Gedichte-Eiland

Erich Kykal · 10.05.2013, 20:09

Als würden Giebel sich an Händen fassen
bedrängen die Fassaden sich zuhauf,
und in der Dächer buckligem Verlauf
erscheint der Ort beladen wie verlassen.

Da steigen aus dem Steingebälk der Gassen
die alten Geister wie Gebirge auf,
sogleich verweht vom raschen Zeitenlauf
mit den Erinnerungen, die verblassen.

Und weiter draußen krusten graue Waben
wie Krätze sich an Hügel und Geländ:
Moderner Zeiten ungeliebte Gaben!

Entweißte Wolken ziehn am Firmament.
Den schweren Himmel wollte keiner haben,
der noch ein Lächeln unter Freunden kennt.

***Chavali*** · 13.05.2013, 17:46

Hi Erich,

ja, so eine tagelang verregnete und graue nasse Stadt kann einem schon eine
depressive Gemütslage bescheren.

Du hast diese Stimmung gekonnt eingefangen.

Besonders gelungen scheint mir Strophe 2.

Sehr gern gelesen!
Lieben Gruß,
Chavali

Erich Kykal · 13.05.2013, 18:40

Hi, Chavi!

Zum Glück wohne ich seit 11 Jahren nicht mehr in der Stadt, aber ich fahre jeden Tag zur Arbeit dorthin...

Vielen Dank für dein Lob!

LG, eKy

10.05.2013, 20:09	#1
Erich Kykal TENEBRAE Registriert seit: 18.02.2009 Ort: Österreich Beiträge: 8.570	Ein Blick über die verregnete Stadt Als würden Giebel sich an Händen fassen bedrängen die Fassaden sich zuhauf, und in der Dächer buckligem Verlauf erscheint der Ort beladen wie verlassen. Da steigen aus dem Steingebälk der Gassen die alten Geister wie Gebirge auf, sogleich verweht vom raschen Zeitenlauf mit den Erinnerungen, die verblassen. Und weiter draußen krusten graue Waben wie Krätze sich an Hügel und Geländ: Moderner Zeiten ungeliebte Gaben! Entweißte Wolken ziehn am Firmament. Den schweren Himmel wollte keiner haben, der noch ein Lächeln unter Freunden kennt. __________________ Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. Geändert von Erich Kykal (07.06.2014 um 00:06 Uhr)

13.05.2013, 17:46	#2
*Chavali* ADäquat Registriert seit: 07.02.2009 Ort: Mitteldeutschland Beiträge: 13.004	Hi Erich, ja, so eine tagelang verregnete und graue nasse Stadt kann einem schon eine depressive Gemütslage bescheren. Du hast diese Stimmung gekonnt eingefangen. Besonders gelungen scheint mir Strophe 2. Sehr gern gelesen! Lieben Gruß, Chavali __________________ . Meine Gedichte *--- Meine Blumen-Mini-Sammlung ---* Trauergedichte © auf alle meine Texte *Die Zeit heilt keine Wunden, man gewöhnt sich nur an den Schmerz* *

13.05.2013, 18:40	#3
Erich Kykal TENEBRAE Registriert seit: 18.02.2009 Ort: Österreich Beiträge: 8.570	Hi, Chavi! Zum Glück wohne ich seit 11 Jahren nicht mehr in der Stadt, aber ich fahre jeden Tag zur Arbeit dorthin... Vielen Dank für dein Lob! LG, eKy __________________ Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.

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