02.04.2011, 14:14
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#1
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Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 15.03.2011
Ort: Stuttgart
Beiträge: 1.836
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Früher, da nannte man es Inferno. Wir ...
Früher, da nannte man es Inferno. Wir ...
Es weht ein scharfer Wind, die Luft ist frostig kalt.
So viele Schilder weisen auf den Weg.
Ich geh voran, verfolge Spuren im Asphalt,
und hinter mir zerbricht der letzte Steg.
Eile immer weiter, atonale Töne füllen meine Ohren
mit Musik der Zukunft, dissonante Harmonien ohne Noten.
Hupen, Lachen, Weinen, Schreien; hier der Tod, dort wird ein Mensch geboren.
Straßen voller Illusionen; Seelen, Träume, billig feilgeboten.
Ein Drängeln, Hetzen, schieben, jeder fühlt die gleiche Daseinspein.
Wo bin ich hier, wohin soll ich mich wenden? Viele Wege, und
dabei kein Ziel in Sicht. Ich starre auf die Schilder. Winzig klein
die Schrift, kann sie nicht lesen. Gehen, rennen: Jeder Kreis ist rund.
Heiße Dämpfe steigen hoch, sie brennen in den Augen. Sonne spiegelt
sich im Fensterglas. Giganten glotzen wie einst Argos. Tausend blinde
Scheiben sehen Nichts und Alles. Türen sind versperrt, verriegelt.
Sehe meine leeren Hände. Frage mich, wie ich die Schlüssel finde.
Jetzt ruht der Wind, der Tag erwacht, ist drückend heiß.
Der Schilderwald. Er hat mich nur verwirrt.
Ich frage jemand nach dem Ziel, das niemand weiß.
Gestalten leben, sterben. Selbst verirrt.
... betraten diesen Ort.
Was wollten wir bewahren?
Die Hoffnung, sie ist fort.
Wann ließen wir sie fahren?
Geändert von Stimme der Zeit (24.05.2011 um 18:22 Uhr)
Grund: Ich habe endlich, nach all der Zeit, einen Ersatz für den verflixten "Beton" gefunden.
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