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Liebesträume Liebe und Romantik

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Alt 14.08.2019, 20:40   #1
Jonny
Eiland-Dichter
 
Registriert seit: 12.08.2019
Beiträge: 37
Standard Farblose Tage

Es weint der Himmel über unsrem lebensfrohen Haus,
der Tag träumt farblos, wie ein längst verwelkter Blumenstrauß.
Stumm fällt der Regen in ein leergeträumtes Paradies,
Nächte sind einsam, kalt und dunkel - so wie ein Verlies.

Noch immer steckt dein kleines Bild in meinem Portemonnaie,
ich hab mich so daran gewöhnt, dass ich dich täglich seh.
Noch immer lebt dein Lachen, lebt dein weicher Blick in mir -
und durch mein Fenster tropft jetzt Mondlicht aufs Papier.

Das Wasser findet seinen langen Weg zum Meer,
der stille Mensch, er schaut stets seinen Wünschen hinterher.
So wie der Weg des Flusses irgendwann zum Meere führt,
hat deine warme Hand für alle Zeit mein Herz berührt...
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Alt 15.08.2019, 00:29   #2
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Registriert seit: 18.02.2009
Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
Standard

Zitat:
Zitat von Jonny Beitrag anzeigen
Es weint der Himmel über unsrem lebensfrohen Haus,
der Tag träumt farblos, wie ein längst verwelkter Blumenstrauß.
Stumm fällt der Regen in ein leergeträumtes Paradies,
Nächte sind einsam, kalt und dunkel - so wie ein Verlies.

Noch immer steckt dein kleines Bild in meinem Portemonnaie,
ich hab mich so daran gewöhnt, dass ich dich täglich seh.
Noch immer lebt dein Lachen, lebt dein weicher Blick in mir -
und durch mein Fenster tropft jetzt Mondlicht aufs Papier.

Das Wasser findet seinen langen Weg zum Meer,
der stille Mensch, er schaut stets seinen Wünschen hinterher.
So wie der Weg des Flusses irgendwann zum Meere führt,
hat deine warme Hand für alle Zeit mein Herz berührt...

Hi Jonny!

Schönes Einstiegswerk, deine Sprachhabung gefällt mir!

Die betonten Auftakte in S1Z3 und 4 fallen auf - sonst haben nämlich sämtliche Zeilen einen unbetonten Auftakt.
Könnte man vielleicht so beheben:

Der Regen fällt erstummt in leergeträumte Paradiese,
die Nächte, sie sind einsam, kalt und dunkel wie Verliese.

Sollten dich die weiblichen Kadenzen dieser Version stören:

Der Regen sickert durch ein leergeträumtes Paradies,
die Nächte, sie sind kalt und einsam, ganz wie im Verlies.


Was ebenfalls auffällt: 2 Zeilen deses 7-Hebers haben nur 6 Heber: S2Z4 und S3Z1

Mögliche Lösung:

und durch mein Fenster tropft jetzt bleiches Mondlicht aufs Papier.

Das rege Wasser findet seinen langen Weg zum Meer,


Entscheide selbst, ob und was du verwenden willst. Vielleicht findest du eine eigene Variante? Der Text verdient diese kleinen Korrekturen wirklich - gönne sie ihm!


Sehr gern gelesen und "beklugfummelt"!

LG, eKy
__________________
Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 15.08.2019, 12:11   #3
Chavali
ADäquat
 
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Beiträge: 13.004
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Hallo Jonny,

der Inhalt und die Aussage deines Texzes gefallen mir, die langen Zeilen indes nicht so.
Du kannst sie ganz einfach kürzen, indem du die (für mich) überflüssigen Füllwörter weglässt,
die zum Verständnis nicht notwendig sind und das Gedicht unnötig in die Lange ziehen
und so dadurch wenig poetisch wirkt.

Hier meine Varianten

I.
Es weint der Himmel über unsrem lebensfrohen Haus,
der Tag träumt farblos gleich einem welken Blumenstrauß.
Stumm fällt der Regen in ein leergeträumtes Paradies,
einsam die Nächte wie ein dunkles, kaltes Steinverlies.

Noch immer steckt dein Bild in meinem Portemonnaie,
ich hab mich so daran gewöhnt, dass ich dich täglich seh.
Noch immer lebt dein Lachen, lebt dein Blick in mir -
und durch mein Fenster tropft das Mondlicht aufs Papier.

Das Wasser findet seinen langen Weg zum Meer,
der stille Mensch schaut seinen Wünschen hinterher.
So wie der Weg des Flusses hin zum Meere führt,
hat deine warme Hand mein Herz berührt...


...und hier noch kürzer:

II.
Es weint der Himmel über unsrem Haus,
der Tag träumt farblos gleich einem welken Strauß.
Stumm fällt der Regen in ein leeres Paradies,
Nächte sind so leer und einsam wie ein Verlies.

Noch immer steckt dein Bild im Portemonnaie,
ich hab mich so daran gewöhnt, dass ich dich seh.
Noch immer leben Lachen und dein Blick in mir -
und durch mein Fenster tropft das Mondlicht aufs Papier.

Das Wasser findet seinen Weg zum Meer,
der Mensch schaut seinen Wünschen hinterher.
So wie der Weg des Flusses hin zum Meere führt,
hat deine Hand mein Herz berührt...

