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Beschreibungen von Personen, Dingen, Zuständen, Stimmungen, Gefühlen, Situationen |
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28.12.2014, 16:25 | #1 |
ADäquat
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
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Gefunden
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. © auf alle meine Texte
Geändert von Chavali (18.01.2015 um 14:37 Uhr) |
28.12.2014, 19:42 | #2 |
Senf-Ei
Registriert seit: 26.04.2014
Beiträge: 861
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Hallo Chavi,
ich schau mal die Hebungen und die Stäbe an und markiere sie: Wild häufen sich Wellen am Himmel, dort sinkt die Sonne sanft ins Meer. Am Strand gefunden: goldener Bernstein, Hier stimmt was nicht. Wenn Du auf "Stein" staben möchtest, was ja durchaus möglich ist, müsstest Du die überzählige Hebung entfernen. Dann könnte der Vers so aussehen: Am Strand gefunden: (ein) Bernstein, eine A/meise aus uralter Zeit eingeschlossen: Wo kam sie einst her? Hier wolltest Du vermutlich "einst" betonen, damit es mit "ein" staben kann. Das klappt hier aber nicht. Dazu müsstest Du dem Wort einen dominanteren Platz einräumen. eingeschlossen, einst voll Leben. Vielleicht magst Du ja noch ein bisschen daran fummeln? Das soll erstmal reichen. Liebe Grüße Claudi
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. Rasple die Süßholzwurzel so fein, dass es staubt, in den reichlich Geändert von Claudi (28.12.2014 um 23:53 Uhr) |
28.12.2014, 21:38 | #3 | |
Erfahrener Eiland-Dichter
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Hallo chavilein,
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© Bilder by ginton Ich fühle, also bin ich! Alles, was einmal war, ist immer noch, nur in einer anderen Form. (Hopi) nichts bleibt, nichts ist abgeschlossen und nichts ist perfekt... (Wabi-Sabi)
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29.12.2014, 21:48 | #4 |
Lyrische Emotion
Registriert seit: 07.02.2009
Ort: Inselstadt Ratzeburg
Beiträge: 9.913
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Hi Chavi,
ich finde, das ist eine schöne kleine Beschreibung eines Moments, wo jemand, der etwas Uraltes gefunden hat, ins Sinnieren gerät. Der Text besitzt Atmosphäre und transportiert schöne Bilder und ich würde diese Beschreibung genau so stehen lassen, wie du sie in deinen Worten eingefangen hast. Auch würde ich keine weitere Kritik mehr hinzufügen, wenn hier keine Stabreimverse gefordert wären. Ich mache jetzt mal eine kleine Metrikanalyse nach meinem Sprachrhythmus und -verständnis: Wild häufen sich Wellen am Himmel, x*XxxXxxXx dort sinkt die Sonne sanft ins Meer. xXxXxXxX Am Strand gefunden: goldener Bernstein, xXxXx: XxxXx eine Ameise aus uralter Zeit XxXx(X)**xXxxX eingeschlossen: Wo kam sie einst her? XxXx: xXxxX *Das funzt nicht mit dem Hebungsprall. Selbst im antiken Versmaß mit langen und kurzen Silben ist "wild" kurz und "häu"-fen lang. Es kommt zwar fast einer Hebung gleich, aber eben nur fast, da auch das Verb hier stärker als das Adjektiv ist, zumal Letzteres im Gegensatz zum Ersten auch verzichtbar für einen Satz ist. **Das (X) ist ein Grenzfall. Wenn ich das im Zusammenhang lese, betone ich ganz natürlich so. Dann wird das "se" der "Ameise" unwillkürlich ganz leicht angehoben. Aber weil ich immer, wenn ich am Ostseestrand bin, selbst nach Bernstein Ausschau halte, gern auch mit fossilem Einschluss, doch leider bisher auch diesbezüglich nicht fündig geworden bin, erlaube ich mir jetzt als unwesentlichen Vorschlag, diesem kleinen, noch rohen Bernstein einen Stabreimvers-Facettenschliff zu verleihen. Danach könnte das sinngemäß so aussehen: Wellen häufen sich wild am Himmel, wo die Sonne sanft in der See versinkt. Ein Badestrandfund; funkelnder Bernstein der zart eine Emse aus uralten Zeiten umhüllen konnte: Wo kam sie einst her? Wie gesagt, so könnte es mit perfekten Stabreimen aussehen. Gern gelesen, daran herumgedoktert und kommentiert... Liebe Grüße Bis bald Falderwald
