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Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 24.08.2010
Ort: im Herzen Deutschlands - ganz nah dran am geographischen Mittelpunkt
Beiträge: 234
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Bei all den Übergängen unsrer Zeit
denkt man an Dasein und Vergänglichkeit. Sieht das Erlebte noch genauer mit Mißlichkeit, Verzweiflung, Schmerz und Trauer. Spürt so die Schatten, die geblieben sind, und fühlt sich wie ein Kaspar Hauser-Kind. Die Normen zwischen Licht und Dunkelheit, sie sind gespalten, eingeschränkt, geteilt. Des Fahrstuhls Schwärze, die so störte, Du wußtest schließlich, wo sie hingehörte. Gedanken fangen an zu kreisen, und es gelingt, sie richtig zuzuweisen. Du wirst zum Sklaven deiner Angst, weil Du um viele Dinge bangst. Die Hoffnung naht mit kleinen Zielen - sie bleibt oft sitzen zwischen Stühlen. Geändert von Justin (27.11.2011 um 11:58 Uhr) |
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#2 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Lieber Lipiwig,
über Deinen Kommentar von gestern habe ich mich sehr gefreut. Die Aussagen zum Gedicht - selbst auferlegte Entsagung in klösterlicher Abgeschiedenheit - wären durchaus denkbar. In meinem Fall sind es Reflektionen eines unbeschwerten Lebens, das sich plötzlich durch herbe Verluste ganz neu ausrichten mußte, um auch mit schweren Belastungen fertig zu werden. Ich habe mich vor langer Zeit einmal für 4 Tage in der Schwebe zwischen Leben und Tod befunden. Es wird oft gerätselt, ob man bei Menschen, die sozusagen weggetreten sind, von einer Art Bewußtsein sprechen kann. Wie ich erfahren sollte, ist das zutreffend, auch wenn dabei nicht verallgemeinert werden kann. Dieses Bewußtsein ist dann zwar anders, aber eben doch vorhanden. In der 3. Strophe sage ich es so, wie es sich damals abgespielt hat. In meinem Delirium sah ich dauernd diesen Fahstuhl vor mir. Vergittert und von der Art, wie wir ihn aus spanischen und alten amerikanischen Filmen kennen. In diesen bin ich fortwährend hineingestoßen worden. Es ging auf und ab und ich empfand das als ganz schlimme Folter. Wieder zu mir gekommen, konnte ich das Erlebte mit der Realität verbinden. Die Düsternis im Fahrstuhl war in Wirklichkeit das Traktieren auf dem Krankenlager, das gewaltsame Verabreichen von Medikamenten, um nur ein Beispiel zu nennen. Lipiwig, ich frage mich oft, ob es gut war, überlebt zu haben und bejahre das nicht nur. Da ich keine andere Wahl hatte, haben es die Umstände mit sich gebracht, längst nicht alles als selbstverständlich hinzunehmen. Das lernt man oft erst unter dem Einfluß schwerer Einschnitte. Liebe Grüße Justin Geändert von Justin (20.01.2011 um 21:39 Uhr) |
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