11.10.2011, 19:37 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Endlich.
Endlich. Schon wieder Dunkelheit in deinem Blick, sie treibt mir heiße Tränen in die Augen. War dein Versprechen nur ein schlauer Trick, um mich allmählich auszulaugen? Morgens am Spiegel, da muss ich die Mahnmale sehen, welche die letzte von zahllosen Nächten mir übrig ließ und bewies: Ich versage darin, zu begreifen, dass du aus Güte versuchst, mich die Wahrheit des Daseins endlich verstehen zu lassen. Ich greife zum Make-up. Beim Frühstück zeigst du mir ein frohes Lächeln, der Kaffee schmeckt, dein Toast ist richtig kross. Erleichterung lässt meine Knie schwächeln: Für heute ist es gut, du bist der Boss. Ja, ich verstehe, du kannst nichts dafür, dass dein Leben abermals nicht so verlief, wie‘s nach geltenden Rechten eigentlich müsste. Ich stimme dir zu, die Geschäfte sollten, betrachtet man deine Begabungen, weitaus besser und leichter gelingen. Du küsst mich zum Abschied. Versonnen gehe ich an meine Arbeit, ich räume ab und spüle das Geschirr, ein kleines Liedchen summend; schiere Dummheit war gestern schuld, sie machte mich ganz wirr. Heute, nach zahllosen Jahren, trägt deine Erziehung Früchte; ich kann nun erfassen, warum wir gemeinsam niemals genügend Erfolge erreichen, denn meine Unfähigkeit ist dein Hemmschuh. Beruflich und menschlich bist du ja dauernd gefordert. Ich werde dir helfen. Ich richte mir ein Schaumbad zum Entspannen. Das Wasser ist schön warm, mir wird ganz leicht. Aus Liebe werde ich mich selbst verbannen. Zwei kleine Schnitte, gleich ist es erreicht. .
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13.10.2011, 18:37 | #2 | |
ADäquat
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Liebe Stimme,
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13.10.2011, 19:15 | #3 | |||||
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo, liebe Chavi,
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Was geschah nur 4 Wochen später? Sie ging zu ihm zurück! Unglaublich. Der Kerl war mir vom ersten Augenblick an restlos unsympathisch, den hätte ich nie auch nur mit einer Kneifzange angefasst. Dann sagte sie mir, sie wäre "selbst schuld", sie habe ihn zu sehr "gereizt". Glaubt man so etwas? Sie war völlig uneinsichtig und suchte jede Schuld nur bei sich selbst. Es ist einfach unmöglich, zu helfen, wenn jemand eine so "gestörte" Ansicht über die Realität aufweist ... Sie zog aus, ich habe keine Ahnung, wo sie wohnt oder was mit ihr ist. Ich sprach mit der Polizei darüber. Man kann nichts machen, wenn die Frau sich weigert. Leider ist das so ... Natürlich habe ich auch in Presse und Medien Berichte über solche Frauen und ihre Beziehungen gelesen bzw. gesehen. Ich habe mir den Kopf zerbrochen, wie es zu einer solchen "Denkweise" (ich bin schuld, er ist der "Gute") kommen kann. In meinem Gedicht versuchte ich eine Art "geistig-emotionale" Zermürbung darzustellen. Anfangs sieht das LI im Gedicht die Geschehnisse noch "richtig", bis dann allmählich eine "Veränderung" im Denken eintritt. Sie beginnt ihm auch innerlich bei seinen Vorwürfen zuzustimmen, und am Ende glaubt sie selbst an ihre Schuld. Ja, es ist gruselig, denn die gestörte Protagonistin ist so "verwirrt", dass sie ihm mit ihrem Freitod tatsächlich zu helfen glaubt. Diese Problematik wollte ich unbedingt einmal darstellen, denn leider geschieht so etwas wirklich. Das macht mich ganz krank, und fand so seinen Ausdruck in diesem Werk. Zitat:
Danke für deinen Kommentar! Liebe Grüße Stimme
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