15.06.2011, 00:14 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Die Frau in Grau
Die Frau in Grau
Warf sie den Schwamm ins Eimernass und wusch mit pflichtgem Treiben die Fenster, dann verschwand im Glas rein optisch sie, so grau und blass war sie - wie ihre Scheiben. Nahm sie das Bodentuch zur Hand und wischte graue Fliesen, kams dass, auch wenn wer vor ihr stand, sie darin kaum noch wiederfand - so gleich war sie mit diesen. Schritt sie zum Kampf im "Kau und Mampf", dem Kochen für die Sippe, verlor sie, in dem Dünstbratkrampf, sich gänzlich hinterm Küchendampf, samt Fuß und Hand und Lippe. Wie eine Farbpalette bunt war sie, in Zeiten frühen - versprühte Charme, mit Lippen rund... Heut schafft sie, mit verkniffnem Mund, nur Ajax zu versprühen. |
18.06.2011, 11:51 | #2 | ||
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 1.836
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Hallo, Löwenzahn,
das ist ein Gedicht mit (leider!) nur zu wahrem Inhalt. Wie viele Frauen "verlieren" ihre Lebensfreude, wenn sie sich selbst immer mehr "zurücknehmen", bis von ihnen als Person fast nichts mehr übrig bleibt - nur ein "grauer Schatten" ihres Selbst. Das "Hausfrauendasein" hatte ich auch einmal "genossen", allerdings nur für einen kurzen Zeitraum. Als meine Tochter noch klein war, aber ich hatte schon nach 2 Jahren die "Nase voll" vom "Alltagstrott" als "funktionierende Haushaltsmaschine", deshalb suchte ich mir eine geringfügige Beschäftigung, sagte damals meinem Ex, dass ich, sobald meine Tochter im Kindergarten wäre, auch wieder (halbtags) arbeiten gehen würde. Man darf sich als Frau nicht darin verlieren, denn das ist ein schleichender Prozess, der unmerklich immer stärker wird. Zitat:
Es ist meiner Meinung nach heute immer noch so, dass von einer Frau erwartet wird, sich "hinter die Familie" zu stellen, auf den letzten Platz. Natürlich nicht immer, klar, aber für meinen Geschmack doch viel zu oft. Ich kenne ein paar, diese Frauen sind unglücklich, sie machen wirklich einen "verkniffenen" Eindruck, der Mann wiederum findet sie dann nicht mehr "anziehend" und geht prompt fremd - er möchte eine "bunte" Frau ... Zitat:
Das ist ein Teufelskreis, in den man sich als Frau meines Erachtens nach gar nicht erst wirklich tief hineinziehen lassen darf, sonst ist es irgendwann zu spät. Ein wichtiges Thema, das ich sehr gerne gelesen habe. Und ich wünsche diesen Frauen den Mut, sich die Farben ihres Lebens zurück zu erobern. Auch gegen die unwillkürlich aufkommenden Widerstände. Liebe Grüße Stimme
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Geändert von Stimme der Zeit (18.06.2011 um 11:53 Uhr) Grund: Eine kleine Ergänzung. |
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18.06.2011, 17:49 | #3 | |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Zitat:
Hallo, Stimme der Zeit Beim ersten Absatz (oben) kann ich Dir nur voll zustimmen. Zum zweiten möchte ich allerdings sagen, dass meiner Meinung nach es keine Rolle spielt was eine Frau macht, ob sie zu Hause ist, oder halb- oder ganztags arbeitet. Es gibt Frauen die zu Hause sind, eine starke Persönlichkeit haben und sich nicht auf der Nase herumtanzen lassen und es gibt Frauen die einem Beruf nachgehen (oft verdient ihre Tätigkeit außer Haus noch nichtmal die Bezeichnung Beruf und geht grademal so als Job durch) und denen wird pausenlos auf der Nase getanzt, seitens der Sippe, weil sie das Aufopferungssyndrom haben. Die sind sogar noch schlimmer daran, weil sie eine Doppelbelastung haben und die