Ja, das sind so Spielereien von meiner Seite.
Manchmal macht es eine Menge aus, die Zeilen einfach zu kürzen oder umzustellen.

LG Chavali
__________________
.
© auf alle meine Texte
Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz

*
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Alt 15.08.2019, 13:10   #4
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Jonny!

Chavalie's Idee ist gut, allerdings sollte die kürzere Version metrisch gleichmäßig sein, denn je kürzer die Zeilen, desto stärker fällt ein Ungleichgewicht auf.

Ich persönlich habe kein Problem mit deinem 7-Heber, habe jüngst sogar einen 9-Heber geschrieben, aber viele Leser mit etwas weniger "Taktgefühl" tun sich schwer, über so lange Zeilen den Rhythmus zu halten.

Hier eine mögliche 5-hebige Version:

Die Himmel weinen über unserm Haus,
der Tag träumt farblos, ein verwelkter Strauß.
Es regnet leergeträumt im Paradies,
Nächte sind so kalt wie im Verlies.

Dein Bild, es wohnt in meinem Portemonnaie,
ich bin so dran gewöhnt, dass ich dich seh.
Dein Lachen und dein weicher Blick in mir -
und Mondlicht tropft durchs Fenster aufs Papier.

Das Wasser findet seinen Weg zum Meer,
der Mensch sehnt seinen Wünschen hinterher.
So wie ins Meer der Weg des Flusses führt,
hat deine Hand mein wundes Herz berührt.


Aber wie gesagt, ich selbst mag die blumige, adjektivreiche Sprache, so lang sie nicht allzu überladen und pathetisch rüberkommt - was hier beileibe nicht der Fall ist!

LG, eKy
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Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 16.08.2019, 22:02   #5
Jonny
Eiland-Dichter
 
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Hallo Erich!

Ganz vielen Dank für deine Tipps, ich habe deine Vorschläge eingebaut.
So müsste es gehen, ich stelle alles noch einmal darunter ein.
Ich danke dir!

Liebe Grüße
Jonny

Hallo Chavali!

Eigentlich mag ich längere Zeilen, damit kann man mehr ausdrücken, mehr Kraft in die Verse bringen.
So wie dein "kleines Bild" in meinem Portemonnaie.
Diese Verniedlichungsform hat für mich etwas berührendes.
Oder: ...und durch mein Fenster tropft jetzt "blasses Mondlicht" aufs Papier.
Gibt für mich ein schöneres Bild als:
...und durch mein Fenster tropft "das Mondlicht" aufs Papier.
Aber es stimmt, in zu langen Zeilen geht manchmal mehr verloren, als gewonnen werden möchte.
Ich danke dir herzlich für deine guten Vorschläge!

Liebe Grüße
Jonny
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Alt 16.08.2019, 22:15   #6
Jonny
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Farblose Tage (Überarbeitet)

Es weint der Himmel über unsrem lebensfrohen Haus,
der Tag träumt farblos, wie ein längst verwelkter Blumenstrauß.
Der Regen sickert durch ein leergeträumtes Paradies,
die Nächte, sie sind kalt, sind einsam, ganz wie ein Verlies.

Noch immer steckt dein kleines Bild in meinem Portemonnaie,
ich hab mich so daran gewöhnt, dass ich dich täglich seh.
Noch immer lebt dein Lachen, lebt dein weicher Blick in mir -
und durch mein Fenster tropft jetzt blasses Mondlicht aufs Papier.

Das rege Wasser findet seinen langen Weg zum Meer,
der stille Mensch, er schaut stets seinen Wünschen hinterher.
So wie der Weg des Flusses irgendwann zum Meere führt,
hat deine warme Hand für alle Zeit mein Herz berührt...
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Alt 17.08.2019, 19:11   #7
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi Jonny!

Es ist hier im Forum Usus, veränderte Varianten oben unterhalb des ursprünglichen Themas einzufügen, mit entsprechender Überschrift, zB: "Variante nach Tipps von eKy" (wenn du den Urheber der Änderungen nennen möchtest, was nicht sein muss) oder "2. oder alternative Version" oder "Geänderte Fassung".

Da kann der Leser dann gleich direkt vergleichen. Natürlich steht es dir frei, den geänderten Text nur im Kommentarverlauf zu präsentieren, aber dann werden viele der künftigen Leser, die sich für die Kommis nicht die Zeit nehmen, immer nur die obige Urversion zu sehen bekommen.

Du kannst natürlich auch die obigen Texte selbst ändern. Die meisten Änderungen erschießen sich dem Leser ohnehin dann durch das Studieren der Kommis. Deshalb zitiere ich in meinen Kommis auch Gedichte, zu denen ich Vorschläge mache, damit jeder Leser eine ursprüngliche Version hat, solltest du dich für diese letztere Variante entscheiden.

LG, eKy
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Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

Geändert von Erich Kykal (17.08.2019 um 21:38 Uhr)
Erich Kykal ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.08.2019, 19:35   #8
Jonny
Eiland-Dichter
 
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Hallo Erich!

Das macht Sinn - ich werde beim nächsten Mal die geänderte Fassung gleich unterhalb des Themas setzen.
Hab einen schönen Abend!

Jonny
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