07.11.2009, 16:25 | #1 |
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Das Schweinchen
Das Schweinchen Geändert von Medusa (16.11.2009 um 15:01 Uhr) |
07.11.2009, 16:44 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo Medusa,
Erst folgt man dir fröhlich, trudelnd durch den bunten Herbstwald und dann entwickelt sich deine Geschichte zum Drama. Kein Wunder, dass da Tränen fließen. Bei Wildschweinen sind die Männer übrigens Einzelgänger. Die Rotten bestehen aus Müttern mit ihren Frischlingen. Im Alter von einem Jahr werden die Söhne von ihren Müttern vetrieben. Vater und Onkel können also noch nicht einmal teilnahmslos zusehen, wie ihr Spross zu Tode kommt. Ein schönes herbstliches Wochenende wünscht dir das Herbstblatt |
07.11.2009, 18:42 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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oooch medusa,
haste schon wieder ein zerdöppertes vieh gefunden? das muss ja ein mörderischer abhang sein, wenn ihn nicht mal mehr die schweine derrennen.... hauptsache du bist noch heile. schließe mich ganz meinem vorredner an: das gedicht nimmt den gleichen (emotionalen) absturz, den das arme borstenvieh genommen hat - man hört richtig, wie sie runterpurzelt, die arme sau.... toll hast du's verdichtet! larin
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07.11.2009, 21:40 | #4 |
unpaniert
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Liebe Medusa, es klingt aus deinem Gedicht heraus , als ob die männlichen Schweine andere Interessen hätten. Bruder grunzt Vater frisst Der Onkel kaut Nur - die Schwester sucht Die Tante schaut Die Mutter ruft Ein Schicksal ereilt das Leben. Und schon teilen sich die Geister. Gute Offenbarung der geschlechtlichen Geister ( wenn auch vielleicht nicht beabsichtigt ) mg forelle .
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Es muss einen anderen Weg geben, durchs Leben zu gehen, als kreischend und um sich tretend hindurchgezerrt zu werden. (Hugh Prather) |
07.11.2009, 22:02 | #5 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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ach, liebe medusa,
das erinnert mich an die zwei kätzchen, die im juli starben. es ist tatsächlich ein grausames erlebnis, wenn so junges und verheißungsvolles leben gewaltsam bzw. durch siechtum enden muss... ich denke übrigens auch - bin da kein fachmann -, dass sich die männlichen tiere nicht drum kümmern... liebe grüße norbert |
07.11.2009, 23:16 | #6 |
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Liebes Herbstblatt,
ganz klar hast Du Recht! Wären auch noch Keiler anwesend, käme ich gar nicht mehr nach Hause! Aus meiner sicheren Entfernung (20 oder 25 m ca.) und in der Dämmerung sind nur der Größenunterschied und die Streifen der Frischlinge zu erkennen. Dass ich beide Geschlechter mit einbezogen habe, hat einen anderen Grund..... Ich danke Dir für Deinen Kommentar und hoffe, wir lesen uns bald wieder. Herzliche Grüße, Medusa. Liebe Larin, danke, mir gehts gut. Ich höre sie immer zuerst quieken oder grunzen. Wenn ich dann raus schaue, sehe ich die Bescherung: Sie durchwühlen unseren schönen Hügel, den der Gärtner tags zuvor liebevoll bearbeitet hat! Dieses Mal waren es um die vierzig Tiere in allen Größen, die nach Eicheln oder Würmern suchten. Danke für Dein schönes Lob zum Gedicht. Herzliche Abendgrüße, Medusa. Liebe Forelle, Du hast es messerscharf erkannt! Mit dichterischer Freiheit habe ich auch männliche Tiere mit einbezogen und ihnen menschliches Verhalten aufgedrückt. Ob das "richtig" ist, mag nicht immer zutreffen, es gibt aber reichlich Beispiele, die dafür sprechen. Allgemeinplätze liegen mir fern . Ich danke Dir herzlich für Deinen Kommentar. Viele liebe Abendgrüße, Medusa. Lieber Norbert, als ich dieses Drama sah, dachte ich auch an Deine Kätzchen! Es ging alles sehr schnell und war ein scheußlicher Anblick, genau unter meinem Balkon! Herbstblatt schreibt weiter oben, dass Keiler Einzelgänger sind; sie kommen nicht mit den Rotten zu uns Menschen. Die Bachen, wenn sie Junge haben, können aber auch sehr aggressiv sein, wenn Du Dich zu nahe an sie heran wagst, ich sag das aus Erfahrung...... Keines der anderen Tiere kümmterte sich um den verunglückten Frischling. Viel später hörte ich Getrappel. Ein Bewohner hatte die Schweine mit einem Scheinwerfer geblendet, so dass sie flüchteten. Er hat dann wohl das Schweinchen weg getragen. Herzliche Abendgrüße in die Provinz (ich muss jetzt unbedingt weiter lesen!), Medusa. |
08.11.2009, 09:38 | #7 |
Mal lachend - mal traurig
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Hallo Medusa
ein bisserl eigenwillig deine Zeilen. Ich meine natürlich was die Zeilenenden angeht und die Art der sich daraus ergebenen Reime. Aber sie gefallen mir. Dachte zuerst du schreibst über ein junges Ferkel, dann über ein Kind, dann war mir klar das der erste Gedanke richtig war. Haste toll gemacht. Scheene Grüße nach Berlin der Knacki P.S.: Und kabolzen des Wort des ist von begnadeter Natur.
