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Finstere Nacht Trauer und Düsteres

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Alt 20.10.2014, 08:41   #1
Erich Kykal
TENEBRAE
 
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Hi, AZ (ich spar mir mal ein paar "A"s - betrachte sie als hingenommen)!

Danke für deine aufbauenden Worte! Sie lassen mich erahnen, dass dir derlei Zustande selbst geläufig sind.

Du hast recht, das vorgestern war keine "echte" Depression, aber hätte ich mittels lyrischer Psychohgygiene - nämlich dem obigen Gedicht - nicht gegengesteuert, ich hätte sehr wohl in diesen Zustand weiter abgleiten können. Das kenne ich aber schon an mir, und ich wehre den Anfängen, so gut es geht.
Steckt man erst mal tief im "Loch", ist fast unmöglich selber wieder rauskommen!

Nach diesem Gedicht ging es mir tatsächlich besser, und nunmehr rottet unter der Decke alltäglicher Ablenkungen nur noch die übliche latente Traurigkeit leise vor sich hin...

Die Ursachen für meine Depros kenne ich sehr wohl, will allerdings nicht öffentlich darüber sprechen - das ist allzu privat. Es sind einige Gründe, die da zusammenwirken - zum Glück nur selten alle auf einmal!

LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen.
Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen!
Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind.
Dummheit und Demut befreunden sich selten.

Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt.
Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit.
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Alt 20.10.2014, 21:41   #2
juli
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Standard Hallo eKy :)

Hallo eKy
Dein Titel ist fast nüchtern, ich vermutete nicht so ein tiefgründiges Gedicht. Doch ich kenne ja "Erich Kykal Gedichte", und würde nicht enttäuscht.

Deine Lyrik findet Worte für die Menschen, die in dieser Situation keine finden können.

Die Bilder gehen tief in die Seele und lassen den Leser dadurch, das Du Worte gefunden hast, nicht alleine. Es ist heilsam traurige Gedichte zu lesen. Die Welt läßt sich manchmal nicht schönreden. Und das ist gut so.

Die langen Zeilen und der Wechsel von männlichen und weiblichen Endungen gefallen mir. Es passt zu den Fragen.

Sehr gerne gelesen von sy
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Alt 23.10.2014, 17:41   #3
Dana
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Lieber eKy,

du weißt, dass ich mich gern in "Traurigkeiten suhle" - ich liebe sie in Gedichten.
Darum lese ich dieses mehrmals und bestaune Sprachgefühl und Inhalt.
Die Kommentare tragen nicht minder Vertrautes, Kunst, Verarbeitung und Umgang.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass eine verdichtete "Depression" durchaus an Gewicht verlieren kann. Eine gute Aussprache, bzw. ein Benennen und dabei ein Gefühl für Verstehen zu bekommen, können ebenfalls zur Erleichterung beitragen.
Eine Depression ist viel zu ernst, um sie in ein paar Sätzen zu besprechen.
Ich weiß wohl, dass jene Erleichterung nur für den Moment gilt und ungewollt leichtfertig mit vertrauten Stimmungsschwankungen verwechselt wird.

Narbenrundung stelle ich mir schwerer vor als einen direkten Eingriff.

Liebe Grüße
Dana
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Ich kann meine Träume nicht fristlos entlassen,
ich schulde ihnen noch mein Leben.
(Frederike Frei)
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Alt 23.10.2014, 17:55   #4
Erich Kykal
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Hi, Sy, Dana!

Vielen Dank für eure Rückmeldungen!

Die Narbenphrase steht hier versinnbildlichend für das Ende, den Tod. Sozusagen die letzte Abrundung des Narbenbildes durch den finalen Schnitt, den das Schicksal zufügt...

LG, eKy
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Alt 23.10.2014, 18:22   #5
Dana
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Hier wird mein "Suhlen" verdeutlicht, ich lebe unendlich weiter, wegen der geliebten Traurigkeiten.

Den Tod habe ich nicht erkannt. Er ist zwar heilsam aber auch endgültig. Das Sein ist einmalig und sollte (könnte) eine "Heilung" innerhalb seiner Zeit erfahren.

Liebe Grüße
Dana
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(Frederike Frei)
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Alt 25.10.2014, 09:06   #6
Erich Kykal
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Hi, Dana!

Das LyrIch fragt zugleich voller Angst und doch mit einem gewissen Ersehnen nach diesem Ende: Der verzweifelte Zwiespalt der Depression, dieses Schwanken zwischen Lebenswille und Todeswunsch, dieses gefühlt ewige Auf-der-Kippe-Stehen, die übelkeiterregende Schwerelosigkeit der Unfähigkeit, sich endgültig zu entscheiden...

LG, eKy
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Alt 28.10.2014, 20:21   #7
Dana
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Ich kann es nicht lassen, weil....

Mein LyrIch kann sich nicht entscheiden, weil der Zwiespalt in Depression zuweilen ein Doppelleben führt. Der Depressive hat Vorrechte, der Beobachter in Anteilnahme aber Pflichten. Die Entscheidung über die Endgültigkeit belastet den "Unendgültigen" mit lebendigen Lasten.
Wie kann ich behaupten, Traurigkeiten zu lieben ohne mit ihnen zu leben?

Es geht nicht mehr um "Klärung" - es macht Sinn und "Spaß" zu reden.

Liebe Grüße
Dana
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Alt 13.06.2019, 22:11   #8
Erich Kykal
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Hi!

Zum Glück gibt es in meinem Leben keine "zu Belastenden" mehr - ich lebe allein und isoliert, fast die gesamte Verwandtschaft ist tot oder nicht an mir interessiert, und einen engen Freund hatte ich zuletzt mit 12.(Es war immer nur einer auf einmal in meiner Kindheit, mehr brauchte ich schon damals nicht, sonst wäre es mir "zu unübersichtlich" geworden im Dickicht der sozialen Interaktionen, Abhängigkeiten und Verpflichtungen ...).

Dennoch will ich mich nicht meiner Negativität ergeben, weiß ich doch zu genau, wohin das führt. Selbstmitleid mag eine verlockende Droge sein, aber der Preis ist auf Dauer zu hoch.

LG, eKy
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