Das Rehgrundbrünnele

[Galapapa]

Das Rehgrundbrünnele
gewidmet der so benannten Quelle im Nordschwarzwald bei Calw

Im kühlen Schatten hoher, alter Tannen,
in Buntsandstein von Meisterhand gefasst,
entspringt ein Quell, aus dem die Jahre rannen;
schon einst als Kind war ich hier gern zu Gast.

Dem Rehgrundbrunnen hab ich meine Sorgen
und viele meiner Freuden hingebracht;
sie waren mir dort immer wohlgeborgen.
Sein leises Plätschern hat mit mir gelacht,

sein Gurgeln konnte heimlich mit mir weinen,
wie ein Gefährte war der Brunnen stets;
und heute dacht ich, aus den roten Steinen
entsprängen Worte eines Dankgebets.

Ich wollte zu ihm immer wiederkehren
damit sein kühles Nass mich neu erfrischt,
auf Ruhebänken von der Stille zehren
bis einmal meine Sehnsucht still erlischt.

[Dana]

Lieber Galapapa,

das Rehgrundbrünnele kann nur bei Calw entsprungen sein, und zwar vorahnend zu Ehren für seinen künftigen und gegangenen Poeten.

Dass es bis heute ein Magnet für lebende Dichter und Nachdenker ist, ergibt sich aus deinem schönen Gedicht.

Mir gefällt es auch deshalb besonders gut, weil ich solche menschenleeren Orte zur "Aussprache" sehr gut nachvollziehen kann.
Lange Jahre hatte ich "meine Eiche" auf einem Hügel der Feldmark, die sich viel anhören musste und es stets geduldig tat. (Wir haben uns auch gegenseitig Energie gegeben oder ausgetauscht.)

Die 3. Strophe mit dem "Dankgebet" hat es mir besonders angetan.

Liebe Grüße
Dana

[Galapapa]

Liebe Dana,
herzlichen Dank für Deinen schönen Kommentar und Dein Lob!
Ich erinnere mich manchmal mit gewissem Erstaunen daran, dass ich schon als Kind oft ganz allein dorthin gegangen bin.
Später erfuhr ich von meinem Großvater, dass er die Fassung und den Sammeltrog aus Buntsanstein gemeißelt hatte. Er war Steinhauermeister.
Diese Kenntnis hat mich natürlich noch mehr mit diesem Ort verbunden und ich bin dort noch heute immer wieder meinem geliebten Großvater nahe.
Danke nochmal und liebe Grüße!
Galapapa