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#1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Sie kaut an Nägeln, viele Jahre.
Nichts hilft. Ist sie vielleicht nervös? Zu zartbesaitet? Seidne Ware? War'n ihre Eltern mit ihr bös? Sie kaut und kaut und kanns nicht lassen. Nur einmal ließ sie's bleiben , weil: Da traf sie IHN - und wollt ihn fassen. Im Handschlag schien noch alles heil. Er ging verlorn, hats nie verstanden, den Sinn des Dramas nie durchschaut. Die Lösung kam , doch nur abhanden! Jetzt sitzt sie da, und kaut und kaut.....
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#2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hey Larin.
Ich wusste es ... jetzt sind die Männer auch noch "daran" schuld. Die Fertigkeit des Kauens kommt ihr aber sicher bei zukünftigen Dramen zugute. ![]() Der letzte Satz hat Symbolcharakter - sie kaut und kaut und kaut ![]() Im Ernst jetzt ... es ist immer ein trauriges Bild, wenn die Verlassenen in der Ecke sitzen und Nägel kauen. Dass sie nichts verstanden hat, prädestiniert sie zudem noch als Opferlamm und zieht eine leichte Schadenfreude auf sich. gern gelesen und durchgekaut ... Grunzi Gruss vom Hans
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chorch chorch Geändert von Hans Beislschmidt (03.08.2009 um 23:30 Uhr) |
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#3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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hallo hans,
ob nägelkauen wirklich die vorstufe zu weiteren dramen sein kann, weiß ich nicht, mit sicherheit sind aber "die männer" nicht "dran schuld" - das hast du wohl ein bisschen anders gelesen als ichs meinte. das gegenteil wäre hier der fall gewesen: ER hätte ihr helfen können, den ( geheimen) konflikt zu lösen. doch das hat ER nicht verstanden, wies scheint.... tja: wie du selbst sagst: wer den schaden hat, spottet jeder beschreibung.... kein wunder also, dass die einen menschen es nicht wagen, ihre wunden und verletzungen herzuzeigen, sich zu öffnen....., während wieder andere nicht den verstand besitzten, hinter das offensichtliche zu sehen und die liebe entwickeln , den makel einfach zu übersehen..... nägelkauen gehört übrigens auch zum suchtverhalten und ist als solches gar nicht leicht zu therapieren....es ist eine orale ersatzbefriedungung , genauso wie die nikotinsucht, wird aber viel mehr belächelt (obwohl es viel weniger gesundheitsschädlich ist).da könnten wir jetzt lange diskutieren, was eigentlich verrückter ist. liebe grüße, larin
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#4 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hey Larin,
nicht, dass jetzt der Eindruck entsteht, ich würde das Suchtverhalten der Menschen herunterspielen wollen. Klar, steckt da ne Menge Tiefgang drin. Die „Schadenfreude“ hält sich aber in Grenzen, denn es ist mehr der Schalk und das kabarettistische Gehirn, das einsetzt, wenn vom Kauen die Rede ist. Diese Doppeldeutigkeit gibt’s in Wien halt nicht. ![]() Grunzi Gruß vom Hans
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chorch chorch |
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#5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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lieber hans,
doppeldeutigkeiten gibts hier wie anderswo - und dank deiner hilfreichen illustration hab ich schon verstanden, was gemeint war. allerdings denke ich, würden die herren ziemlich blöd dreinschauen, wenn die damen da wirklich einmal kräftig zubissen.. ![]() wär zumindest mal eine erfrischende ablenkung vom nägelkauen... ![]() liebe grüße, larin
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#6 |
unpaniert
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Liebe Larin,
es gab ja mal son Gedicht: hautseaufdeschnauzehautse ...... ![]() hier würde passen: kautseaufdenägelkautse...... ![]() aber eigentlich schon ein ernstes Thema, dass für die Betroffenen nicht so amüsant ist. Oder gabs da etwa einen tieferen Sinn? grüßt dich herzlich forelle .
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Es muss einen anderen Weg geben, durchs Leben zu gehen, als kreischend und um sich tretend hindurchgezerrt zu werden. (Hugh Prather) |
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#7 |
Gesperrt
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Liebe Larin,
wer richtig kaut, beißt sich fast die Fingerkuppen ab, brrr! Kein schöner Anblick und ein trauriges Schicksal. Das hast Du mit steigender Dramatik und eindringlichen Bildern ganz hervorragend beschrieben. Gänsehäutige Grüße, Medusa. |
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#8 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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liebe forelle,
es wird wohl schon hintergründe für das nägelkauen geben, aber welche? die liegen tief verborgen in der jeweiligen person, ihrem leben, in irgendeiner art von vorgeschichte... laut psychoanalyse ist das eine orale ersatzbefriedigung, einerseits, andererseits wohl auch ein zeichen für verdrängte aggression. irgendeine art von sucht, etwas zwanghaftes. ein trieb, der nur zum teil bewusst gesteuert werden kann....schwer therapierbar, wie gesagt... aber auch das kennen wir: dass durch eine begegnung sich innere konfliktmuster fast wie von selbst auflösen, dass auf einer sehr tiefen ebene etwas zu heilen beginnt. solche geschichten werden als "wunder" bezeichnet, als "spontanheilung" in der medizin. tja - in meinem gedicht ist das LyrICH knapp am wunder vorbeigeschrammt! vielleicht kann sie ja aus dieser erfahrung trotzdem noch etwas machen... ich wünsch ihr jedenfalls glück dafür... ja medusa, es ist gräßlich mitanzusehen, wenn sich jemand so verunstaltet! noch gräßlicher ist es, selber in dieser haut zu stecken. ein gutes hat es doch : diese sucht ist wenigstens nicht lebensgefährlich! liebe grüße, larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! Geändert von a.c.larin (05.08.2009 um 07:25 Uhr) |
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#9 |
Gast
Beiträge: n/a
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Diese Zunft des Handwerks
habe ich ähnlich oft wie 'knibbeln' erleben müssen. Noch überlege ich, doch bin fast schon dem Gedanken erlegen, dass es eine Vorstufe von 'schlitzen' ist. Auf jeden Fall, so befürchte ich, ist es eine leise Form der Selbstverstümmelung. Verzeih mir, liebe larin, meine direkte Meinung, doch musste ich darauf antworten. Alive |
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#10 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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lieber alive,
ich wüsste gar nicht ,was es da zu verzeihen gäbe - es ist einfach deine meinung und was das stichwort "selbstverstümmelung" betrifft, hast du schließlich recht. der nägelbeißer kürzt sich selber ein. und verhindert (unbewusst) damit zwei aggrissive impulse gleichzeitig : den wunsch, (andere) zu kratzen und den wunsch, (andere) zu beißen. nägelbeißen ist also auch eine art sich "durchzubeißen" - allerdings ein schuss, der nach hinten los geht. die regel lautet: eindruck , der nicht ausdruck findet, macht druck. und irgendwie wird der dann halt abreagiert.... jetzt kommt die gute nachricht: man stirbt nicht dran ![]() liebe grüße, larin
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