Familie schert sich einen feuchten Kehrricht darum, ob die Frau dies schafft oder nicht. Der einzigen Unterschied den ich oft sehe ist, dass berufstätige Frauen mehr aus ihrem Äußeren machen/oft machen müssen, sonst behalten sie den Job nicht. Letztendlich liegt es immer an der Stärke oder Schwäche einer Person, ob und wie sie sich quasi "ausnehmen" läßt. Eine Frau/Mutter ist nie unschuldig daran, wenn sie sich zur Sklavin der Familie macht. Oft machen sich solche Frauen zuerst gerne unentbehrlich und danach, wenn sich das Ganze zu einer alltäglichen Maschinerie ausweitet, trauen sie sich nicht mehr dies zu stoppen und verkümmern unter der Selbstverständlichkeit ihrer Dienstleistung. Der Mensch (und hier meine ich die Sippe/Familie, insbesondere) ist leider so veranlagt, dass er etwas was er allzuleicht bekommen kann, nicht mehr genügend würdigt/würdigen will. Natürlich haben hier Hausfrauen/Mütter einen schwierigeren Stand, gesellschaftlich betrachtet, denn von einer Berufstätigen verlangt man weniger Aufopferung, als von jemandem der zu Hause ist und sich um Kinder & Co. kümmert. Insofern wird eine Hausfrau es nicht so leicht schaffen, sich gegen Ausbeutung (Kinder/Mann/Angehörigenpflege) zu wehren, wie eine Berufstätige. Die kann sich immerhin darauf berufen außwärts so viel zu tun zu haben, dass... Man kann solchen Opfer-Frauen in der Tat nur raten sich selber nicht zu vergessen, sich nicht aufzugeben, denn Dank gibt es keinen, weder von den Kindern, noch vom Göttergatten. Dieser natürlich will eine "bunte Frau" - auf die Idee, dass er vielleicht ein wenig an den Farben eine solchen mitbasteln könnte, kommt er nicht, oder selten Und zum Punkt "Atraktivität" kann man auch nur sagen: Viele Männer sind selber häßlich, wollen aber unbedingt eine schöne Frau Wobei ich natürlich sagen muss: Schönheit (oder bunt sein) ist keine Sache der absoluten Äußerlichkeit, sprich: Man muss nicht aufgetakelt sein um attraktiv zu wirken - gepflegt ja! äußerlich, aber die Ausstrahlung kommt aus der Persönlichkeit. Und diese muss man mehr pflegen als viele es beim reinen Äußeren tun. Mein Gott, jetzt bin ich aber ins Schwätzen geraten Aber das kommt daher, dass ich mich über Deinen Kommentar freue und angeregt von einem solchen, fließen die Antwort-Worte dann leicht allzu heftig Ich danke Dir herzlich fürs Vorbeischauen, Lesen und Kommentar und wünsche Dir noch ein schönes Restwochenende! Löwenzahn, herzlich grüßend |
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19.06.2011, 00:51 | #4 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo Löwenzahn,
so ist die Wahrheit allzu oft! doch liegt dies nur am Rahmen wer für sein Leben nichts mehr hofft erschafft damit die Dramen wer sich hingegen selber nimmt verzichtend auf Benehmen bemerkt erst dann, dass was nicht stimmt mit all den falschen Tränen ein sehr schönes Gedicht, weil es so sehr trifft die Formulierungen sind allerdings teils schwierig zu lesen Liebe Grüße Ida |
20.06.2011, 17:00 | #5 | |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Beiträge: 143
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Zitat:
Wenn man dieses Gedicht vorlesen wollte, dann bräuchte man jemanden mit einer klaren Stimme. Ausgebildete "Sprecher" schaffen sogar meine Zungenbrecher Nuscheln dürfte man sie nicht denn dann verstünde der Hörer nüscht. Ich danke Dir fürs Vorbeischauen und Kommentar und ein extra Dankeschön für Deine passende Verdichtung! Löwenzahn, herzlich grüßend |
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