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Oh, dass ich große Laster säh', Verbrechen, blutig kolossal, nur diese satte Tugend nicht und zahlungsfähige Moral. (Heinrich Heine) Für alle meine Texte gilt: © Falderwald --> --> --> --> --> Wichtig: Tipps zur Software |
29.12.2014, 22:45 | #5 | |
ADäquat
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Ort: Mitteldeutschland
Beiträge: 13.004
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Hallo ihr Lieben, danke euch für die Antworten
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29.12.2014, 23:34 | #6 | |
Senf-Ei
Registriert seit: 26.04.2014
Beiträge: 861
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Hi Chavi,
eigentlich wollte ich mich nur mal vortasten und herausfinden, wie Du die Verse gelesen haben möchtest. Je nach dem könnte man dann Deine Intention verstärken. Was Faldi daraus gemacht hat, ist auch eine feine Sache, scheint mir aber genau in die andere Richtung zu gehen? Der erste Vers hat es mir angetan, auch wenn er nicht zum Kontext und auch nicht zum Rhythmus der anderen Verse passen will: Wild häufen sich Wellen am Himmel X || Xxx | Xx | xXx Hier scheint mir die erste Zäsur fast stärker als die mittlere, die für den Stabreim gefordert ist. Aber der Vers selbst, jetzt mal unabhängig von Stabdikussion und Thema, ist wunderbar! Sowas Markantes würde gut zur Beschreibung einer Gewitterstimmung passen. Da steckt Power drin. Am besten, Du sagst mal, wo es hingehen soll. Dann bleibe ich gerne am Ball. Moin Faldi, "Ameise" lässt sich auch gut als Daktylus lesen, keine Frage. Aber das blasse "e" am Ende in eine Betonung zu zwingen, das geht wirklich nur in einem strikt alternierenden Grundmuster, das hier nicht gegeben ist. Und auch da wäre es bei dem Wort "Ameise" hart an der Grenze des Frevels. Dass Du das "ei" von "eine" betonen willst, kann ich zur Not noch nachvollziehen, aber wirklich nur zur Not. Ich würde mir von Dir wünschen, dass Du wenigstens mal versuchst, die Wörter 1. nach ihrer Qualität und 2. in ihrer unmittelbaren Umgebung zu betrachten. Für mich käme außer dem Hebungsprall noch folgendes in Frage: eine Ameise aus uralter Zeit xxXxx || xXxxX XxXxx || xXxxX Liebe Grüße Claudi EDIT: @ Faldi, ich hatte vergessen auf die von Dir behauptete Dominanz der Silbe "häu" aus dem Verb "häufen" gegenüber dem Adjektiv "wild" einzugehen. Zitat:
Von der Funktion verlangt das Adjektiv die stärkere Betonung als das Verb. Das mag verwirrend klingen. Es ist zwar richtig, dass ein Adjektiv in einem Satz verzichtbar ist. Wenn es aber verwendet wird, stellt es eine besondere, näher beschreibende Information dar, die immer betont wird. Du kannst das mit zusammengesetzten Substantiven vergleichen, z.B. in Vollmond ist der Mond die wichtigere und "voll", das hier die stärkere Hebung bekommt, nur die beschreibende Zusatzinfo. Die gesprochene Länge der Silbe ist nur ein Unterkriterium zum eigentlich Entscheidenden, nämlich der Schwere der Silbe. Nur mal grob umrissen, ist eine Silbe eher leicht, wenn sie kurze Vokale und wenige Konsonanten enthält; und schwer, wenn sie lange Vokale oder Diphtonge und viele Konsonanten enhält. Letzteres scheint mir im Vergleich hier recht ausgewogen zu sein. Gut, man könnte sagen, die Vokallänge dominiert die Anzahl der Konsonanten. Aber das Adjektiv fordert ohne Zweifel die stärkere Betonung. Ich zeige das an einem Beispiel, in dem sich "häu" gegenüber "wild" in eine Senkung drücken lässt: Wild häufen Wellen sich, steigen zum Himmel Nicht, dass ich so verkorkst schreiben würde, aber das würdest Du sicherlich daktylisch lesen, oder? Die sinngebenden Wörter, die in einem Satz eine Betonung fordern, sind genau in dieser absteigenden Reihenfolge: Subjekt, Adjektiv, Verb, Adverb. Alles andere fällt meist in die Senkungen. Aber das ist nur eine grobe Einteilung. Es kommt natürlich immer auf die Konstellation im jeweiligen Satz an.
