02.10.2010, 20:43 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Was mich zufrieden macht
Was mich zufrieden macht, ist Wissen:
Ich mühte mich, und das nicht schlecht! Sink ich auch müde in die Kissen, so gibt das Werk mir dennoch Recht. Was Geist erschuf, was Hände formten, was Herz erfühlte mit Gespür, was neu erwuchs aus längst Genormtem, das legt nun Zeugnis ab von mir. Es führt die Spur meiner Gedanken von Menschen fort, zu Menschen hin, denn Phantasie kennt keine Schranken und sucht nach Wegen, findet Sinn. Was mich zufrieden macht, ist Denken: Es ruht in mir, verströmt sich gern, um sich und andre zu beschenken. Ihm ist kein Weg zu steil, zu fern. Was mich zufrieden macht, ist Wissen: Ich tat, was immer möglich war! Mehr kann nicht sein! Und mein Gewissen ruht wie ein Weiher, still und klar. |
02.10.2010, 23:03 | #2 |
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liebe larin,
der text fließt angenehm, formal wie inhaltlich - einzig "wissen" - "gewissen" ist etwas ungeschickt. mir geht es ähnlich wie dir - ich versuche, ständig mein wissen zu erweitern bzw. zu vertiefen, bin allerdings von der belletristik weg, favorisiere geschichtliches und philosophisches... lieber gruß wissbert |
03.10.2010, 10:43 | #3 |
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hallo limes,
der von dir gefundene formalfehler macht mich zwar im augenblick nicht zufrieden - aber vielleicht findet sich noch eine lösung. tatsächlich ist das eine stelle, an der ich etwas länger herumgebastelt habe - sie ist offensichtlich immer noch baustelle.... ich denke so: das unvermeidliche soll man mit würde tragen - und dann, wenns irgendwie geht, nicht herumjammern, sondern das beste daraus machen. hallo norbert, "nach bestem wissen und gewissen" ist so eine redensart, die mir im kopf herumspukte - die ließ mich irgendwie nicht los, als ich diese zeilen schrieb. als reim ist das nicht sehr berückend, ich gebs zu. aber inhaltlich stimmt es so sehr für mich, dass ich nicht umhin konnte, es genau so hinzuschreiben. es macht einfach ein gutes gefühl, zu wissen, dass man dem, was zu tun war, mit höchtster sorgfalt nachgekommen ist. "ein gutes gewissen ist ein sanftes ruhekissen": frieden mit dem Über -Ich! und solange das Es dabei nicht zu kurz kommt, ist ja alles im grünen bereich.... morgendliche grüße an euch beide, larin |
03.10.2010, 23:11 | #4 |
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Was mich nicht gehen lässt, ist Wissen.
Es liegt in unsrer Welt und schreit, nach dir und mir, zu jeder Zeit, als wär sein Wesen so gerissen, dass uns nichts andres übrig bleibt als loszulaufen, und zu wissen! Man giert der Weisheit hinterher. Dem Neuen, Alten und noch mehr. Man denkt und denkt schon sehr verbissen, wie es wohl ohne Wissen wär. Und schwer sind wir, mit soviel Wissen. Es lastet auf uns, wie ein Stein. Es legt sich in den Kopf hinein und bleibt dort lange, grob umrissen. Das Wissen kann nix Gutes sein. |
14.10.2010, 17:35 | #5 |
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hallo onkie III,
"wissen" ist vor allem dann nichts gutes, wenn du es als reine ration definierst. aber es gibt ja auch ein "wissen" jenseits der ratio: empathie, intuition, feingefühl. wenn die dinge an ihren richtigen platz geraten sind, hört die grenzenlose jagd und gier, die sich nur am effekt orientiert und nicht am sinn, von selber auf. und manchmal muss man den kopf leer machen, damit das herz voll werden kann. deshalb also: wissen ist macht. wir wissen nichts. macht auch nichts! liebe grüße, larin |
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