator sich "erneuert".

Gegebenheiten in Frage zu stellen gelingt nur, wenn wir uns nicht in Bedingungen oder Traditionen nur bequem, heimisch, fühlen; wenn wir z.B. Ursache und Wirkung von Leid - eigenes und das der Menschheit - anschauen.

Nein, depressiv möchte ich im Text nichts anklingen lassen. Lyrisches Ich ist mit jedem neuen Augenblick auch wieder neu in der Welt zuhause. Irgendwie. Da gibt es wenig zum Nachtragen...

Ich danke dir für die positiven Rückmeldungen.


Blaugold
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