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. Rasple die Süßholzwurzel so fein, dass es staubt, in den reichlich Geändert von Claudi (01.01.2015 um 17:08 Uhr) |
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31.12.2014, 12:51 | #7 |
Kiwifrüchtchen
Registriert seit: 23.05.2009
Ort: nördlich von Auckland/Neuseeland
Beiträge: 945
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Liebe Chavi,
Dein Kleines ist wirlich stimmungsvoll und gefällt. Zum Meckern hab ich aber schon was: WARUM ISTS NICHT GEREIMT??? Gereimt nämlich würds mir besser gefallen. Dass ich mich an der Fachdiskussion hier nicht beteilige(n kann), wird Dich sicher nicht überraschen. Du hast bei dieser Aufgabe genauso gelitten wie ich und alles, was Du an verschiedensten Stellen dazu gesagt hast, hätte von mir sein können. In meinem virtuellen Trostpflasterköfferchen ist noch ein Pflaster übrig (alle anderen hab ich mir selber aufgeklebt...) und das schick ich Dir. Wir haben uns der Herausforderung gestellt und man kann schließlich nicht überall glänzen. Gerne gelesen und besenft. LG von Lai
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.................................................. ........................................... "Manchmal ist es so demütigend, ein Mensch sein zu müssen..." Erich Kykal |
05.01.2015, 17:47 | #8 | |||
geehrt und gefiedert
Registriert seit: 17.07.2014
Ort: Im nächtlichen Wald
Beiträge: 350
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Hallo Chavali,
ich habe mir jetzt die Kommentare durchgelesen und habe darum beschlossen, auf beide Varianten einzugehen. Zitat:
In den ersten beiden Versen fehlt mir etwas die Zäsur. Die erste ist sehr schwach, aber noch vorhanden, im zweiten Vers kann ich gar keine finden. Den dritten Vers finde ich etwas komisch. Der Fund kommt sehr abrupt und wird dann auch sprachlich wieder abgebrochen. Das gefällt mir nicht wirklich. Im vierten Vers würde ich die Zäsur zwischen der Emse un dem aus durch eine Komma unterstützen. Den Doppelpunkt im letzten Vers würde ich nicht setzen, sondern einen Punkt, da der Vers so erzwungen wirkt. Metrisch passt es. Das wäre mal mein erster Eindruck von der Variante-F. Zitat:
V3 gefällt mir besser, auch wenn der Stab nicht pass, da "gefunden" und "goldener" nicht staben, wegen der Betonung, und auch der Bernstein nicht auf dem Stein betont werden kann. Wenn du aus dem goldenen Berstein einen funkelnden machst, hast du einen Stab. Da mir der Satzbau aber noch nicht wirklich gefällt würde ich den Satz umstellen in "ein funkelnder Bernstein, am Strand gefunden" klänge besser. Mit dem Ameisenvers habe ich kein Problem, würde aber auch bei dieser Variante die Zäsur durch Kommata verstärken. Den Doppelpunkt würde ich auch hier durch einen Punkt ersetzten. Der Stab ist aber nicht wirklich gut, da her statt einst betont gelesen werden muss. Die Stabe gefallen mir hier aber allgemein besser, da sie besser verteilt sind und nicht alle Hebungen gestabt werden. Auch bei dieser Variante sehe ich kein Problem mit dem Metrum. Die von mir bevorzugte Variante sähe dann so aus: Zitat:
nächtlicher Gruß, gutes nächtle und carpe noctem Nachteule |
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18.01.2015, 14:30 | #9 | |
ADäquat
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Ort: Mitteldeutschland
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Hallo Claudi, Lai und Nachteule,
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