26.11.2009, 11:37 | #1 |
TENEBRAE
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Supernova
Der reifen Abende sind ach so viele
in meines Herzens dunklem Arsenal. Wie träumend sehe ich die großen Ziele des Daseins sich erheben: Ohne Zahl sind sie wie lang Vergessene erschienen, geblutet aus der Schattensonne Rot. Das Welterblassen spiegelt sich in ihnen und weist, was ihnen Schicksal ist: Ein Tod. Der reifen Abende sind ach so viele in meines Herzens dunklem Arsenal, und tiefer schöpfend, was ich darin fühle, wird mir Erinnerung: So manches Mal da mich die Nacht noch lockend rief und liebte, war mir das Dämmern lästig nur und lang. Der Reiz der Dunkelheit verjährte und verstiebte im Ruhen, das mein Ältersein durchdrang. Der reifen Abende sind ach so viele in meines Herzens dunklem Arsenal, und fragend nicht, ob es mir denn gefiele, stellt sich mir ausweglos die eine Wahl: Mit meiner Jahre Abgesang zu sinken zu kalter Sterne seelenlosem Saum - oder ein allerletztes Mal so hell zu blinken, dass man mich weitersagen wird in Zeit und Raum.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (26.11.2009 um 17:02 Uhr) |
26.11.2009, 15:04 | #2 |
Gast
Beiträge: n/a
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Ach Erich,
da kommst Du dem guten, alten RMR doch schon ziemlich nahe! Auch die Tatsache, dass Du Dein Licht ständig unter den Scheffel stellst - man erkennt doch Ähnlichkeiten. Gewaltige Wortwahl, auch wenn mir eine durch und durch identische Stropheneinleitung besser gefallen hätte, also die ersten 2 Verse. Ja, was haben wir hier nun - einen Erich, eine Mischung aus Rilke, Novalis und Camisso, nur ungleich moderner, trotz gediegener Sprachwahl. Ich bin begeistert Deinem düsteren Hoffen und Sehnen gefolgt - meiner Meinung nach eines Deiner besten Werke hier! Liebe Grüße Feingeist |
26.11.2009, 16:42 | #3 |
TENEBRAE
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Hi, FG!
Schmelz, schmelz....Herzlichsten Dank für dieses dicke Lob! Ich habe dies gestern abend zwischen 1 und 2 uhr Morgens im Bett verfasst und war bange um die Kritik hier. Ich finde es zwar auch sehr gelungen, aber es steht mir sozusagen noch zu nah, als dass ich objektiv urteilen könnte. Danke mit dem Hinweis auf identische Einstiege. Ich habe da lang mit mir gerungen, ob 3malige exakte Wiederholung nicht zuviel des Guten sein könnte, es war ja die ursprüngliche Version. Dankbar bin ich nun zu ebenjener zurückgekehrt. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
26.11.2009, 16:57 | #4 |
Gast
Beiträge: n/a
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Lieber Erich,
jetzt stehen in V2 immer noch unterschiedliche Varianten - auch diese würde ich vereinheitlichen. Wenn Du dem abgeneigt bist, würde ich mir eine Erklärung wünschen, z.b. Warum ist es wichtig, dass einmal das Herz und zweimal die Arsenale dunkel sind? Zu Deinen Sorgen: Sicher könnte man an diesem Werk das ein oder andere herauspicken, aber ernsthaft: Wozu? Es ist so gelungen, dass die Kleinigkeiten überhaupt nicht ins Gewicht fallen. Liebe Grüße nochmals Feingeist |
26.11.2009, 17:03 | #5 |
TENEBRAE
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War bloß ein Tippfehler - in der Eile Wörtersturz! Schon korrigiert - danke!
LG, eKy
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