Unbesiegt. Nur eingekältert.

[Blaugold]

Unbezähmt, verdrängt nur und von Jahr zu Jahr bisweilen
mitgeflogen, eingekältert, und austerminiert
ruft er seinem Schaffen zu, demnächst sich zu verteilen.
Flure, Kronen in den Bäumen werden dann verziert.

Eine Handvoll Monde lang, auf Bunt verzichtendem Parcour,
grau im Holz, bei kurzer Tageszeit und kalt im Blau,
schrieb der weiße Dirigent die Winterpartitur
von der Wärme weit entfernt. Farbenlos und rau .
Aus den Sphären neuer, junger Schöpfung, wild und pur,

und doch zart aus vielerlei Nuancen in Pastell
mischen dann des buntbetuchten Grünverlegers Horden
Farben an und schütten sie bald wieder blütenhell
über alle Pflanzenwelt - in alle Flora's Sorten.

[Dana]

Lieber Blaugold,
du ahnst nicht, wie mir diese Sprache gefällt. Ich nenne sie einfach Sprachkunst, selbst dann, wenn sie nicht in Vers- und Strophenform da stünde.
"Der weiße Dirigent" und der "Grünverleger" verbinden wieder, während wir Dichter den Winter fortwünschen und den Frühling herbeisehnen.

Dein Werk bringt das Zusammenspiel und die Bedingtheit wieder "in Lot", versöhnt, überzeugt.
Wir Menschen sind es, die mit Verzögerungen, wie mit Zugverspätungen, nicht wirklich umgehen können.

Ich mag dein Gedicht sehr - nur Floras Sorten wollen mir in dieser Sprachgewalt nicht so gefallen.
Trotz Kritteleichen fällt mir nichts Besseres ein, was zu Horden unrein passen würde. Denn gerade die Horden gefallen.

Liebe Grüße
Dana