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Denkerklause Philosophisches und Nachdenkliches

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Alt 28.03.2017, 16:49   #1
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
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hallo dana,
den guten rat hab ich ja vor allem mir selber geben wollen.
fazit: jetzt hab ich zwar eine durchs gedicht gewonnene erkenntnis,
- aber noch immer keinen patz im kasten!

wenn das entrümpeln doch bloß nicht so schwer wär!
bei jedem einzelnen trumm denk ich mir: man könnts ja vielleicht noch mal brauchen....

hi erich, ok,
ich werd gleich das gedicht "entrümpeln" ( geht schneller als beim kasten.)


hallo kokochanel,

du hast nicht unrecht, mit dem, was du sagst - vergangenes prägt uns.
die frage ist nur: wie lange soll/muss/ darf es das tun?

darf man nicht auch mal sagen: jetzt ist schluss mit gestern?

in dem fall gings um gar nichts besonders philosophisches, mir wurde nur plötzlich klar, warum ich mich von manchen alten fetzen ( in die ich lang schon nicht mehr hineinpasse) einfach nicht trennen kann/will:
unbewusst hab ich sie mir zum fetisch gemacht, als könnte ich durch sie die verbindung erhalten zu einer zeit, der ich schon längst "entwachsen" bin.

du hat also recht: man kann die vergangenheit nicht loslassen.
festhalten kann man sie aber schon gar nicht!
fetische ( welche auch immer) sind illusion.
und das wollte ich zum ausdruck bringen - anhand meines (unsinnig überquellenden) kleiderkastens.



hallo fee,

ich sehe, wir verstehen uns !
es ist wirklich manchmal nötig, das alte bild von sich selbst gehen zu lassen -zugunsten eines der zeit und ihren unerbittlichen tatsachen angemessenerem!

also: stöckelschuhe weg - bequemlatschen her.
kleidergröße dem realumfang angleichen.
lebensalter hinzurechnen ( huch, zu jugendlich, also weg).
einsehen, dass dieses und jenes lebensgefühl vorbei ist und durch zwangsneurotischen rückbehalt des alten fetzens auch nicht mehr wiederkehrt!
seufz.
wie meine mutter immer so trefflich sagte:
und so kommt man langsam ins ältere fach!

nur mut, meine damen!
altwerden ist nichts für feiglinge, sagte die opernballdame lotte tobisch....

lg, larin
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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Alt 28.03.2017, 19:41   #2
Kokochanel
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ich habe das schon so verstanden, liebe Larin und ich finde die Metapher des Kleiderschrankes auch gut, weil wir uns ja oftmals in unseren Lebensabschnitten durch Kleidung definieren.
In der Jugend betont provokant und lässig oder bieder und angepasst ( nach Elternwunsch),
im mittleren Alter karrierepassend oder mütterlich bequem
im älteren Alter entweder betont jugendlich ( die, die nicht loslassen können ), klassisch elegant .
Insofern ist das Bild gut, wie man sich kleidet, so gibt man sich, so stellt man sich da, so will man wahr genommen werden..
Ich denke aber, du hast verstanden, worum es mir ging.
Deine Art zu schreiben, ist sehr ansprechend und gekonnt. Insofern hätte ich mir hier einfach mehr gewünscht. Vielleicht wolltest du es aber, wie ich deiner Antwort entnehme, auch nur anticken.
LG von Koko
.
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Alt 29.03.2017, 11:32   #3
juli
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Beiträge: n/a
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Liebe larin

Dein Kleiderschrank sagt mir zu. Sehr gekonnt und lyrisch verwortet. Dabei schaue ich in meinen und sehe, das ich ausmisten müsste. Wie das manchmal so im Leben ist - Altes raus Neues rein - Das tippt sich leichter als es ist. Je älter ich werde, desto mehr hänge ich an alten Sachen. Innerlich sehe ich den Kleiderschrank meiner Mutter, früher habe ich mich gefragt: Warum ist der so voll? Heute ist es bei mir nicht anders.

Besonders gefällt mir die letzten zwei Zeilen sie sind sehr positiv und froh.

Sehr gerne gelesen und

Liebe Grüße sy
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Alt 30.03.2017, 17:46   #4
a.c.larin
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 14.03.2009
Ort: wien
Beiträge: 4.893
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hi syranie
Zitat:
Je älter ich werde, desto mehr hänge ich an alten Sachen
genau so ist es. irgndwie fällt es mir auch von jahr zu jahr schwerer, entscheidungen zu treffen.
eine komische sache ist das.

unlängst fiel mir auf , dass der küchentisch mehr und mehr im begriff ist, "zuzuwachsen": zeitungen, medikamente, irgendwelches zeug, von dem ich nicht weiß, wo ichs hintun soll oder wo ich sorge habe, es nicht mehr zu finden, wenn ichs verräume....

wozu man sich an all das zeug so klammert?
in wien sagt man: das letzte hemd hat keine taschen!
wir könnten wirklich sorgloser sein!


hi kokochanel,
mein kleiderschrank ist ganz und gar keine methapher ( zu viel der ehre!),
er ist real.
ich wollte auch nichts "anticken" - ich habe die worte so in mir gehört und einfach niedergeschrieben. für mich sind sie meine authentische empfindung.
(und auch eine methode der selbst-belehrung)

menschen empfinden aber unterschiedlich.
was hättest du dir denn gewünscht zu diesem thema?

lg, larin
__________________
Cogito dichto sum - ich dichte, also bin ich!
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