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Alt 13.04.2014, 19:24   #1
ginTon
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Hi Faldi,,

Wie ich schon einmal sagte, finde ich deine Texte vom inhaltlichen sehr interessant und komme natürlich nicht um das Gefühl herum, dass du diese nur schreibst um darüber zu diskutieren, was natürlich ein politisches Gedicht auch bewirken sollte. Ob die Form dafür geiegnet ist, darüber ließe sich streiten, da ich dies ja fast noch als eine Beschönigung der Tat empfinde.

Ich rede nicht gerne über Dinge, wo ich nicht hundertprozent weiß, was nun die Wahrheit ist. Die Anerkennung des Gerichturteiles sehe ich aber schon als eigene Schuldeingestehung an. In meinen Augen hat sie sich somit zweifach schuldig gemacht...

Erstens, sie hat das Urheberrechtsgesetz § 106 verletzt, wobei das Vergehen an sich vermutlich verjährt ist. Des Weiteren denke ich, dass sie in der Zeit, in der sie den Titel inne hatte, gewisse Vorteile genießen durfte, wenn nicht sogar ihre Laufbahn eben auf diesen Titel stützt. Somit kommen meiner Meinung noch die Strafbestände der Vorteilsgewährung: § 333 und die des Betruges § 263 erschwerend hinzu, wenn nicht sogar der Betrug als Haupttat angesehen werden müsste. Es braucht jedoch natürlich einen Ankläger und natürlich muss dann der Bestand der Vorteilsnahme und des Betruges auch nachgewiesen werden können, was schwerlich nachweisbar ist. Wenn, dann sind ein paar Jährchen Gefängnis aber angemessen.

In meinen Augen gleichen sich der Fall Schavan und Gutenberg. Es kann nicht sein, dass eine Karriere, die betrügerisch aufgebaut wurde weiterhin gefördert wird, außer natürlich, wenn die Person durch Resozialisierung aus ihren Fehlern lernte. Da die Personen nicht einmal bestraft wurden kann ich mir dies schwerlich vorstellen. Aber wie gesagt, vielleicht ist der ganze Betrug schon verjährt... Aah ich habs gefunden, dürfte 5 Jahre betragen: § 78 StGB

LG gin
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Geht man davon aus, dass auch die Erwartungen bei Nutzern von KI sinken werden [...] stehen nicht nur der Arbeitsmarkt, die Erfahrungswelt und der Anspruch an literarische Texte auf dem Spiel, sondern auch alles, was die sozialen Gefüge um die Texte herum bildet…(Sinn und Form, 6/2023)

Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi)


nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)

Geändert von ginTon (13.04.2014 um 19:55 Uhr)
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Alt 14.04.2014, 19:50   #2
Falderwald
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Servus Erich,

ja, so ein paar kleine, gehässige Seitenhiebe machen dem selbsterkennenden Poeten einen Mordsspaß, im wahrsten Sinne des Wortes...

Zu deiner Anmerkung zur aktuellen Reihe habe ich in meiner vorigen Antwort schon Stellung genommen.
Ich kopiere es gleich noch mal in meine Antwort an Chavali.

Danke für deine Antwort. Freut mich, wenn ich dir ein gehässiges Grinsen entlocken konnte...


Hi Chavi,

ich kopiere hier einfach mal meine Antwort bezüglich der Reihe an Erich aus einem anderen Faden hin, dann muss ich das nicht alles noch einmal schreiben.

Zitat:
Zitat von Falderwald
Ich hatte mir das mit nur einem Faden auch schon überlegt, jedoch wieder verworfen.
Begründung: Zum ersten werden diese Texte unregelmäßig und wohl auch zu aktuellen Themen kommen, zum zweiten werden sie unterschiedlich ausfallen, zum dritten sollte jeder Text eigentlich für sich alleine sprechen können.
Mit der Ausnahme derjenigen Kapitel, die über den Dichter selbst sprechen.
So stelle ich mir das eigentlich künftig vor.

Aber um dem Problem abzuhelfen, wird hinter jedem Titel, der dieser Reihe künftig angehört, eine römische Ziffern in Klammern stehen.
Mit den alten Texten bin ich bereits so verfahren.
Vielleicht wusste sie es, vielleicht auch nicht, auf jeden Fall wusste sie nicht, dass man ihre Doktorarbeit auch überprüfen würde.

Von ihrem Ministeramt ist sie ja bereits 2013 nach Bekanntwerden der Affäre zurückgetreten.
Sie wurde trotzdem wieder mit absoluter Mehrheit in ihrem Wahlkreis in Ulm wieder in den Bundestag gewählt.

Tja, und jetzt ist sie Frau Ehrendoktor und bald deutsche Botschafterin und repräsentiert unser Land am heiligen Stuhl.
Ok, da ist sie genau richtig...
Aber irgendwie ist es trotzdem ungerecht, dass jemand, der sich unter Vorhaltung eines erschlichenen Titels Vorteile verschafft hat und aus dieser Position wieder starten darf.

Aber wahrscheinlich können solche Typen sowieso nix anderes...

Danke für deine Antwort, schön, dass dir diese kleine Abrechnung gefallen konnte...


Hallo poetix,

ich persönlich glaube ja, die Häufung dieser Eklats kommt daher, dass einige Leute einfach unzufrieden sind mit unseren Regierungseliten und eben Nachforschungen in dieser Richtung angestellt haben, die letztlich auch Resultate gezeigt haben.
Es ist ja auch eine Art Bloßstellung von größter gesellschaftlicher Dimension, die dadurch erfolgt.

Nur sollte man eben, wenn man als Betroffener im Glashaus sitzt, nicht mit solchen Steinen werfen...

Ich bedanke mich für deinen Kommi...


Hi gin,

ich verstehe, du findest prinzipiell die Form des Sonnets als zu schön, um solche Inhalte zu transportieren.
Hm, ich finde eigentlich, dass das Sonett die schärfste Dichteraxt ist, die es gibt.
Hier sollte eigentlich jeder Hieb sitzen und die enge, kurze Form verlangt geradezu nach Verdichtung, wenn man ein Thema auf dem Korn hat.
Aber das ist wieder mal reine Geschmackssache.

Ich habe die Fakten, über die ich geredet habe, ja auch im Vortext dargelegt, damit jeder weiß, worüber wir hier sprechen. Ich möchte ja auch niemandem ein falsches Zitat oder eine ungesetzliche Handlung unterschieben.
ich denke aber, du siehst das ja genau so, die Fakten sprechen für sich.

Das o. a. Interview der Süddeutschen Zeitung vom 01.03. 2011 beinhaltete noch andere Fragen.
Hier ist ein Link dazu: Süddeutsche Zeitung

Zur Urheberrechtsverletzung:

Zitat:
Zitat von SZ
Die Kanzlerin wirbt weltweit für den Schutz des geistigen Eigentums. Mehr noch: Sie hat zum Welttag des Schutzes geistigen Eigentums erklärt, der Diebstahl geistigen Eigentums sei keine Bagatelle und Raubkopien seien kein Kavaliersdelikt. Gilt das nicht mehr?
Zitat:
Zitat von Schavan
Das gilt. Raubkopien sind kein Kavaliersdelikt. Der Schutz des geistigen Eigentums ist ein hohes Gut.
Nun gut, verjährt ist verjährt, aber ich stimme dir bezüglich der weiteren Förderung der betrügerisch aufgebauten Karriere vollkommen zu.
Deshalb auch dieser Text...

Ich danke dir fürs Lesen und Kommentieren...


Vielen Dank für eure Kommentare...


Liebe Grüße

Bis bald

Falderwald
__________________


Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine)



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