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Ausflug in die Natur Natur- und Tiergedichte

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Alt 05.10.2012, 23:00   #1
Löwenzahn
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 03.12.2010
Beiträge: 143
Standard o.k. tober

wütendes treiben
zerstörender spaß
trommeln auf scheiben
rotzen aufs glas
in lehmigen pfützen
spritzen und tollen
hüte und mützen
durchs güllefeld rollen
stürmen durch gassen
pfeifend und laut
stets wasser lassen
wohin man auch schaut
vernebeltes wanken
wann immer es geht

oktobriges kranken -
sprich: spätpubertät

Geändert von Löwenzahn (08.10.2012 um 21:00 Uhr)
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Alt 08.10.2012, 14:38   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Hi, Löwenzahn!

In Z3 sollte es wohl "scheiben" heißen, nicht "schreiben".

Deine Begriffe scheinen mir nicht immer zum Herbst zu passen, manchmal ein wenig übertrieben heftig zu sein.
Klar, im Herbst nimmt sich die Natur zurück, es gibt Stürme, Laub, usw, ... aber als "zerstörenden Spaß" würde ich das nicht bezeichnen. Zerstört wird nicht wirklich, und Spaß in dem Sinne hat der Herbst auch nicht - diese Emotion scheint unpassend hier.

Die Zeile "stets wasser lassen" ist so unkorrekt. Es müsste in dieser Formulierung "lassend" heißen, aber das würde den Reim stören.

In der viertletzten Zeile müsste es "vernebeltes wanken" heißen.

Und mal ehrlich - die Spätpubertät käme mir als Herbstmetapher so gar nicht in den Sinn, eher die Lebenszeit vor dem Alter oder so. "Er stand im Herbst seines Lebens" sagt man ja nicht von ungefähr...
Dieser Lebensabschnitt würde bestenfalls in den Spätfrühling oder Frühsommer passen, oder?

Gern gelesen!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 08.10.2012, 21:22   #3
Löwenzahn
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 03.12.2010
Beiträge: 143
Standard

@ E.K.
Zuerst einmal zum zu vielen "r" in den Scheiben. Gehört zu meinen
Schusseligkeiten und ich habe es bereits in anderen Foren korrigiert.
Vernebeltes Wanken passt natürlich besser, rhythmisch und Plotzn hat es mir in einem anderen Forum auch bereits vorgeschlagen. Beides habe ich dort verschlimmbessert und jetzt auch hier.

"Wasser lassend" ist für mich nicht zwingend notwendig, weil ich
Z.B. auch "trommeln auf Scheiben/rotzen auf Glas etc." schreibe und nicht trommelnd/rotzend etc. somit ist ein "Wasser lassen" nicht unbedingt falsch.

Jetzt ein wenig Senf zur Spätpubertät. Ich weiß nicht wie viel Erfahrung Du mit Herren gemacht hast, die gerade ihm Herbst ihres Lebens völlig durchdrehen, weil sie unter dem gesellschaftlichen Motto "no limit" "leiden".
Ich kenne da einige, die in eine Torschlußpanik geraten sind und nun jugendlicher tun, als die Polizei erlaubt Man muss mein Gedicht nicht ausschließlich auf den Herbst münzen, sondern kann es durchaus auch auf den Menschen übertragen, auf jeden Fall auf den, welchen ich immer wieder beobachten kann.

"Er stand im Herbst seines Lebens" - wenn ich jetzt frivol sein möchte, dann stand ER wirklich bei einigen und zwar ziemlich zweit-frühlingshaft.
Wenn auch oft dank der handelsüblichen Mittelchen. Aber so ist es, wenn man sein Alter leugnen will und zum ewig Jugendlichen mutieren möchte.
Ist der Herbst, sofern man ihn nicht gerade rheumantisch vergülden möchte, nicht auch solch ein Tober, so ein "ich mobilisiere meine letzen Kräfte, bevor mir der Winter in die Quere kommt"? Passt nicht beides gut zusammen? Ich meine doch. Der Herbst bäumt sich auf, rebelliert (bei realistischer und nicht mit goldüberschwemmter Betrachtung) gegen das Ende, manch herbstlicher Mann (kann durchaus auch manche Frau sein, die sich lächerlich machen möchte) tut es ebenso: Benimmt sich spätpubertär.
Könnte durchaus auch hormonell bedingt sein, wie in der Jugend. Die einen haben zu viele Hormone, die anderen zu wenige=der Körper und die daran hängende Psyche geraten durcheinander und spinnen. Ich sage nirgends, dass dies für alle durchweg zutreffen muss - es kann und es trifft für so manchen mehr als zu.

Insofern passt mein Gedicht sehr gut. Natürlich, wenn man, wie ich schon oben erwähnte zu viel Rheumantik im Kopfe hat, dann sträubt man sich dagegen eine mögliche andere Seite der Jahres/wie Lebenszeit wahrhaben zu wollen. Nicht böse sein, aber ich kann Deinem Kommentar nicht zustimmen.
Das heißt nicht, dass ich diesen mißachte. Ich nehme ihn hin, als eine andere, mögliche Meinung zur Sache.

Ich danke herzlich fürs Vorbeischauen und grüße ebenso herzlich
in den Herbst hinein, Löwenzahn
P.S. apropos "wütendes Treiben/zerstörender Spaß" hat nicht solch ein Treiben schon so einiges zerstört, im Bezug auf Beziehungen, Familien etc. Der Alte wird zum jungen Böckchen und alles andere bleibt oft auf der Strecke...Auf die Jahreszeit bezogen: Hat so macher Sturm nicht schon
einiges an Baumbestand entwurzelt, hat er nicht einige Dächer abgetragen etc.? Ich meine doch.

Geändert von Löwenzahn (08.10.2012 um 21:29 Uhr)
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