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Ich bin ein Niemand. Niemand ist perfekt. Also bin ich perfekt. |
08.11.2009, 18:25 | #8 | |
Slawische Seele
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Liebe Medusa,
jetzt frage ich mich, worauf der Spruch "Schwein gehabt" aufbaut. Ich war nach dem Lesen ganz benommen - einmal wegen des Kleinen und dann wegen der Verwandtschaft. Dafür gibt es viele grausame Beispiele. Affenmänner töten die Jungen, um die Mütter nach Belieben für sich zu haben. Ich bin froh, dass der Mensch nicht so "naturbehaftet" ist. Dein Gedicht fächert weit mehr Gedanken auf. Aber: Zitat:
Trudelt das Schweinchen auf der Stein? Müsste die Aussage nicht verbindlicher sein? Z.B. "Es prallt auf einen Stein aus Schiefer." Oder trudel ich jetzt auch schon? Trotzdem: gut und gekonnt umgesetzt. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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08.11.2009, 20:22 | #9 |
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Lieber Panzerknacker,
freut mich, dass Dir mein trauriges Gedicht gefällt, auch wenns etwas anders im Reimschema ist. Und nun, pass schön auf: "kabolzen" scheint ein Urberliner Wort zu sein. Ich kenne es gut, denn ich bin als kleines Mädchen auch immer herum kabolzt. Ich habe aber, um es richtig erklären zu können, nachgeschlagen. Viel habe ich nicht gefunden, nur dies: Kabolz (von Kobold): Kabolz schießen = einen Purzelbaum schlagen. Nun haben wir beide was dazu gelernt! Herzliche Abendgrüße, Medusa. Liebe Dana, ..... und die Löwenväter fressen ihre kleinen Kätzchen auch auf, wenn sie erkennen, das nicht alle ernährt werden können. Und die Gottesanbeterin saugt ihr Männchen nach dem Liebesakt aus (dies ließe sich unendlich fortsetzen). So grausam es auch klingen mag, die Natur regelt sich von ganz allein, wenn der Mensch sie in Ruhe lässt. Das kleine Schweinchen war vielleicht schon krank. Denn der Hügel ist weder steil noch rutschig; er eignet sich nicht einmal zum Schlittenfahren. Der Mensch agiert ganz anders. Er ist gewissen- und instinktlos, wenn es um seine eigenen Vorteile geht. Tiere handeln dagegen im Sinne der Sippe, der Gemeinschaft oder dem Nahrungsangebot entsprechend...... Und nun zu Deinem Vorschlag: Nicht Du trudelst, ich trudelte wahrscheinlich als ich das Drama in die Kiste hackte. Ein horrender Blödsinn, den ich da verzapft habe. Siehst Du, wie ich mich schäme ? Wird sogleich geändert, Danke! Herzliche Abendgrüße, Medusa. |
16.11.2009, 13:39 | #10 |
MohnArt
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Liebe Medusa,
oh man, solche Geschichten (Gedichte) machen mich immer sehr traurig. Vielleicht war es das Scheinchen ja auch "nur" ohnmächtig. Ich erlebe das manchmal, wenn ein Vogel gegen die Fensterscheibe fliegt. Erst denkt man, er ist tot, wenn man ihn aber dann berührt und aufhebt, kommt er wieder zu sich. Dann war es der Schock. Ich hoffe allerdings, dass der Satz, dass der Onkel kaut, nicht missverständlich gemeint war, sondern dass er nur in Ruhe weitergegessen hat. Liebe Grüße, Klatschmohn |
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