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11.12.2011, 09:28 | #1 |
Neuer Eiland-Dichter
Registriert seit: 11.12.2011
Beiträge: 22
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Letzter Wimpernschlag einer Welt [Kurzgeschichte]
oder auch: Gedanken einer Träumerin
Wellen von Wassern kommen dem Ufer näher, der Mond lacht mit einem sterbenden Rot am Zelt des Himmels. Näher kommen Wellen, brechen an den Steinen auf den Wegen, zerfetzen plötzlich zu Glas, zerbrochen, ein leichter Hauch eines Seufzer trägt der Wind weiter in die Wolken hinauf. Der Weg war einst meiner, einst meine Tage, jeder kleiner Stein, ein Teil meiner selbst, jeder Fleck eine Erinnerung. Rauschen, leichtes Rauschen unter dem sterbenden Himmelszelt des letzten Tages. Flüstern, ein Wispern, leise, leiser als die fallenden Tränen in meinem Herzen, Hauch, nur ein Hauch, der letzte Hauch, das Sterben, ich sterbe, ich sterbe für dich. Glasstücke brechen das Licht, das ein letztes Mal ein farbenfroher Himmel, nur eine Illusion, das Aufsteigen eines Vogels geht noch einmal durch meine Ohren, aufgleiten, etwas greift mich, lautlos, still, ruhig. Wellen des Meeres, ein Gesang, geht durch die Winde, verfällt der Sehnsucht, endet in der Sterblichkeit dieser Welt. Jeder Ton bildet eine neue Welle, die getragen zum Ufer hinschwebt, um dort die Luftblasen einster Gedanken zu bilden, um sie gleich wieder fortzuwischen, jeder Spitzer, das Meer weint nur. Liebe, Wellen von Tränen, prallen an die Küste, Tropfen, jeder Tropfen nur ein weiterer Laut, eines gestorbenen kleinen Tages. Ich seh auf, sehe den Vogel kreisen, ein Schrei, ein Ruf, ein Flüstern, Zeit zu gehen? Oder bin ich schon fort? Ein letzter Wimpernschlag, ein Lächeln, ja du bist fort. Fliegen, frei sein, ohne weitere Gedanken an Tage, an Sehnsüchte, an die Liebe, ein letzter Blick auf die Glassplittern, die schon fast eine frostige Blumenwiese bilden, so schön, so scharf. Splitter, jeder Splitter, nur ein Stück auf meinem Herzen, ein Fragment von mir, erfroren, erstickt, zitternd im Wind, alleine sterbend, herangetragen von den Wellen aus meinem Meer meiner Tränen. Ich laufe langsam über das Gras, über den Weg, der einst meiner war, den Blick auf einige Fragmente, große und kleine Glassplitter, einige haben die Form einster Schmetterlinge, die von einem Blizzard zerfetzt blutend, zur Erde gerissen wurden. Ich hebe einen dieser Splitter auf, Blut läuft aus meiner Hand. Der Splitter ist scharf, weiter schneidet er mir in mein Fleisch und schließlich rinnen Tropfen, wie die einsten Tränen, zu Boden. Langsam beginnt das Lebewesen, welches durchsichtig und klar, mit den Flügeln zu schlagen. Langsam zerfließt das Glas in dieser Hitze des Blutes zu den einsten Tränen. Schließlich befreit, verwandelt sich der Schmetterling in Staub, der farbig von Wind durch die Lüfte getragen wird. Der letzte Ruf, pureste Hoffnung einster Wünsche regnet vom Himmel, trifft auf das Meer, welches sich nun den Horizont mit dem blutroten Mond teilt. Nun färbt sich das Wasser Rot. Trifft Felsen, die sofort zu Staub zerfallen, trifft den Weg der fortgespült wird. Trifft alles was war und wird sein, eine Wüste einster Tage. Als der Mond sich schlafen legte, küßte er nochmals das Meer, legte seinen Teil ab und verschwand aus dieser Welt, wie die einste Sonne, das Wasser gefror und bildete durch die Stürme, eine letzte Rose, größer als jedes Gebäuse aus reinstem roten Glas. Diese Rose weinte eine letzte Träne, bevor der Mond von den Wolken sprang. Mit einem letzten Wispern eines Wunsches, der nur war Illusion. Liebe ward diese Illusion. Als die Tränen verdampften, neue Stürme, neue Wellen erzeugten, als schließlich der Mond das Meer berührt, reißt die letzte Welle die letzte Rose, die blutend im Eis stand fort, zerschlug sie zu feistem Staub, der durch die Ewigkeit geschleudert wird, als sich die Erde auftat und zerriß zu roten Stücken, die als Fragmente durch das Dunkel ziehen. |
17.12.2011, 20:31 | #2 |
verkannt
Registriert seit: 05.08.2010
Ort: Wo der Himmel die Erde berührt
Beiträge: 332
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Hallo Aurora,
ich mag Kurzgeschichten, vielleicht weil sie so kurz sind, ich weiß es gerade nicht. Du legst hier eine schön Sprache an den Tag und deine Bilder und Metaphern zaubern dem Ganzen einen Hauch von Sehnsucht und Traurigkeit ein. Es liest sich schön, so nun kommst ;-). Ich finde du gehst sehr verschwenderisch mit deinen Metaphern um, eine folgt der nächsten und am Ende bin ich davon erschlagen. Mir ist persönlich ist hier ein wenig zu viel Dramatik in deinen Zeilen und das eine oder andere Wort wie z.B. "Glassplitter" taucht zu oft auf. Manchmal ist weniger mehr.(meine Sichtweise) Trotzdem hat mir dein kleines Stück vom Sterben gefallen. Einen lieben Gruß C.
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© auf alle meine Texte „Mir gefiel der Geschmack von Bier, sein lebendiger, weißer Schaum, seine kupferhellen Tiefen, die plötzlichen Welten, die sich durch die nassen braunen Glaswände hindurch auftaten, das schräge Anfluten an die Lippen und das langsame Schlucken hinunter zum verlangenden Bauch, das Salz auf der Zunge, der Schaum im Mundwinkel.“ Dylan Thomas |
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