Gedichte-Eiland  

Zurück   Gedichte-Eiland > Gedichte > Strandgut > Besondere Formen

Besondere Formen Haikus, Senryūs etc.

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
Alt 15.11.2011, 10:22   #1
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard alter wolf




ins fahle licht des halben mondes

tritt ein alter

wolf

zerzaust das fell

die waldeslichtung ist sein stammplatz



***





__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (15.11.2011 um 11:36 Uhr)
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.11.2011, 11:34   #2
ginTon
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von ginTon
 
Registriert seit: 14.02.2009
Ort: Mainz
Beiträge: 12.583
ginTon eine Nachricht über ICQ schicken ginTon eine Nachricht über Skype™ schicken
Standard

hi chavilein,,

Wenn ich deine Sanuhr so durchlese, sehe ich sofort einen Wolf, die Schnauze
nach oben gebogen und heult den Mond an, der im Hintergrund steht. Der Wolf
steht so auf einem Hügel, einer Anhöhe. Zwei Wörter heben sich aus dem Text
hervor, oder nein es sind drei: zersaust, alt, stammplatz ... allein diese Wörter
geben der ganzen Atmosphäre etwas kraftvolles, zwar ist der Wolf alt, seinen
Stammplatz betritt er dennoch...

(kleine Anmerkung: die Wiederholung von "sein" würde ich auf die Kürze des Textes
bezogen einsparen und könnte mitunter durch zB. zerzaust und grau....o.ä aufgehoben werden)

finde ich super deinen Text, gefällt mir sehr...wolfsheulende Grüße gin,
__________________
© Bilder by ginton

Ich fühle, also bin ich!

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
ginTon ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.11.2011, 11:54   #3
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

hi ginnie,
Zitat:
die Wiederholung von "sein" würde ich auf die Kürze des Textes
bezogen einsparen und könnte mitunter durch zB. zerzaust und grau....o.ä aufgehoben werde
du hast vollkommen recht. gut, dass wir hier so tolle lektoren haben
habe die änderung sofort vorgenommen und einfach aus dem sein ein das gemacht,
denn fell sollte unbedingt erhalten bleiben
Zitat:
sehe ich sofort einen Wolf, die Schnauze
nach oben gebogen und heult den Mond an, der im Hintergrund steht. Der Wolf
steht so auf einem Hügel, einer Anhöhe.
schön, dass du so ein bild im kopf hattest, mir gings genauso.
Zitat:
zersaust, alt, stammplatz ... allein diese Wörter
geben der ganzen Atmosphäre etwas kraftvolles, zwar ist der Wolf alt, seinen
Stammplatz betritt er dennoch...
ja, so ein alter wolf will erst einmal besiegt sein...
Zitat:
finde ich super deinen Text, gefällt mir sehr.
danke, das freut mich sehr.

wolfsheulende grüße zurück,
chavi
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.11.2011, 18:29   #4
Stimme der Zeit
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Benutzerbild von Stimme der Zeit
 
Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
Standard

Hallo, liebe Chavi,

ginTon schildert es treffend, denn "zerzaust" und „Stammplatz” sind tatsächlich Worte, die sehr gut zum Thema „Alter Wolf“ passen. Auch ich hatte beim Lesen unwillkürlich einen heulenden Wolf auf einer Anhöhe (ich sah eine Felsklippe, darunter lag ein tiefer Abgrund) im Kopf.

Sehr stimmungsvoll gezeichnet, das Bild des „fahlen, halben Mondes“. Ich frage mich, ob der Wolf, bedingt durch seine zerzauste Erscheinung, wohl das „Licht des Tages“ scheut. Er wagt sich also erst auf die Waldlichtung, wenn er sicher ist, nicht gesehen zu werden.

Wie du selbst sagst, so ein Wolf ist hartnäckig, aber irgendwann werden alle Wölfe letztendlich besiegt – mit der Zeit. Ein alter Wolf wird schließlich auch nicht jünger. Allerdings bleibt ein Wolf ein Wolf, bis zuletzt, die äußere Erscheinung täuscht häufig. Alte Wölfe können fies sein, und dem Rudel gegenüber „schöntun“ oder sich "unauffällig" am Rand "herumdrücken", bevor sie dann wieder heimtückisch ein Rudelmitglied (oder auch mehrere) von hinten in die Läufe beißen. Aber ich glaube, die Zähne sind schon zu stumpf, mehr als ein Zwicken wird das wohl nicht verursachen. Er muss sich eben mit den Resten begnügen und versuchen, sich wie ein Dieb eine (spärliche) Mahlzeit zu ergattern. So geht es bei Wölfen nun mal zu. Wer zu schwach und zu alt ist, um zu jagen, landet auf dem letzten Platz in der Rangordnung. Meistens werden diese dann vom Rudel verjagt und müssen ihr Dasein als Einzelgänger fristen. Tja, so ist eben die Natur.

Ich kann nur sagen, dass auch mir dein neues Sanduhrengedicht sehr gefällt, es ist stimmig und gut geschrieben.

Gerne gelesen und kommentiert.

Liebe Grüße

Stimme
__________________
.

Im Forum findet sich in unserer "Eiland-Bibliothek" jetzt ein "Virtueller Schiller-Salon" mit einer Einladung zur "Offenen Tafel".

Dieser Salon entstammt einer Idee von unserem Forenmitglied Thomas, der sich über jeden Beitrag sehr freuen würde.


Stimme der Zeit ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.11.2011, 20:15   #5
Chavali
ADäquat
 
Benutzerbild von Chavali
 
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard

Liebe Stimme,

ich weiß nicht mehr, was mich inspiriert hat.
Ist manchmal so, dass ich einen Gedanken habe, der für den Moment nicht für einen langen Text reicht
und trotzdem raus muss.
Vielleicht mach ich über das Thema einmal was Längeres

Du hast über das Leben eines alten Wolfes philosophiert - das war nett zu lesen.
So lange er der Leitwolf ist, wird er sein Rudel anführen und einsam auf der Lichtung stehen,
den Mond anheulen und somit auch vor Gefahren warnen...


Zitat:
Sehr stimmungsvoll gezeichnet, das Bild des „fahlen, halben Mondes“.
Zitat:
Ich kann nur sagen, dass auch mir dein neues Sanduhrengedicht sehr gefällt,
es ist stimmig und gut geschrieben.
Lieben Dank für deine lobenden Worte.

Viele Grüße,
Chavali



__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
Chavali ist offline   Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
alter spiegel wolo von thurland Diverse 2 12.11.2011 08:10
Das Alter Sedinus Denkerklause 5 18.03.2010 18:48
Du, alter Baum a.c.larin Denkerklause 10 17.03.2010 18:25
Alter Berliner Adel Panzerknacker Stammtisch 3 19.03.2009 09:09


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 11:51 Uhr.


Powered by vBulletin® (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.

http://www.gedichte-eiland.de

Dana und Falderwald

Impressum: Ralf Dewald, Möllner Str. 14, 23909 Ratzeburg