18.04.2013, 13:45 | #1 |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
Ort: Im Wilden Süden
Beiträge: 3.210
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Dichters Beitrag
Dichters Beitrag
Es fragt sich, wer fleißig dichtet, Ob vielleicht sich Nebel lichtet Über jenes Pudels Kern: Welt und Zeit verstünde gern, Wer die vielen Verse baut Und damit Papier versaut. Hätte er dann was zu sagen! Mord am Baum ließ sich ertragen, Der, der Strophenwut ergeben, Durch die Säge rasch vom Leben In den Tod gebracht verhaucht, Was man doch zum Atmen braucht: Seine Blätter, seine Nadeln, Die die Äste edel adeln Und das CO2 verdauen, Das wir aus dem Schornstein hauen. Auch das Tastaturenklicken Hilft nicht gegen das Ersticken Und Erwärmen des Planeten! Schuld daran sind die Poeten, Die nicht an sich halten können, Sich das schlimme Laster gönnen, Wörter dazu zu benutzen, Unsre Umwelt zu verschmutzen: Denn die Chose muss man drucken, Um sich kurz man anzugucken, Ob die Verse metrisch passen Und sich sauber lesen lassen. Ihr Poeten: Denkt daran, Wenn Ihr schreibt! Wer es nicht kann, Sollte schon aus Umweltgründen Jetzt die Bremsrakete zünden!
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
mit einem leichtem Anflug von melancholischer Ironie gewürzt Alle Beiträge (c) Walther Abdruck von Werken ist erwünscht, bedarf jedoch der vorherigen Zustimmung und der Nennung von Autor und Urheberrechtsvorbehalt Geändert von Walther (18.04.2013 um 14:36 Uhr) |
18.04.2013, 14:51 | #2 |
TENEBRAE
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Ort: Österreich
Beiträge: 8.570
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Ach, ich hoffe, meine Zeilen
sind gebührlich dir genug! Mein bedachtes daran Feilen war womöglich Selbstbetrug! Schrecklich wäre mir zu wissen, nicht als "Guter" zu bestehen. Was an Lyrik ich beflissen gab der ganzen Welt zu sehen, muss sich deinem Urteil beugen, streng und nobel, doch gerecht! Nur dein Wesen kann bezeugen, ob ich gut bin oder schlecht! Hi, Walther! Nicht böse sein - natürlich weiß ich, wie du deine Zeilen eigentlich meintest, aber bei der Lektüre beschlich mich doch der Gedanke: Wer entscheidet denn, was gut ist oder schlecht? Geschmäcker sind viele, und Urteile grundsätzlich subjektiv. Ich habe gelernt, da vorsichtig zu sein. Wenn ich über Lyrik urteile und das auch offen sagen will, beginne ich immer mit "Ich persönlich finde..." oder ende mit "...wie ich finde.", um darauf hinzuweisen, dass dieses Urteil nur für mich gilt, zwar meine, aber eben nur eine Meinung darstellt. Dein Gedicht unterstellt eher ein Generalurteil über lyrische Qualität, oder dass das Lyrich sehr davon überzeugt ist, sein Urteil sei allenthalben objektiv und allgemeingültig. Diese logische Diskrepanz verführte mich zu den ironischen Zeilen eingangs dieses Kommentars. Nimm's im gleichen augenzwinkernden Sinn, mit dem du dein Gedicht geschrieben hast. LG, eKy
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Weis heiter zieht diese Elend Erle Ute - aber Liebe allein lässt sie wachsen. Wer Gebete spricht, glaubt an Götter - wer aber Gedichte schreibt, glaubt an Menschen! Ein HAIKU ist ein Medium für alle, die mit langen Sätzen überfordert sind. Dummheit und Demut befreunden sich selten. Die Verbrennung von Vordenkern findet auf dem Gescheiterhaufen statt. Hybris ist ein Symptom der eigenen Begrenztheit. |
23.04.2013, 12:05 | #3 |
Gelegenheitsdichter
Registriert seit: 09.11.2009
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Beiträge: 3.210
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lb eky,
das schlimme ist, daß wir uns alle in unseren lyrischen bemühungen viel zu ernst nehmen, anwesenden natürlich ausgeschlossen. schon das konstrukt, die dichter seien an der erderwärmung schuld, sollte klar machen, daß hier (selbst) ironie und humor am werke sind. ob jemand beurteilen kann, was gut und was schlecht ist? bei sich selbst kann kein kritiker das. bei anderen kann man das mit der erfahrung lernen, ganz sicher ist man, da kunst immer auch "geschmack" ist, sicher nie. der mensch kann fehlen, und, was die sache toppt, er tut das oft mit verve und aplomb (manchmal auch heimlich, still und leise). in diesem sinne danke für deine lustigen verse! lg w.
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Dichtung zu vielen Gelegenheiten -
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25.04.2013, 12:29 | #4 |
Verstorbener Eiland-Dichter
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Beiträge: 597
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Diese Zeilen setzen Schranken,
also werd ich die Gedanken fliegen lassen mit den Mücken und durch Abstinenz entzücken. LG Ingo
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Ich will mit meinen Reimen die Leute zum Schmunzeln, Weinen oder Fluchen bringen. |
20.05.2013, 12:19 | #5 |
Gelegenheitsdichter
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Beiträge: 3.210
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hallo ibrahim,
hier wird sich nicht vom acker gemacht, sondern weiter fließig in wespennester gestochen! danke für die launigen verse! lg w.
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