03.05.2010, 12:56 | #1 |
Verstorbener Eiland-Dichter
Registriert seit: 30.03.2009
Ort: Puch/Salzburg
Beiträge: 597
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Wohin?
Zwei Rinnen, tief im Steinbett ausgefahren,
dazwischen Blumenbunt und Wiesengrün, so sucht der Karrenweg sein Bild zu wahren als Teil der Landschaft durch die Felder hin. Wie alle Wege strebt er wohl nach Zielen. Sind's Dörfer oder nur ein Ackergrund? Es lockt, mit diesem Ungewiss zu spielen, der Zeit entleihst du eine Wanderstund. Ein Apfelbaum lässt Blütenblätter regnen, das Rapsfeld glüht in Gold zur rechten Hand. Ein Kruzifix lässt Frucht und Ähren segnen, die Maulwurfsgrille strebt zum Furchenrand. Die nächste Biegung schwelgt in neuen Bildern, mit roten Dächern grüßt ein Ort im Tal. Holunderbüsche, die am Rain verwildern, Verschwenden sich in ihrer Blütenzahl. Nun kenne ich das Ziel, den nahen Weiler, den Fuhrweg zu begehen, lohnte sich. Kein Unterfangen für beladne Eiler, doch leicht erkauftes Tagesglück für mich.
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Ich will mit meinen Reimen die Leute zum Schmunzeln, Weinen oder Fluchen bringen. |
03.05.2010, 20:52 | #2 |
Slawische Seele
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 5.637
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Lieber Ibrahim,
ein Tagelöhner. Dorthin gehe ich auch. Es sind die Begegnungen, die den Weg ausmachen und den Wanderer beglücken. Wenn man schaut wie du, ist die Jahreszeit nicht entscheidend. Ebenso die Länge des Weges. Aber der lyrische Klang in Wort und Bild fasziniert den Leser. Weißt du - es egal, wohin du gehst. Die Hauptsache, du erzählst es uns. Liebe Grüße Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben. (Frederike Frei) |
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