17.02.2012, 20:55 | #1 |
TENEBRAE
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Sommerabend in den Bergen
Herab im sachten Tagerkalten
so abendseiden strömt das Licht nach waldesgrünen Schattenfalten von hoher Berge Angesicht. Die Welt versiegt, die Uferkiese verblassen mit dem letzen Strahl, und rundum soviel mehr als diese verdunkelt sich das ganze Tal. Der klaren Wasser Murmeltöne, viel näher nun als was man sieht, sind mir für alles Wunderschöne das wunderschönste Wiegenlied.
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (15.09.2014 um 22:43 Uhr) |
17.02.2012, 23:25 | #2 |
Galapapa
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Hallo Erich,
Dein Gedicht gefällt mir. Es ist sehr stimmungsvoll in einer poetischen Sprache geschrieben. Wunderbare Abendstimmung. Friedliche Bilder die einem Sehnsucht nach der Natur wecken. Eigentlich nichts zu meckern, höchstens die Wiederholung von "wunderschön" in den letzten beiden Versen. Da steckt aber vielleicht ja eine Absicht dahinter. Falls nicht, "allerliebste" wäre eine Alternative. Herzliche Grüße! Galapapa |
18.02.2012, 00:49 | #3 |
TENEBRAE
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Hi, Charly!
wie du richtig vermutetest, ist die Wiederholung durchaus bewußt gesetzt. Eine Wortspielerei, die die Verhältnismäßigkeit verstärken und verdeutlichen soll, nach dem Motto: Nur das Wunderschönste ist für das Wunderschöne gut genug! Es soll zeigen, wie gut da in der beschriebenen Szene alles zueinander passt und miteinander harmoniert. Eine Gratwanderung, zweifelsohne. Dein "allerliebst" passt metrisch zwar perfekt, fügt sich aber nach meinem Ohr nicht so gut in die erwünschte Sprachmelodie ein - ich vermeide "i" und "ie", wo ich kann - dieser Vokal ist aufgrund seines hohen, vgl.weise schrillen Klanges der unlyrischste! Vielen Dank für deine Gedanken! LG, eKy
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18.02.2012, 11:29 | #4 | |
Galapapa
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Lieber Erich,
ich fand Deine Antwort sehr interessant und möchte nochmal etwas dazu sagen: Es waren diese Worte, die mich aufhorchen ließen: Zitat:
Dies gilt auch für obiges Zitat. Ich vergleiche das einmal mit der Musik: Die einen brauchen einen Subwoofer, dieses Foltergerät fürs Gehör, weil sie auf Bässe stehen, andere wieder achten besonders auf Hochtöner, weil sie die hohen Frequenzen lieben. Für Deinen Geschmack scheinen die hohen Töne weniger angenehm zu sein, während ich ein ausgewogenes Zusammenspiel von allen Fequenzen bevorzuge. Ist das also nicht zumindest eine Strcke weit eine Geschmacksache? Erinnerst Du Dich an einen Text von mir, der mit "Okan" überschrieben war? Da konnten wir uns gar nicht einigen und das ist vielleicht ein recht gutes Beispiel, wie auch "Grüne Träume", das allerdings unbeachtet versinkt. Dort ist in manchen Versen ein Zusammenspiel ziwschen Höhen und Tiefen zu erkennen. Ein Beispiel: "...Tief lief heut die Sonne, ohne Kraft..." Ich finde diesen Kontrast angenehm und es würde mich interessieren, wie Du darüber denkst. Ich will allerdings der Vollständigkeit halber noch anfügen, dass ich seit meinem Militärdienst einen Hörschaden im Bereich sehr hoher Frequenzen habe; vielleicht ist es bei mir ja nur das Lechzen nach den Tönen oberhalb 16000 Hertz. Liebe Grüße nochmal! Galapapa |
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18.02.2012, 15:19 | #5 |
TENEBRAE
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"tief lief heut die Sonne, ohne Kraft"
ie-ie-eu-ie-o/e, o/e-a Nein, das gefällt mir leider so gar nicht! (Der Grund, warum ich zu "Grüne Träume" nichts schrieb, war ebenjener, dass mir das Gedicht nicht so dolle gefiel...) Es ist sicherlich, wie du sagst, Geschmacksache, und mein Geschmack sind nun mal harmonisierende "dunkle" Vokale und möglichst wenig Konsonantenstau! Das Deutsche ist ohnehin eine sehr harte, kantige Sprache mit vielen Verschluss- und Zischlauten - da tut es dem lyrischen Ohr gut, wenn ein wenig "Bass"-Melodie reinkommt. Aber jeder, wie er möchte. De gustibus non est disputandum! LG, eKy
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18.02.2012, 18:26 | #6 |
Galapapa
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"Die Welt versiegt, die Uferkiese.... - ie-e-ie-ie-ie
Mir gefällt sowas! LG Galapapa |
19.02.2012, 12:03 | #7 |
Erfahrener Eiland-Dichter
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lieber erich,
was soll ich noch weiter dazu sagen? sie müssen ihn fühlen! ( den sommerabend). wie schön du uns doch den hochnebelvergrauten februartag versüßt hast! liebe grüße, larin
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Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich! |
19.02.2012, 14:19 | #8 |
TENEBRAE
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@ Galapapa
"Die Welt versiegt, die Uferkiese.... - ie-e-ie-ie-ie Zugegeben, da führe ich mich quasi selbst ad absurdum. 2 Argumente dazu: Zum einen fiel mir nichts ein, dies "dunkler" zu formulieren, und dadurch, dass die ganze Zeile fast gleich klingt, wird zum anderen dem einzelnen I-Laut ein Stück weit die Schärfe genommen. @ larin Schön gesagt! Vielen Dank. Ich bin aber sicher, Galapapa fühlt es sehr wohl. Es ging nur um Feinheiten der Formulierkunst, die natürlich Raum für individuelle Interpretation offen lassen! LG, eKy
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24.09.2014, 11:07 | #9 |
ADäquat
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Hi Erich,
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25.09.2014, 02:25 | #10 |
TENEBRAE
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Hi, Chavi!
vielen Dank fürs Exhumieren dieser Archivleiche... Mit der alten Version kann ich leider nicht mehr dienen: Wenn ich etwas umschreibe, tu ich das überall, wo das Werk gepostet wurde, drucke es neu aus und werfe die alte Version weg. Ich weiß noch, dass ich hier etwas in S1 und 3 geändert habe, damit der Duktus flüssiger und die Sprache elaborierter klingt. LG, eKy
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