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#1 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi "Kogo" (zumindest hast du dich so unterschrieben ...
![]() Nein, ich nehme keine Kritik übel, es sei denn es wäre ersichtlich, dass sie nur geschrieben würde, um herabzusetzen oder zu verletzen. Beides ist hier nicht der Fall! ![]() Auch kann nicht jedes Gedicht immer jedem gleichermaßen gefallen. Die Stimmen, die sein Tun erregt - das können innere Stimmen sein, die ihn weitertreiben wollen, zB ein soziales Gewissen, die Angst davor, dass andere schlecht von einem denken usw... Ein zu "gut erzogener" Mensch mit schwachem oder durch Indoktrination oder Angst minimiertem Selbstwertgrfühl will gesellschaftlich "perfekt funktionieren". Übersteigerte Arbeitsethik ist ein typisches Symptom - Flucht in Ablenkung, um sich selbst weiter vergessen zu können. Es können aber auch äußere Stimmen sein, die ihn treiben, um ihn weite ausnutzen zu können - Familienmitglieder, denen man sich verpflichtet fühlt, ein Chef mit Ellbogen usw... Wer sich als übersozial hilfsbereit erweist, wird gern ausgenutzt und für anderer Ziele eingespannt! Bei deiner Deutung könnten sogar beide Faktoren zusammentreffen: Innere und äußere Stimmen mahnen ihn, sich um jemanden zu kümmern. Wenn der Pflegling das verdient hat, mag es gut gehen, aber in einer Situation von berechnender Ausnutzung und Manipulation von außen und minderwertigkeitskomplexgesteuerter Selbstverleugnung von innen mag es durchaus irgendwann eskalieren. Mit der Zeit werden die Gesichter derer, denen er sich verpflichtet fühlt wie auch die eigenen übersteigerten ethischen Werte zu Fratzen in Alpträumen, die den Getriebenen plagen und jagen, ein letzter innerer Hilfeschrei der überforderten Seele. Das Bienenstichbild sollte als solches ein Vergleich sein ("wie"). Ob es nun der - metaphorische - Stich selbst ist oder die Furcht davor, ist irrelevant. Bedeutsam ist die Konsequenz. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#2 |
Gast
Beiträge: n/a
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Wie leben in einer Gesellschaft in der sich immer mehr Menschen dem schnellen Puls des Arbeitslebens folgen. Oder sie meinten die familienwelt aus den Angeln hebeln zu müssen.
![]() Ich will nicht Klugschnacken ich kenne auch solche Anwandlungen von mir ![]() ![]() Für Viele wird es zur Selbstverständlichkeit Allzeit bereit zu sein. Hier beschreibst einen Getriebenen. Die Worte klingen und der Sinn ist sofort klar, besonders gut finde ich das hoffnungsvolle Ende! ![]() Es ist immer gut, mal zwischendurch Innezuhalten um den Klang der Natur zu folgen. ![]() Auch hier ein wunderschönes Gedicht, ganz auf meiner Welle. ![]() Liebe Grüße sy ![]() ![]() ![]() |
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#3 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi Sy!
Vielen Dank für deine Gedanken und die lieben Worte des Lobes! ![]() ![]() Zum Glück war ich nie auf solche Art getrieben - es wäre mir nie eingefallen, Selbstbestätigung aus sozialer oder finanzieller Anerkennung zu ziehen: zu früh hatte ich gelernt, wie subjektiv oberflächlich und grausam ungerecht das Urteil der Menschen ist - ein gemobbtes Kind, auch wenn es selbst eine Teilschuld trägt, lernt derlei rasch und gründlich! LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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#4 |
Gast
Beiträge: n/a
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Hallo eky
Das Gedicht empfinde ich sehr rund, von einer sehr versierten Hand geschrieben. Nun versuche ich mich der Kritik! Das Einzige, was mir nicht gefällt ist trieben ihn, sich weiter zu beeilen, wuchsen ihm zu unerhörten Mienen, die aus jedem schüchternen Verweilen ihn verscheuchten wie ein Stich von Bienen. Mir fällt leider kein adäquater Lösungsvorschlag ein, allein aus dem Grund, weil Du darüberhinaus viel versierter bist als ich. Ich würde das für anmaßend halten. Aber: vielleicht irgendwas mit "entgleisen" und "Schienen". oder: "ihn verscheuchten wie viele Stiche von Bienen" "viele" würde das Gefühl der Getriebenheit noch steigern. Vielleichts bringt es was oder hilft Dir. vlg EV |
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#5 |
TENEBRAE
Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Hi EV!
Das Gedicht hat fünfhebige Zeilen mit betontem Auftakt und weiblicher Kadenz. Schau mal, die Zeilen takten so: ihn verscheuchten wie ein Stich von Bienen. Auf jede Hebung (fett) folgt eine Senkung im Gleichtakt. Dein Vorschlag: ihn verscheuchten wie viele Stiche von Bienen. Zum einen wären das sechs Heber statt der fünf, welche alle anderen Zeilen haben. Ein rhythmischer Bruch. Zum anderen müssten, um im Takt zu bleiben, die Worte "viele" und "Stiche" auf der 2. Silbe betont werden (Unterstreichung), was völlig unnatürlich wäre, da beide Worte immer erstsilbig betont sind. Mit richtiger Betonung der einzelnen Worte läse sich die Zeile aber so: ihn verscheuchten wie viele Stiche von Bienen. Wir hätten also einen Hebungsprall (1. Unterstreichung) und einen Senkungsprall (2. Unterstreichung), beides inakzeptable Rhythmusbrüche. Dein Vorschlag passt also nicht ins Rhythmusschema der Zeile. Interessanterweise bist du nicht der einzige, der etwas gegen diese Formulierung zu haben scheint, wiewohl sie mir sicher nicht hervorragend, aber auch nicht völlig ungelungen zu sein scheint. Schließlich ist ein möglicher Bienenstich nichts, was einen im Verweilen ruhen ließe, oder? Nun, ich habe selbst aufgrund der Pepliken über Alternativen nachgedacht, aber ich müsste wohl die ganze Strophe umschreiben, und das ist es mir im Moment nicht wert, nicht zuletzt deshalb, weil mir die betreffende Zeile selbst nicht missfällt. Jedenfalls danke für deine Gedanken und die positive Resonanz! ![]() LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
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