11.04.2017, 23:59 | #1 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 21.03.2017
Ort: Ostsachsen
Beiträge: 302
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Das tote Zimmer
Immer rieselt Angst
durch dunkle Pfade dieser Zimmerdecke, schaut mich Grauen durch die Wände an, zwei Zitrusgranien, behaupten dort sich wohl, ein bisschen Leben drin, in diesem toten Zimmer. Das gesprochne Wort verhallt meist ungehört, prallt zurück von seinen Wänden, ist kein Echo und auch Antwort, … Fehlanzeige, nur manchmal, manchmal wird das tote Zimmer ganz lebendig … die Sonne scheint dann und der Mond geht auf … der Sommer wird zum Winter und der helle Schein gefriert, die Träume schmolzen längst dahin, ein Leben in dem toten Zimmer, ich mag es wohl. |
19.04.2017, 10:24 | #2 |
Gast
Beiträge: n/a
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habe es ein paar mal gelesen,liebe Mall.
Eine morbide Stimmung und ein Prot, der sich darin wohlfühlt. Manchmal befällt uns Dichter so eine Stimmung und dann schreiben wir die tiefsten Gedichte. Bestimmend wirkt hier jedoch die Angst, die lähmen und "töten" kann im Sinne von bewegungsunfähig machen. Angst, die eigentlich ein instinktmässiges Warnsignal sein sollte, wird übermächtig. Bedrückend. Irgendwann aber findet der Prot heraus aus der Angst, dann wird das "tote" Zimmer ihm Rückzugsort. So lese ich es. LG von Koko |
19.04.2017, 23:55 | #3 |
Erfahrener Eiland-Dichter
Registriert seit: 21.03.2017
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Beiträge: 302
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Ja liebe Koko, wenn die Angst übermächtig wird
in bestimmten schwierigen Lebenssituationen wo die Irrationalität die Oberhand hat ... und das sollte das Gedicht manifestieren, das scheinbar unerklärbare solcher Lebenszustände und so sind auch die letzten beiden Zeilen zu verstehen, ein Wandeln zwischen Irrationalität und Pragmatismus. Ich danke Dir fürs lesen und die Auseinandersetzung damit, Du gibst immer gute Anregungen wie man die eigenen Gedichte auch hinterfragen kann, das ist interessant und lässt mich über manches neu und anders nachdenken. Beste Grüße mallarme |
20.04.2017, 09:37 | #4 |
Gast
Beiträge: n/a
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ich freue mich, liebe Mal, wenn das so ist. Mich reizen solche Werke, die auch in Prosa etwas zu sagen haben. Lese sie gerne, muss aber Ruhe dafür haben.
Das Leben ist halt nicht nur Blümchen und Sönnchen. Andere Themen haben in der Lyrik durchaus ihren Platz, finde ich. LG von Koko |
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