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Auf der Suche nach Spiritualität Religion und Mythen

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Alt 26.03.2018, 19:11   #1
Chavali
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Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
Standard Elegie

Die Brücke führt zum Garten Eden,
wo ich mit dir einst glücklich war.
Der Pfeil des Lebens zeigt nach Süden,
im warmen Wind zerzaust mein Haar.

Uns nährt ein klarer Wasserquell
und durstig schöpfen wir daraus.
Klaviermusik, so leis und hell
geleitet unsren Weg nach Haus.

Und ewig sollte Eden währen,
doch finster ist es heute Nacht.
Es kommen wütende Megären,
vertreiben uns mit ihrer Macht.

Zerstört liegt Garten Eden brach,
bedeckt von unbestelltem Feld.
Und niemand fragt, was kommt danach.
O böse, ungerechte Welt!



__________________
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© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*

Geändert von Chavali (28.03.2018 um 11:33 Uhr) Grund: Z3 S3
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Alt 26.03.2018, 22:47   #2
Felix
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Ort: Hilden, NRW
Beiträge: 531
Standard Elegie

Guten Abend Chavali,
zweieinhalb Strophen erinnern ja eher an eine Idylle, aber dann kommt ja der elegische Ton. Die Idylle ist perdu und - ja, oft geht es auf der Welt ungerecht zu. Der unreine Reim in der ersten Strophe - Peanuts. Alles läuft locker über die Lippen. Auffällig für mich ist, dass fast alle Verse männlich enden. Uns "nährt" ein klarer Wasserquell - wenn es nicht zu alterstümlich klingt, würde ich vielleicht "uns letzt ..." verwenden. Ein "Bruch" ist für mich der Schwenk vom Garten Eden, in dem auf einmal griechische Megären auftreten.
Auf Anhieb fallen mir keine bösen weiblichen Dämonen ein, die sich dann auch noch auf "währen" reimen.
Aber: Der Sinngehalt des Gedichts kommt rüber und ich möchte dem LI tröstend sagen: Wo viel Schatten ist, muss auch irgendwo eine Menge Licht sein.
Liebe Grüße,
Felix
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Alt 26.03.2018, 22:58   #3
mallarme
Erfahrener Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 21.03.2017
Ort: Ostsachsen
Beiträge: 302
Standard

Liebe Chavali,
gefällt mir sehr. Ist wieder
ein guter Beweis dafür, weder das Gute
noch das Schöne währet ewiglich, leider.
Grüße
mall
mallarme ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.03.2018, 10:51   #4
Chavali
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Beiträge: 13.004
Standard

Hallo Felix,

ich sehe eher nur die ersten beiden Strophen als (Situations-)Einführung.
Der klagende Ausruf ab Strophe 3 ist ja schon das Klagelied
Ok, dieser Einwurf ist eh marginal.
Zitat:
würde ich vielleicht "uns letzt ..." verwenden.
Du meintest sicher netzt?
Das würde ich nicht so gern verwenden, denn nährt bedeutet ja auch, dass man von Luft und Liebe
leben kann im Paradies - mythisch gesehen.
Zitat:
Ein "Bruch" ist für mich der Schwenk vom Garten Eden, in dem auf einmal griechische Megären auftreten.
Im Nachhinein würde ich gern griechische durch ein anderes Wort ersetzen,
habe aber im Moment keine Idee....

Danke für deinen Kommi!


Hallo mall,

auch dir ein herzliches *dankeschön* fürs Gefallen und dein Feedback

Euch einen guten Tag!
Chavali


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Alt 27.03.2018, 20:22   #5
Felix
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Hallo Chavali,
nein, ich habe mich nicht verschrieben, ich meinte "letzen" (veraltet, wie ich schon andeutete, steht letzen für laben, erquicken.
Beispiel, aus "Adler und Taube" (Goethe):
"!...
Pflückst aus dem Überfluß
Des Waldgebüsches dir
Gelegne Speise, letzest
Den leichten Durst am Silberquell
O Freund, das wahre Glück
Ist die Genügsamkeit,
..."
Das "griechische" kriegst Du nicht weg, denn mir sind keine anderen Mythen bekannt, in denen Megären auftauchen.
Wenn Du bei "Garten Eden" bleiben willst, dann musst Du Dir halt sumerische oder hebräische böse Weiber suchen.
"Von Luft und Liebe" leben, ja das kenne ich und die Beine wurden immer dünner.
Diese euphorische Übertreibung ist aber was anderes, als sich an Quellwasser satt zu trinken.
Wieso habe ich das Gefühl, dass Du auf zarteste Anmerkungen wie eine Mimose reagierst?
Liebe Grüße,
Felix
Felix ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.03.2018, 21:02   #6
Chavali
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Beiträge: 13.004
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Hallo Felix,
Zitat:
ich meinte "letzen" (veraltet, wie ich schon andeutete, steht letzen für laben, erquicken.
[...]
ach, das kannte ich gar nicht.
Ich denke aber, das passt hier nicht, weil es eben auch nicht so bekannt ist und zu Missverständnissen führen könnte.
Danke für das Beispiel - wieder was gelernt
Zitat:
Diese euphorische Übertreibung ist aber was anderes, als sich an Quellwasser satt zu trinken.
Wie meinen? Das war doch nur ein Beispiel!
Zitat:
Wieso habe ich das Gefühl, dass Du auf zarteste Anmerkungen wie eine Mimose reagierst?
Das weiß ich nicht, vielleicht, weil du darauf wartest?
Ich kann jedenfalls nicht erkennen, an welcher Stelle meiner vorhergehenden Antwort etwas *Mimosiges* vorgekommen ist.

Also Dank für deine nochmalige Beschäftigung mit dem Text

LG Chavali


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Zitat:
...
Es kommen wütende Megären
...
Ersatz in S3 Z3



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Geändert von Chavali (28.03.2018 um 11:36 Uhr) Grund: edit
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