14.03.2009, 22:26 | #1 |
gesperrte Senorissima
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
|
Haiku
.
Welkende Rose neigt sich im Abenddämmern dem Nebelhauch zu . |
15.03.2009, 20:30 | #2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
|
Liebe cyparis,
bei diesem Haiku gilt das gleiche was ich vorhin bei dem Anderen Haiku gesagt habe, durch die starre Formverbundenheit geht die Poesie des Augenblickes verloren...dieses leie Lied kann jedoch erhalten bleiben..zB wäre ein Die welkende Rose neigt sich am Abend zum Nebelhauch. eine mögliche Variante in der alles gesagt ist, alles gesagt wird und alles erfahrbar gemacht wird, dies jedoch mit einem Rest von Mystik. LG basse
__________________
© Bilder by ginton Ich fühle, also bin ich! Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi) nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
|
15.03.2009, 20:50 | #3 |
gesperrte Senorissima
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
|
Ei, mein guter Basse -
was Du als Variante präsentierst, ist kein Haiku! Nicht umsonst ist eine strenge Form vorgegeben. Dann könnt ich ja an jedem Morgen ein Haiku trällern, ohne auf 5-7-5 zu achten...lach! Außerdem: Ein Haiku bedarf nicht der Mystik. Lieben Gruß von cyparis |
15.03.2009, 23:53 | #4 |
Gesperrt
Registriert seit: 08.02.2009
Ort: Berlin
Beiträge: 2.213
|
Liebe Cyparis,
"ad hoc" sollte sich eine Poetin niemals dem Haiku nähern; da kommt nichts Gutes bei heraus. Na klar stimmen die Silben- und die Zeilenanzahl, die Selbstverständlichkeit, der Abstand und die Kühle der Betrachtung fehlt einfach. Ich habe den Eindruck, dass uns hier etwas fehlt, um diese kleinen Kunstwerke zu verstehen und nachzuahmen. Gute Nacht, Medusa. |
16.03.2009, 00:05 | #5 |
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
|
Liebe cypi und lieber basti,
es ist sehr interessant, eure gegensätzlichen Meinungen zu einem HAIKU zu lesen. Ich glaube, es gehen selten die Ansichten so auseinander wie bei dieser Versform. Es gibt ja jede Menge Literatur dazu. Dein Vers, cypi, mag mir schon gefallen, ebenso aber auch bastis Variante. Aus diesem Thema kann man noch einiges Verschiedens basteln, mit Gfeühl und mit weniger Gefühl... Rose im Welken Lieben Gruß, katzi
__________________
. © auf alle meine Texte
|
16.03.2009, 00:11 | #6 | |
Erfahrener Eiland-Dichter
|
nein, liebe medusa
auch dem kann ich nicht zustimmen: Zitat:
also deinen worten kann ich jetzt nicht zustimmen... LG basse liebe katzi, deinen Vorschlag finde ich jetzt wiederum auch nicht schlecht, tendiere aber immer zu einer Beschreibung zB. eine Rose welkt. im abenddämmern..usw sehr schön wie gesagt die Begrifflichkeit Rose und das Welken an sich findet verschiedene Assoziationsebenen. Der Nebel hingegen drückt für mich eine Art Auflösung aus. oder etwas unfassbares..demnach finde ich "Nebel und welken" eigentlich immer sehr gut assoziiert es doch auch einen unvorhersehbaren Ausgang der Rose an sich usw.. das eigentliche Bild ist das die Rose welkt...hinzu kommt der Nebel der mitunter nur unbewusst stattfindet oder real zu sein scheint, dies ist aber demnach komplett egal, weil unter tausend von lesern mitunter einer dabei ist der eine Rose schon einmal im Nebel sah, manch anderer verbindet damit sein Umfeld welches er gerade erlebt usw.. in meinen augen ist die kombination von Rose welkt und neigt sich zum Nebel perfekt, da damit so viel gesagt werden kann... liebe grüße basse
__________________
© Bilder by ginton Ich fühle, also bin ich! Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi) nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
Geändert von ginTon (16.03.2009 um 00:31 Uhr) |
|
16.03.2009, 00:46 | #7 |
Gesperrt
Registriert seit: 08.02.2009
Ort: Berlin
Beiträge: 2.213
|
Hallo Basse,
Du musst meinen Worten nicht zustimmen! Mein Miniwissen um den (das?) Haiku beschränkt sich auf die Gefühle, die er (es?) bei mir auslöst. Ich sehe darin eine knappe, deutliche und wenig gefühlsbetonte Beschreibung eines Augenblicks, der die Phantasie anregt, Bilder erzeugt und der Phantasie freien Lauf lässt. Eine solche Erhaben- und Einfachheit sehe ich in diesem Haiku nicht. Ich kann auch keinen Sinn darin entdecken, auch kein Loslassen. Ich glaube sogar, dass unser "Bauch" anders funktioniert. Schimpf mich eine Ahnungslose. Ich habe mich vor einiger Zeit mit Haikus beschäftigt und musste feststellen, dass mein Können dafür nicht ausreicht. Gleichwohl erlaube ich mir, Kritik zu äußern und anzubringen, was ich darüber gelernt habe. Deine Darstellung der wichtigsten Aussagen eines Haiku ist sehr lehrreich und ich danke Dir herzlich dafür. Viele liebe Grüße und Gute Nacht, Medusa. Geändert von Medusa (16.03.2009 um 00:47 Uhr) |
16.03.2009, 01:02 | #8 | ||||
Erfahrener Eiland-Dichter
|
Liebe Medusa,
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Zitat:
liebe grüße basse
__________________
© Bilder by ginton Ich fühle, also bin ich! Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi) nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
|
||||
16.03.2009, 01:31 | #9 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 23.02.2009
Ort: BadenWürttemberg
Beiträge: 526
|
Hallo Cyparis
Mein Kommentar bezieht sich jetzt nicht auf die Form, ob Haiku gut oder schlecht, ad hoc oder konstruiert - inhaltlich kann ich mir das von dir gelieferte "Bild" gut vorstellen. Welk und abenddämmernd drückt für mich metaphorisch irgendwie das selbe aus, nämlich "zu Ende gehend". Zudem hab ich mir nebenbei auch das Bild modifiziert vorgestellt: Die sterbende Rose neigt sich dem sterbenden Tag zu: Welkende Rose neigt sich dem Abenddämmern im Nebelhauch zu hier kann man den Nebelhauch wieder als Schleier, Verschleierung, Mystik verstehen. Ich versteh deine Intention schon, der Nebelhauch ist anfänglich am Boden, dorthin, also nach unten, neigt sich die Rose. In meiner bescheidenen Version kann sich der Nebel sowohl auf die Rose, als auch auf die Dämmerung oder beides beziehen. Und in gewisser Weise ist durch die langsam am Horizont abtauchende Sonne (kann man sich leicht im Text ausmalen) der Schatten am Grund zuerst zu sehen, also neigt sich die Rose ebenso nach unten. Wie erwähnt, dein kleiner Text lädt zur Interpretation ein und kann mannigfaltige Impressionen initieren. Blaugold |
16.03.2009, 11:21 | #10 |
gesperrte Senorissima
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Pfalz
Beiträge: 4.134
|
Lieber Blaugold,
ich danke Dir sehr für Deinen Kommentar. Du hast meine Intention genau erkannt. Das "ad hoc" ist etwas ungeschickt ausgedrückt. Aber alle meine Gedichte sind im Grunde "ad hoc". Basteln und feilen kann ich nicht. Entweder es ist etwas da (im Herzen, im Gefühl) und will raus, oder es ist Leere. Lieben Gruß von cyparis |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|