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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 09.07.2009, 10:17   #1
Ibrahim
Verstorbener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.03.2009
Ort: Puch/Salzburg
Beiträge: 597
Standard Der Pinselkäfer

Als Hummel sucht er sich zu tarnen.
Ein schlauer Bursche, könnt man sagen.
Er will mit Gelb den Vogel warnen,
Mit dichtem Pelz die Maus verjagen.

Er weiß, er hat die Welt betrogen
Im Schutz der tollen Maskerade.
Ein Bienenfresser kommt geflogen
Und schluckt den Pinselkäfer - Schade!

Nicht alle lassen sich betrügen,
Oft stören freche Außenseiter.
Die Tröpfe halbwegs zu belügen,
Ist schwierig, dämlich und so weiter.
__________________
Ich will mit meinen Reimen die Leute zum Schmunzeln, Weinen oder Fluchen bringen.
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Alt 09.07.2009, 17:42   #2
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
Standard

lieber ibrahim,

herrje , was weiß denn so ein pinsel=
käfergesell von wahrer ehre?
kommt er dem falschen in die quere
dann nützte ihm auch kein gewinsel!

natur hat es so eingerichtet:
sie tarnt und täuscht, ist hinterhältig!
der mensch, moralisch, denkt: zwiespältig!
doch wird er ebenso vernichtet.

ob daraus sinn zu lesen sei,
darüber streiten philosophen,
und dichter dichten ein paar strophen -
und haben ihren spaß dabei!

liebe grüße
an den erklärer von brehms tierleben
larin
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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Alt 09.07.2009, 18:51   #3
R.Haselberger
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard

Hallo Ibrahim!

Strophe 1 und 2 gefallen mir, da erfährt man was über das Tier, wogegen Strophe 3 platt, belanglos ist, weil für mich nichts wichtiges zum Ausdruck kommt und besonders die letzten zwei Zeilen wie notgeboren da liegen.

Ein armer "Tropf" (vom medizinisches Gerät mal abgesehen) bezieht sich mehr auf den Menschen, auch wenn man bezugnehmend auf diesen da sagt "ein armes Schwein"

Also hier finde ich es nicht passend!

Ich würde an deiner Stelle die dritte Strophe überarbeiten.

Gruß R.H.
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Alt 10.07.2009, 12:59   #4
Leier
gesperrte Senorissima
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
Standard

Lieber Ibrahim,


auch ich danke für die Aufklärung.
Nie habe ich einen Pinselkäfer gesehen, dafür liegen wir hier wohl zu tief.
Auch der Bienenfresser ist hier - mangels Bienen - schon lange ausgestorben.
Außer, daß ich in S2V1 "getrogen" geschrieben hätte (das äußere Bild ist doch wohl ein Trugbild, kein Betrügerbild), find ich Dein Gedicht wohlstgelungen.
Tröpfe lassen sich hinters Licht führen, aber nicht immer und nicht überall.

Lächelndes Lob
(Mitleid mit den Käfern!)

von
cyparis
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Alt 10.07.2009, 14:16   #5
Ibrahim
Verstorbener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.03.2009
Ort: Puch/Salzburg
Beiträge: 597
Standard Hallo

@larin
Danke für den "Brehmerklärer". Ich denke, Pinselkäfer wurden noch nicht oft bedichtet.
@H.C.
Diese Strophe hast du missverstanden.
Es geht nicht um den "armen Tropf" = Käfer, sondern um diese miesen Tröpfe = Menschen, die sich nicht betrügen lassen. Sind doch widerlich - aus der Sicht eines Schwindlers.
@cayparis
Ich werfe dem Pinselkäfer gewollten "Betrug" vor. Eine Schande der Tierwelt, oder? Danke fürs Kommentieren.
LG Ingo
__________________
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Alt 11.07.2009, 18:37   #6
ginTon
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Lieber ibrahim,

ich bin um deinen Text jetzt ein paar mal herumgeschlichen und jetzt werde ich dazu was sagen...wie immer ein wunderbarer Text, der von der Überlegung her eigentlich für mich mehr noch als eine reine Naturanschauung ist...ich wunderte mich zunächst über die zweite Strophe, die weg von der Naturanschauung des Käfers ging "Er weiß, er hat"

nun die Auseinandersetzung mit der Anpassung an sich, oder dem Überleben, dem der Käfer unterworfen ist und die ihn erst zu dem gemacht haben was er ist, ob er darüber weiß ist schwerlich zu sagen, er kann wahrscheinlich nur wissen, dass er entwischt ist...

jedoch eines ist sicher, der käfer lebt mitunter schon ein paar tausende Jahre und im endeffekt wird es ihm nur um Arterhaltung gehen...dh eigentlich das die Mehrzahl der Tarnung stand hält und nur einige Spezialisten dieses Spiel des Käfers durchschauen, sollten die sich aber auch auf den Käfer allein spezialisiert haben, so hängt natürlich deren überleben auch direkt mit einer guten Tarnung zusammen, je mehr Fressfeinde der Käfer hat desto weniger bleibt dem Spezialisten natürlich...

eigentlich ein schöner Text,, weiß net die zweite Strophe ist inhaltlich in meinen Augen diffus und eine Trennlinie hätte mitunter klarer gezogen werden müssen...aber ansonsten sehr schön zu lesen..

liebe grüße basse
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Ich fühle, also bin ich!

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
ginTon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.07.2009, 19:20   #7
Ibrahim
Verstorbener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 30.03.2009
Ort: Puch/Salzburg
Beiträge: 597
Standard Hallo basse!

Danke für deine ausführliche Stellungnahme, basse. Aus der Sicht eines Biologen hast du natürlich ganz Recht.
Ich unterscheide für gewöhnlich streng zwischen Naturgedichten und numoristischen Teirgedichten. Dieses Mal habe ich mich in der Rubrik vertan. Es sollte natürlich ein Spaßgedicht sein, in dem ein Tier bei mir sehr "menschlich" agieren kann ujnd darf. LG Ingo
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